Zukünftiger Arbeitskräftemangel im Gastrogewerbe sowie in den Handwerksbereichen Elektro, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Dritter Workshop zur Arbeitskräftesicherungsstrategie bei Neue Wege

Auf Einladung des Kommunalen Jobcenters Neue Wege und der Wirtschaftsförderung
Bergstraße GmbH kamen erneut zahlreiche arbeitsmarktpolitische Akteure zum dritten Workshop zur Arbeitskräftesicherung im Kreis Bergstraße in Heppenheim zusammen. Die Veranstaltung im Rahmen des Projektes „regio pro“, das aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, wurde gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Ziel der Workshops war auf Grundlage einer Prognose über die Entwicklung der 25 quantitativ wichtigsten Berufe bis 2018 im Kreis Bergstraße die anschließende Entwicklung einer Strategie, um dem zukünftigem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Auf Basis der Berufsprognosen aus regio pro und den Ergebnissen des Arbeitsmarktmonitors der Bundesagentur für Arbeit wurden auf dem ersten Workshop wichtige Handlungsfelder bzw. Berufe für den Kreis identifiziert und erste Ideen zur Umsetzung über die bereits bestehenden Maßnahmen hinaus gesammelt. Ein zukünftiger Fachkräfteengpass kristallisierte sich vor allem im Gastrogewerbe sowie in den Handwerksbereichen Elektro, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik heraus. Ziel des folgenden zweiten Workshops war es, die während der ersten Veranstaltung entwickelten Maßnahmenideen für die einzelnen Handlungsfelder, beziehungsweise Berufe, zu konkretisieren. Bei der dritten Veranstaltung ging es um die Reflektion der Maßnahmeimplementierung und die etwaige Fortführung des Strategieprozesses.

Stefan Rechmann erklärt: „Nach Auswertung der verschiedenen Arbeitsgruppen werden beispielsweise im Berufsfeld der Köche bis 2018 190 Personen fehlen. Der Elektrikerberuf wird einen Mangel von 40 Arbeitnehmern zu beklagen haben. Die arbeitsmarktpolitischen Akteure haben nun gemeinsam erste Maßnahmen zur Arbeitskräftesicherung entwickelt, um frühzeitig den zukünftigen Ausbildungs- und Qualifizierungsbedarf in den genannten Bereichen decken zu können.“

Geplant hat der Bergsträßer Verbund verschiedene Strategien zur Arbeitskräftesicherung und gewinnung: Kooperative Ausbildungen in der Gastronomie ermöglichen den Azubis ihre Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungs und Kooperationsbetrieb zu absolvieren und von einem Träger sozialpädagogisch unterstützt und begleitet zu werden. Die Anstellung des Auszubildenden erfolgt beim Träger. Das Ziel ist es 60 kooperative Ausbildungsplätze bis 2016 zu akquirieren. Die zweite Maßnahme legt ihren Schwerpunkt auf die Beratung und Qualifizierung von ausbildenden Mitarbeitern im Bereich der handwerklichen Berufe – 80 Ausbilder sollen hierfür akquiriert werden. Ebenso ist eine Azubikampagne angedacht, verschiedene Informationsveranstaltungen, Beratung von Betrieben, Imagekampagnen zur Sensibilisierung der Betriebe sowie Werbung an Schulen.

Professionelle Hilfe zur Überwindung von Suchtproblemen

Kommunales Jobcenter bietet Wege aus der Sackgasse

Ob Abhängigkeit von legalen Drogen wie Alkohol und Tabletten, illegalen Drogen wie
Cannabis und Heroin oder bestimmte Verhaltensweisen wie Glücksspiel – jede Sucht führt im Alltag zu enormen Problemen. An eine Wiedereingliederung in Arbeit kann ohne Unterstützung nicht gedacht werden. Das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße unterstützt aus diesem Grund mit Hilfe der Arbeiterwohlfahrt und des Caritasverbands Bergstraße Menschen im Leistungsbezug nach dem SGB II, die von einer Abhängigkeit betroffen sind. Suchtberatungsstellen finden Betroffene in Bensheim, Heppenheim, Lampertheim, Mörlenbach, Viernheim und Wald-Michelbach.

„Personen die neben der Eingliederung in den Arbeitsmarkt Unterstützung bei der
Bewältigung von Suchtproblemen benötigen, können auf unsere Angebote aus dem Bereich flankierende Maßnahmen zurückgreifen. Die Suchtberatungen sind Anlaufstellen für Betroffene und bieten eine erste Unterstützung an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Träger klären zu Anfang der Beratung die psychosoziale Situation und den aktuellen Stand der Suchtmittelproblematik der Betroffenen, um einen individuellen Hilfeplan zu entwickeln. Dabei werden die persönlichen Lebensbedingungen, Vorstellungen und Erwartungen der Betroffenen in jedem Fall berücksichtigt. Des Weiteren gibt es Informations- und Motivationsgruppen zur Vermittlung von Basisinformationen zu den Themen Abhängigkeit, Abhängigkeitsentwicklung und Behandlungsmöglichkeiten. Die Beratung unterliegt der gesetzlichen Schweigepflicht und wird vertraulich behandelt“, erklärt der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann.

Zusätzlich wurden zentral in den Jobcentern „Service Points Sucht“ eingerichtet. Die
Mitarbeiter vor Ort informieren die Fallmanager des Kommunalen Jobcenters zum Thema Um-gang mit Sucht sowie Ratsuchende über Hilfsangebote. Bürgerinnen und Bürger, die sich im Leistungsbezug der Jobcenter Odenwald und Viernheim befinden, können sich seit Juli dieses Jahres an Fachleute der Caritas Suchthilfe Heppenheim wenden. Die Beratung findet direkt in den Räumen der Jobcenter statt. Die Mitarbeiter stehen in Viernheim montags und in Mörlenbach dienstags jeweils von 9:00 – 14:00 für Fragen rund um den Konsum von Suchtmitteln zur Verfügung. Die Kontaktaufnahme erfolgt entweder über die zuständigen Fallmanagerinnen und Fallmanager oder anonym direkt mit den Mitarbeitern der Beratungs-stelle. Ab Juli 2014 ist eine Erweiterung auf die beiden Jobcenter Bergstraße und Ried vorgesehen. Die Beratung wird aus Mitteln des europäischen Sozialfonds und aus Mitteln des Landes Hessen finanziert.

„Suchtkranke Menschen zu erreichen, ihnen unkomplizierte Hilfen anzubieten und so die Chancen für eine berufliche Perspektive zu verbessern haben wir uns zum Ziel gesetzt“, so Stefan Rechmann abschließend.

Schuldnerberatung im Kreis Bergstraße steht allen Ratsuchenden offen

Bilanz des Jahres 2013 von Neue Wege und dem Amt für Soziales zeigt Beratungsbedarf

Laut Auswertungen des „Schuldneratlas 2013“ hat sich zwar die allgemeine
Wirtschaftslage im vergangenen Jahr positiv entwickelt, dennoch verbesserte sich die Überschuldungssituation in Deutschland nicht: So sind nach den Untersuchungen auch Ende 2013 weiterhin 6,6 Millionen Bundesbürger über 18 Jahren überschuldet.

Auch im Kreis Bergstraße sind viele Menschen mit ihrer finanziellen Situation überfordert und können den Weg aus der Schuldenfalle nicht ohne professionelle Beratung bewältigen. Arbeitslosengeld II-Bezieher können über das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße Hilfe finden, aber auch alle anderen betroffenen Bergsträßer Bürgerinnen und Bürger haben Anspruch auf eine kostenfreie Beratung. Das Diakonische Werk Bergstraße, die Arbeiterwohlfahrt sowie der Caritasverband Darmstadt e.V. bieten entsprechende Unterstützung an.

Nach Auswertung der Daten des Jahres 2013 der Schuldnerberatungen im Kreis Bergstraße nahmen insgesamt 708 Betroffene das Angebot in Anspruch. 400 der Personen waren Leistungsbezieher nach dem SGB II. Betrachtet man das Alter der Ratsuchenden zeigt sich, dass hauptsächlich Personen im Alter von 25 bis unter 50 Jahren die Hilfe nutzten. Die durchschnittliche Beratungsdauer belief sich auf rund 14 Monate. Insolvenzanträge wurden 2013 von insgesamt 144 Personen, 75 davon Arbeitslosengeld II-Bezieher, gestellt.

Zumeist ist es eine Verstrickung von mehreren Faktoren, individuellen Problemen und kritischen Lebensereignissen, die zu Ver- und Überschuldung führen: Mangelnde Erfahrung im Umgang mit alltäglichen Situationen, ausuferndes Konsum- und Kreditverhalten, Trennung, Krankheit, Suchterkrankung oder Arbeitslosigkeit sind nur einige der Auslöser die zu nennen sind. Wenn ein Haushalt in ein Schuldenloch gefallen ist, bieten die Schuldnerberatungsstellen umfassende Hilfe in Bezug auf finanzielle, rechtliche und lebenspraktischer Beratung. Die gemeinsame Erarbeitung und Umsetzung eines Lösungskonzeptes für Betroffene stehe dabei an erster Stelle, berichtet Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann. Ein solches Konzept kann sowohl eine Regulierung wie Vergleichs- oder Ratenzahlungsvereinbarungen als auch die gemeinsame Vorbereitung eines Insolvenzverfahrens beinhalten. Angestrebtes Ziel der Schuldnerberatung ist langfristig gesehen die dauerhafte Entschuldung der Betroffenen.

„Die Integration in Erwerbsarbeit klappt oft nur, wenn nicht nur die Vermittlung von Arbeitsstellen, sondern eine ganzheitliche Betreuung stattfindet. Vielen Kunden des Kommunalen Jobcenters fehlt nicht nur ein Job. Sie sind zusätzlich mit sozialen und persönlichen Problemen belastet. Diese gehen wir mit unseren Beratungsangeboten, unter anderem Schuldner- und Suchtberatung aktiv an – nur so kann die Überwindung von Armut und Arbeitslosigkeit gelingen“, so der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf abschließend.

Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt aus Fördermitteln des europäischen Sozialfond und des Landes Hessen.

Frühjahrsbelebung auf dem Bergsträßer Arbeitsmarkt: Weniger Arbeitslose im April

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- vermeldet weiterhin einen spürbaren Rückgang der Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis. Im Monat April 2014 kann Neue Wege den bisher niedrigsten Wert in diesem Jahr verzeichnen: Aktuell sind 3722 Menschen und somit nochmals 51 Personen weniger als im März (3773) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat April 2013 ist ein Rückgang um 301 Personen (4023) und 7,5 Prozent zu vermelden.

Bei der Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren gibt es einen leichten Anstieg, hier weist die Statistik eine aktuelle Zahl von 48 jungen Menschen aus (März: 42). Im Bereich der Arbeitslosen über 50 Jahre sinkt die Zahl jedoch um 30 Personen auf 1079 (März: 1109).

„Die erfreuliche Entwicklung am Bergsträßer Arbeitsmarkt geht weiter. Die Arbeitslosigkeit hat sich seit Januar – wenn auch in kleinen Schritten – kontinuierlich reduziert. Die Nachfrage nach Arbeitskräften setzt ihre leichte Aufwärtsbewegung fort und befindet sich auf einem guten Niveau“, so der stellvertretende Neue Wege Betriebsleiter Harald Weiß.

Fortführung bewährter Maßnahmen für Langzeitarbeitslose

Betriebskommission von Neue Wege tagt

Um langzeitarbeitslosen Menschen eine individuelle und den Bedürfnissen angepasste
Förderung zu ermöglichen, tagt die Betriebskommission des Eigenbetriebes Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- regelmäßig. In ihren Sitzungen entscheiden die Mitglieder über geeignete Qualifikations- und Aktivierungsmaßnahmen für Betroffene.

Das „Aktivcenter Ried“ richtet sich an arbeitsmarktferne Leistungsbezieher und hat die Heranführung und Eingliederung von Menschen in die Berufswelt zum Ziel. Über sechs
Monate werden die Teilnehmer entsprechend ihrer Interessen in den Arbeitsfeldern
Garten- und Landschaftspflege, Holzverarbeitung, Schreinerei, Verkauf, Büro oder Hauswirtschaft qualifiziert. Die Maßnahme findet bei potentiellen Arbeitgebern wie auch in theoretischen Modulen statt. Ebenso erlernen sie mit Unterstützung durch berufserfahrene Fachleute Schlüsselqualifikationen für die Arbeitswelt. Bewerbungstraining, Stellensuche, Gesundheitsförderung und die Bewältigung von persönlichen Problemlagen wie Suchterkrankungen oder Überschuldung runden das Angebot ab. Nach Beschluss der Betriebskommission wird das Projekt in Zusammenarbeit mit der Kreishandwerkerschaft Bergstraße ab Juni 2014 für weitere 12 Monate durchgeführt.

Die Betriebskommission gab weiterhin die Zustimmung zur Fortführung des
Förderinstrumentes „Vermittlungscoaching für Erwachsene“ des Trägers Merkur Schule in Mörlenbach. Das Vermittlungscoaching, das ab Mai 2014 für ein weiteres Jahr verlängert wird, richtet sich an Langzeitarbeitslose, die nach erfolgreicher Beseitigung von Vermittlungshemmnissen für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und noch besondere Unterstützung bei der Stellensuche benötigen. Die Maßnahme ist für 15 Personen aufgelegt, die maximal ein halbes Jahr daran teilnehmen.

Mit Blick auf die berufliche Integration und Rehabilitation Behinderter und von Behinderung bedrohten Langzeitarbeitslosen wird die Maßnahme „Perspektiven entwickeln – Punktgenau vermitteln“ ab Juni für weitere 12 Monate angeboten. Das Projekt unterstützt Menschen mit multiplen Einschränkungen bei der Suche nach einem geeigneten Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Vorhandene Bewerbungsunterlagen werden aktualisiert, besondere Fähigkeiten erfasst, aber auch die behinderungsbedingten Einschränkungen in anonymisierten Bewerberkurzprofilen festgehalten. Mit diesen gehen die Mitarbeiter gezielt auf potentielle Arbeit-geber zu. Auch die Sicherung der Arbeitsplätze Schwerbehinderter ist Aufgabe der Maßnahme-Mitarbeiter.

Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Mit unseren Projekten gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse der Langzeitarbeitslosen ein und zeigen in Zusammenarbeit mit regionalen Trägern neue Perspektiven auf. Unsere Bandbreite an sich ergänzenden Maß-nahmen wird deshalb stetig erweitert und optimiert“.

Rückblick auf 2013: Maßnahmen zur Integration von Langzeitarbeitslosen zeigen positive Wirkung

Vorstellung des Eingliederungsberichts 2013 des Kommunalen Jobcenters

Das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße hat seinen Eingliederungsbericht für 2013 vorgelegt und lud aus diesem Anlass zur Präsentation in die Räumlichkeiten in Heppenheim ein. Auf rund 40 Seiten werden die erbrachten Leistungen zur Eingliederung und die damit erreichten Eingliederungserfolge des letzten Jahres dargestellt.

„Neue Wege kann einige Erfolge auf dem regionalen Arbeitsmarkt verbuchen, wie unsere Statistiken belegen. Die Monate Oktober, November und Dezember 2013 weisen beispielsweise den niedrigsten Stand an Bedarfsgemeinschaften seit Bestehen von Neue Wege auf – ein tolles Ergebnis! Auch die 2098 in den ersten Arbeitsmarkt vermittelten Langzeitarbeitslosen sprechen für eine hervorragende Arbeit unserer Fallmanager“, so der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann bei der Präsentation des Eingliederungsberichts.

Zu den Schwerpunkten, die sich der Eigenbetrieb in 2013 gesetzt hatte, gehörte es, die Arbeitsmarktchancen von Menschen mit Handicap zu steigern. Für diese Personengruppe wurde der Einsatz von finanziellen Mitteln besonders seit dem letzten Jahr verstärkt. Insgesamt gibt es im Kreis zwei spezifische Maßnahmen für Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen sowie eine Beratungsstelle für Betroffene und Arbeitgeber. Für den Kreis Bergstraße, der im letzten Jahr eine Kreisteilhabekonferenz mit den Schwerpunkten Bildung und Beschäftigung von behinderten Menschen ins Leben gerufen hat, setzt Neue Wege das Thema Beschäftigung um. Kernstück der Kreisteilhabekonferenz ist dabei ein Arbeitskreis „Behinderte in den ersten Arbeitsmarkt“, der regionale Arbeitgeber der Region bestärkt behinderte Menschen einzustellen und dabei Hilfestellungen anbietet.

Auch im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit kann der Eigenbetrieb gute Zahlen vermelden. Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf erklärt: „Im Dezember waren im Kreis Bergstraße 39 Jugendliche ohne Arbeit oder Ausbildung. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 0,3 Prozent im Kreis. Im Vergleich zu Hessen mit einer Arbeitslosenquote von 2,8 Prozent ein herausragender Wert, den es aber weiterhin zu verbessern gilt.“

Betriebsleiter Rechmann abschließend: „Die Struktur der Menschen im Langzeitleistungsbezug hat sich geändert – der größte Teil der SGB II-Bezieher ist nicht direkt in Arbeit vermittelbar. Arbeitsmarktnahe Bewerber finden sich kaum noch in den Beständen der Fallmanager. Die Verringerung der Bedarfsgemeinschaften und der passiven Leistungen bis zum Jahr 2013 gelang Neue Wege durch einen verstärkten Mitteleinsatz für alle Eingliederungsleistungen, die primär den Work-First Ansatz des Eigenbetriebes unterstützen und Menschen zügig in Arbeit vermittelt haben. Projekte wie die internen und externen Einstiegsoffensiven sowie die Bewerbercenter haben, neben den klassischen Eingliederungshilfen wie Vermittlungsbudget und Eingliederungszuschüssen, die Zielerreichung maßgeblich unterstützt. Dem gegenüber steht im Jahr 2014 die Notwendigkeit einer stärkeren Gewichtung der Bereiche Heranführung an Arbeit und Qualifizierung. Wir setzen weiterhin auf unser innovatives Projekt eoPLUS für Menschen mit multiplen Problemlagen, um die Integration von gesundheitlich beeinträchtigten ALG II-Beziehern in Ausbildung, Arbeit oder eine weiterführende Maßnahme durch gezieltes Vermittlungs- und Gesundheitscoaching voranzutreiben.“

Gemeinsam gegen die Langzeitarbeitslosigkeit

Kooperationspartner zum Austausch bei Neue Wege

Auf Einladung des Kommunalen Jobcenters Neue Wege Kreis Bergstraße trafen sich die
Kooperationspartner des Eigenbetriebes zu einer Gesprächsrunde in Heppenheim. „Um unserem Ziel, so viele erwerbsfähige Leistungsbezieher wie möglich zügig und nachhaltig in Arbeit zu vermitteln, gerecht werden zu können, ist ein regelmäßiger Austausch mit allen regionalen Bildungs- und Maßnahmeträgern von wesentlicher Bedeutung. Nur so kann die Beratungskompetenz aller Integrationsfachkräfte möglichst effizient eingesetzt werden“, erklärt der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann zu Beginn der Veranstaltung.

Dabei kann das Kommunale Jobcenter auf ein funktionierendes Netzwerk zurückgreifen, welches sich sowohl aus Trägern der beruflichen Weiterbildung als auch aus Trägern der freien Wohlfahrtspflege und Akteuren des örtlichen Arbeitsmarktes zusammensetzt. Bei dem diesjährigen Treffen der Maßnahmeträger im Kreis Bergstraße kamen Vertreter von 14 Kooperationspartnern mit Verantwortlichen des Eigenbetriebs Neue Wege erneut zu aktuellen Themen der Zusammenarbeit ins Gespräch: Die AWO Bergstraße, das Berufsbildungswerk Neckargemünd GmbH, das Bildungswerk der hessischen Wirtschaft, das Bildungszentrum des hessischen Handels, der Caritasverband Darmstadt e.V., das Diakonische Werk Bergstraße, der Förderverband Viernheim e.V., die Kombrecht-Engel-Schule, die Kreishandwerkerschaft Bergstraße, die KuBus e.V, die Merkur Schule, die Softdoor GmbH, die Joblinge gAg, die SRH Berufliche Rehabilitation GmbH sowie die Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH folgten der Einladung des kommunalen Jobcenters.

Wie können wir das Potenzial der Leistungsbezieher in Einklang mit den Erwartungen des Arbeitsmarktes bringen? Wie waren die Entwicklungen im vergangen Jahr und welchen Anforderungen müssen 2014 bewältigt werden? Diese und weitere Fragen rund um die aktuellen thematischen Schwerpunkte der Förderung und Vermittlung von Langzeitarbeitslosen standen im Mittelpunkt des Treffens. Um allen erwerbsfähigen Leistungsberechtigten bedarfsgerechte Unterstützung bieten zu können, muss das Förderangebot des Kommunalen Jobcenters breit aufgestellt sein. Dabei spielt nicht nur die Integration in den ersten Arbeitsmarkt eine Rolle – oft geht es darum, Vermittlungshemmnisse zu beseitigen. Ein großer Teil der Menschen, die sich im Leistungsbezug nach dem zweiten Sozialgesetzbuch befinden, sind auf Grund mehrfacher Hemmnisse nicht sofort in den Arbeitsmarkt vermittelbar. Dementsprechend müssen die Mittel und Maßnahmen um eine Integration zu erreichen, angepasst werden. Zukünftig wird, bedingt durch die geänderte Personenstruktur im Leistungsbezug, das Hauptaugenmerk der Vermittlungsarbeit deshalb auf die längerfristige Arbeit mit Langzeitarbeitslosen und auf Menschen mit Behinderung gelegt, so Stefan Rechmann.

Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf macht abschließend nochmals deutlich: „Oberste Priorität wird es auch im Jahr 2014 sein, die vorhandenen Mittel möglichst effizient zu nutzen, um allen Langzeitleistungsbeziehern eine Chance auf ein Leben fern von Sozialleistungen zu geben. Dafür müssen alle Kooperationspartner an einem Strang ziehen.“

Arbeitslosenzahlen im März leicht rückläufig

Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- meldet aktuelle Zahlen

Nach dem leichten Anstieg zum Jahresbeginn hat sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße im März erholt. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen entwickelte sich leicht positiv: Waren im Vorjahresmonat im Kreis Bergstraße noch 3950 Menschen bei Neue Wege arbeitslos gemeldet, sind es im März 2014 noch 3773 Personen (Minus 177) – ein Rückgang um rund 4,5 Prozent. Auch bei den Leis-tungsberechtigten unter 25 Jahren fällt das Ergebnis erfreulich aus: Mit 42 registrier-ten jungen Menschen kann ein Rückgang um rund 35 Prozent im Hinblick auf März 2013 mit 64 Personen verzeichnet werden. Eine gute Entwicklung zeigen auch die Zahlen bei den älteren Arbeitslosen über 50 Jahre. Gegenüber März 2013 (1204) waren mit 1109 Personen 95 ältere Menschen weniger bei Neue Wege gemeldet.

„Wir hoffen, dass der Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig bleibt“, kommentiert der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann die Entwicklungen.

Ein Weg aus der finanziellen Sackgasse

Neue Wege und Caritasverband Darmstadt e.V. bieten jetzt auch Schuldnerberatung für Kunden des Jobcenters Viernheim an

Wer durch Arbeitslosigkeit, Scheidung, Suchtprobleme, Krankheit oder aus anderen Gründen in finanzielle Schwierigkeiten gerät, wird schnell in einen ganzen Strudel von Problemen gerissen: Pfändungen, Kontoverlust, Räumungsklage, Energiesperre, Krisen in der Familie und manches mehr kann zur täglichen Bedrohung werden. Viernheimer Arbeitslosengeld II-Empfänger finden im ansässigen Kommunalen Jobcenter schnelle Hilfe. Dort bietet Neue Wege Kreis Bergstraße ab sofort auch in Kooperation mit dem Caritasverband Darmstadt e.V. eine Schuldnerberatung an. Das Besondere: Die Mitarbeiterin vor Ort kann auch türkischen Betroffenen in ihrer Muttersprache kompetente Beratung bieten und so eventuelle Sprachbarrieren überwinden.

Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf erklärt: „Zur Überschuldung kommt es häufig, wenn sich Lebenssituationen verändern oder nicht vorhergesehene Ereignisse eintreten. Dabei sind es meistens mehrere Ursachen und Auslöser, die zusammen zu Überschuldung führen. Die Lebensbedingungen von überschuldeten Personen sind deshalb oftmals schwierig. Ver- und Überschuldung beeinflusst maßgeblich die Teilhabe der Betroffenen am wirtschaftlichen und sozialen Leben. Viele Menschen fühlen sich in einer solchen Situation überfordert und benötigen kompetente Unterstützung, um wieder Hoffnung und Übersicht in ihr Leben zu bringen. Ab sofort können mit Hilfe der Mitarbeiter des Caritasverbands Wege gefunden werden, die vorhandenen Probleme aktiv anzugehen und Schulden abzubauen. Darüber hinaus gibt die Beratungsstelle Tipps im Umgang mit Geld, damit in Zukunft neue Schulden vermieden werden.“

Diplom Sozialpädagogin Hacer Yontar, Schuldnerberaterin des Caritasverbands im Jobcenter Viernheim ergänzt: „Wir helfen mit fachlicher Beratung in deutscher und türkischer Sprache und menschlicher Zuwendung, Wege aus der Schuldenfalle gemeinsam mit allen Beteiligten zu finden. Zu Anfang der Beratung ist die Bestandsaufnahme und Aufarbeitung der Verschuldungssituation grundlegend. Wir bereiten gemeinsam mit dem Betroffenen Ver-handlungen mit Gläubigern vor und bieten Unterstützung beim Gläubigerschriftverkehr. Lange Wartezeiten gibt es bei uns nicht. Beratungstermine könnten in der Regel innerhalb einer Woche vereinbart werden. In sehr dringenden Fällen kann noch am selben Tag Hilfe organisiert werden“.

Die Schuldnerberatung des Caritasverbands im Jobcenter Viernheim ist jeden Donnerstag von 13.00 bis 15.30 Uhr für Kunden des Jobcenters Viernheim geöffnet. Hilfesuchende
können in dieser Zeit vorsprechen oder zuvor einen Termin unter der Telefonnummer 06252 990130 vereinbaren.

Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt aus Fördermitteln aus dem europäischen Sozialfonds und des Landes Hessen.

Bildungspaket erreicht immer mehr Familien

Kommunales Jobcenter Neue Wege meldet steigende Antragszahlen

Nicht zuschauen, wenn andere Kinder ein warmes Mittagessen in der Kantine verspeisen, mit dabei sein, bei Klassenfahrten und im Musik- oder Sportverein, einen Rückstand in der Schule durch Nachhilfe aufholen: Für immer mehr Kinder und Jugendliche im Kreis Bergstraße ist nun ein Mitmachen möglich. Drei Jahre nach Start des Bildungs- und Teilhabepakets zur Unterstützung von Kinder und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien kann von einer deutlich gesteigerten Inanspruchnahme der Leistungen im Kreis Bergstraße gesprochen werden.

Die Auswertung der Zahlen für 2013 im Bereich SGB II, SGB XII und Asylbewerberleistungsgesetz ergab, dass von 3.657 bedürftigen Kindern und Jugendlichen 2.102 Personen gezielt Leistungen aus dem Paket abgerufen haben. Im Jahr 2012 haben 1.971 Menschen (53 Prozent) das Angebot genutzt. 2013 sind aus dieser Personengruppe rund 60 Prozent aktiv geworden und haben einen Antrag auf Leistungen des Bildungspakets gestellt – ein Anstieg um 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Blickt man auf die anderen hessischen Landkreise bewegt sich der Kreis Bergstraße mit den Antragszahlen im oberen Drittel.

Der Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Matthias Schimpf freut sich über die steigende Resonanz: „Das Bildungspaket wird im Kreis Bergstraße gut nachgefragt, die Zusammenarbeit mit den Schulen, Vereinen und anderen Kooperationspartnern hat sich etabliert, die Abläufe funktionieren nun reibungslos. Die aktuellen Auswertungen der Inanspruchnahme im Jahr 2013 zeigen, dass sich das stetige Bewerben der Leistungen aus dem Bildungspaket auszahlt. Das ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“.

Bezieht man den sogenannten Schulbedarf mit ein, den Arbeitslosgengeld II-, Sozialgeld- oder Sozialhilfebezieher automatisch mit ihren Bezügen erhalten, nutzten über 95 Prozent oder 3.403 Personen das Bildungs- und Teilhabeangebot. Zusammengefasst haben sich die Ausgaben 2013 aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes gegenüber dem Vorjahr gesteigert: Insgesamt wurden 2013 für Leistungsberechtigte aus den Bereichen SGB II, SGB XII, Asylbewerberleistungsgesetz und Wohngeld rund 1.008.000 Euro ausgezahlt, 2012 waren es noch 978.000 Euro.

„Besonders freut uns, dass das Angebot der Mittagsverpflegung besser angenommen wird. 2012 stellten 843 Eltern Anträge für ein gemeinschaftliches Mittagessen, 2013 kam das Angebot 1028 Kindern und Jugendlichen zu Gute. Bearbeitungsrückstände bei entscheidungsreifen Anträgen gibt es ebenfalls nicht. Liegt der Antrag vollständig ausgefüllt und unterschrieben mit den gegebenenfalls erforderlichen Nachweisen vor, wird gegenwärtig zeitnah entschieden“, so Matthias Schimpf abschließend.

Weitere Informationen, Antragsformulare und die Broschüre „Das Bildungspaket im Kreis Bergstraße“ als PDF erhalten Interessierte über die Homepage
www.bildungspaket.neue-wege.org und in allen Service Points des Kommunalen Jobcenters im Kreis Bergstraße. Fragen beantworten die Mitarbeiter des Bildungspaketes gerne unter der Info-Hotline 06252 – 15 6051.