Hilfe beim Weg zurück ins Berufsleben

Kooperation mit der DAK.docx

Odenwälder Zeitung, 16.08.2014

Arbeitslosigkeit soll nicht krank machen

Kooperation mit der DAK.docx

Bergsträßer Anzeiger, 15.08.2014

Fit für Beruf und Selbstständigkeit

Betriebskommission von Neue Wege beschließt Angebote für Arbeitslosengeld II-Empfänger

Die Betriebskommission des Kommunalen Jobcenters Neue Wege Kreis Bergstraße hat in ihrer letzten Sitzung der Weiterführung verschiedener bewährter Angebote zur Unterstützung von Langzeitarbeitslosen zugestimmt.

Die Bewerbercenter in den Jobcentern Bergstraße, Odenwald, Ried und Viernheim stehen Leistungsbeziehern nach dem SGB II weiterhin zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten die Arbeitsuchenden während des gesamten Bewerbungsprozesses, unterstützen bei der Organisation und Erstellung professioneller Bewerbungsunterlagen, üben Bewerbungssituationen und geben Feedback nach Vorstellungsgesprächen. Das offene Angebot kann nach Bedarf flexibel und schnell durch freien Zugang oder durch Zuweisung des persönlichen Fallmanagers genutzt werden.

Das Ziel des „Vermittlungscoachings für Jüngere“ ist die individuelle und nachhaltige Förderung der Eigenbemühungen der ausbildungs- und arbeitsplatzsuchenden Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Arbeitslosengeld II-Bezug. Hier werden die bisherigen Bewerbungsaktivitäten der Teilnehmer reflektiert und die beruflichen Vorstellungen mit den persönlichen Voraussetzungen abgeglichen. Die Stärkung des Bewerberpotenzials und das Aufrechterhalten der Motivation gehört ebenfalls zum Angebot.

Auf die Unterstützung der Eingliederung von Behinderten und von Behinderung bedrohter Menschen in den Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt ist die Beratungsstelle Teilhabe für Behinderte und von Behinderung bedrohter Menschen im SGB II – kurz „BerT“ – spezialisiert. Ratsuchende erhalten Hilfestellung bei ihrer Berufswegeplanung und Personen, die sich bereits in einem Arbeitsverhältnis befinden, können sich mit ihren Problemen den Arbeitsplatz betreffend ebenfalls an die Mitarbeiter von „BerT“ wenden. Kontakte zu Hilfsangeboten wie Integrationsfachdienst, Reha-Beratung oder Landeswohlfahrtsverband können ebenfalls hergestellt werden.

Die Betriebskommission gab ebenso ihre Zustimmung zur Fortführung des Angebots „Überprüfung und Coaching bestehender Selbstständigkeiten“. Zielgruppe sind Leistungsbezieher, die von ihrer Selbstständigkeit nicht ohne unterstützendes Arbeitslosengeld II leben können. Eine Tragfähigkeitsanalyse gibt Aufschluss über die Rentabilität der Selbstständigkeit. Bei positiver Tragfähigkeit soll durch die Beratung und Betreuung eine Steigerung des Einkommens, mit dem Ziel der mittelfristigen Beendigung des SGB II Leistungsbezugs, erreicht werden.

Zukunft im Blick

Neue Wege mit vielfältigen Förderangeboten für junge Arbeitslose

Die Jugendarbeitslosigkeit nachhaltig zu reduzieren hat sich das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße zur Aufgabe gemacht. Derzeit sind 51 Jugendliche und junge Erwachsene im Kreis Bergstraße arbeitslos gemeldet. Ob das Nachholen des Schulabschlusses oder die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz – die U-25 Expertenteams, die in allen vier Kommunalen Jobcentern vor Ort sind, informieren eingehend über die verschiedenen Möglichkeiten in ein Ausbildungs- oder Beschäftigungsverhältnis zu starten.

„Wir unterstützen die Jugendlichen frühzeitig bei der Weichenstellung für ihre berufliche Laufbahn“, erklärt Stefan Rechmann, Neue Wege Betriebsleiter. „Sie sollen mit klarer Orientierung in das Berufsleben starten. Unsere Fallmanager beschließen deshalb gemeinsam mit den Jugendlichen die geeigneten Schritte auf dem Weg in ein Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis. Ob Heranführung an das Beschäftigungssystem oder Stabilisierung und Orientierung – wir können für alle Konstellationen Förder- und Qualifizierungsangebote anbieten. Dazu sind wir eng mit ortsansässigen Arbeitgebern, Trägern, Schulen und dem Jugendamt vernetzt.“

Eine Annäherung an und eine Eingliederung in das Ausbildungs- und Beschäfti-gungssystem hat das Aktivcenter U 25 der Kreishandwerkerschaft Bergstraße zum Ziel. Die Hilfestellungen reichen von der Kontaktherstellung zu Anlaufstellen wie Sucht- und Schuldnerberatung über die Vorbereitung auf betriebliche Arbeitserprobungen bis hin zur Vermittlung in eine Ausbildung.

Um benachteiligten Berufsstartern, die auf dem klassischen Bewerbungsweg eher geringe Chancen auf einen Ausbildungsplätz hätten, eine Perspektive zu geben, bietet Neue Wege in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten an. Trotz möglicher Defizite können die Jugendlichen unterschiedliche Berufe aller Branchen erlernen. Die Ausbildung erfolgt dabei in direkter Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben.

Aktivierungsmaßnahmen wie „MoVe! Motivierung und Vermittlung“ der
Kreishandwerkerschaft Bergstraße richten sich an Jugendliche, die ihre Vollzeitschulpflicht noch nicht erfüllt haben sowie junge Menschen, die noch nicht über ausreichende Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um im regulären Ausbildungs- oder Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Im Rahmen der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (BvB) ist zudem eine Vorbereitung auf den Erwerb des Hauptschulabschlusses und den Start in eine Ausbildung möglich.

„Einstiegsqualifizierungen für Jugendliche“ führen die Teilnehmer praxisnah an eine Ausbildung heran. Sie beinhalten ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum von bis zu 12 Monaten, das im Falle eines Ausbildungsbeginns auf die Ausbildungszeit angerechnet wird. So ist gewährleistet, dass sich die zukünftigen Berufsstarter und die Ausbildungsbetriebe kennenlernen können.

Stefan Rechmann abschließend: „Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt fordert verstärktes gemeinsames Handeln aller regionalen Akteure. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit muss zudem darauf liegen, jungen Menschen mit schlechteren Startchancen den nahtlosen Übergang von der Schule in die Ausbildung zu ermöglichen. Eine zentrale Herausforderung liegt in den kommenden Jahren darin, Menschen mit ge-ringen Qualifikationen eine nachhaltige Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Ebenso muss eine Berufsausbildung gerade für leistungsstärkere junge Menschen attraktiv bleiben, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.“

Arbeitgeber meldeten offene Stellen bei Neue Wege auf dem Hessentag

Kommunales Jobcenter mit neuen Jobangeboten für Arbeitssuchende

„Arbeitskräftepotenzial aus dem Kreis für den Kreis“ lautete das Motto des Informationsstandes des Kommunalen Jobcenters Neue Wege auf dem diesjährigen Hessentag in Bensheim. Auf der Aktionsfläche „MAKE“ am Bensheimer Badesee informierten Vermittlungsfachkräfte des Eigenbetriebs Jugendliche und Erwachsene über offene Stellen im Kreis Bergstraße sowie Förder- und Qualifizierungsangebote von Neue Wege. Die Themen reichten von der persönlichen Beratung zum Einstieg ins Berufsleben, über die Entwicklung von individuellen Bewerbungsstrategien bis hin zur Vermittlung eines Vorstellungsgesprächs bei einem passenden Unternehmen. Dazu konnte eine Fotoausstellung zum Kloster Lorsch, dessen Anlage von Teilnehmern einer Garten- und Landschaftsbaumaßnahme mitgestaltet wurde, am Stand besichtigt werden. Auch Arbeitgeber fanden den Weg an den Stand des Kommunalen Jobcenters, meldeten offene Stellen in ihren Betrieben und informierten sich über den Fachkräftepool des Eigenbetriebs. Das Personalmanagement des Kreises Bergstraße war ebenfalls vor Ort vertreten und präsentierte sich selbst als Arbeitgeber und klärte über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten beim Kreis Bergstraße auf.

Der Betriebsleiter Stefan Rechmann zieht ein positives Resümee im Bezug auf die Teilnahme am Landesfest: „Nicht nur Arbeitslose und Arbeitgeber haben unser Angebot genutzt, es kamen auch viele interessierte Besucher des Hessentags vorbei, um sich über die Arbeit von Neue Wege zu informieren. An vier Wochentagen hatten wir verschiedene Schwerpunktthemen, die speziell auf die Bedürfnisse von Jugendlichen, älteren Langzeitarbeitslose über 50 Jahre und Arbeitgeber ausgerichtet waren. Der Arbeitgeberservice und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sofortmaßnahme „Einstiegsoffensive“ präsentierten ebenfalls ihre Arbeit. Für uns hat sich die Teilnahme am Hessentag gelohnt, wir konnten viele Arbeitgeber sowie Bürgerinnen und Bürger für unsere Arbeit sensibilisieren und neue Kontakte knüpfen“.

Im landes- und bundesweiten Vergleich erfolgreich: Das Kommunale Jobcenter Neue Wege

Gute Zahlen im landes- und bundesweiten Vergleich der Träger der Grundsicherung für
Arbeitsuchende in Deutschland kann das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße präsentieren. In einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wurden alle bundesweiten 413 Träger verglichen. Ausgewertet wurden die drei maßgeblichen Verbund-indizes zur Bewertung der Arbeit mit Langzeitleistungsbeziehern nach dem SGB II. Das Kommunale Jobcenter Neue Wege belegt im Ranking im Vergleich mit 413 Trägern der Grundsicherung für Arbeitssuchende in Deutschland und vor allem in Hessen vorderste Plätze.

Bei der Veränderung der passiven Leistungen, dazu gehören die Regelleistung und die Kosten für Unterkunft und Heizung, der Nachhaltigkeit der Integration und des Zugangs an Langzeitleistungsbeziehern befindet sich Neue Wege deutschlandweit auf dem 15. Platz. Blickt man auf Hessen verzeichnet Neue Wege die besten Werte unter den
Optionskommunen.

Ebenfalls ausgewertet wurde die Entwicklung der passiven Leistungen, die Nachhaltigkeit der Integration sowie die Veränderung der Langzeitleistungsbezieher: Das Kommunale Jobcenter befindet sich deutschlandweit im vorderen Viertel auf Platz 56. In Gegenüberstellung mit den anderen hessischen Trägern der Grundsicherung belegt Neue Wege den zweiten Platz.

Das es durchaus noch Verbesserungspotenzial gibt, zeigt der Vergleich der Veränderung der passiven Leistungen, der Integrationsquote und der Veränderung der Langzeitleistungsbezieher: Neue Wege belegt in Deutschland Platz 222, in Hessen Platz 11 von 26.

„Ich freue mich darüber, dass Neue Wege gute Zahlen vorweisen kann. Damit spiegelt sich auch die engagierte und gute Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eigenbetriebs in offiziellen Daten wider“, betont Landrat Matthias Wilkes.

Der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf ergänzt: „Vergleicht man nur die Veränderung der Langzeitleistungsbezieher aller 26 hessischen Optionskommunen kann das Kommunale Jobcenter einen Abbau von 4 Prozent von Oktober auf November 2013 vorweisen und
befindet sich damit unter den ersten drei im Ranking. Beim Abbau der Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher liegt Neue Wege im genannten Zeitraum an vierter Stelle mit einem Abbau von 2,2 Prozent.“

Blickt man auf die Entwicklung der Arbeitslosenquote ergeben sich für den Kreis Bergstraße folgende Zahlen: Lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2011 noch bei 3,1 Prozent, ist sie bis Dezember 2013 auf 2,7 Prozent gesunken. Zum Vergleich: In Hessen lag die Arbeitslosenquote im Dezember 2011 bei 3,8 Prozent, im Dezember 2013 bei 3,7 Prozent und somit um 1,0 Prozentpunkte höher als im Kreis Bergstraße.

Auch bei den Jugendlichen ohne Arbeit sind die Bergsträßer Werte erfreulich: Mit Stand
Dezember 2013 waren 0,3 Prozent junge Menschen arbeitssuchend gemeldet. Zwei Jahre zuvor waren es noch 0,8 Prozent. Die hessische Arbeitslosenquote dagegen ist von 2,7 Prozent im Dezember 2011 auf 2,8 Prozent im Dezember 2013 gestiegen.

Ein Grund für die erfreuliche Entwicklung der Zahlen ist die Einstiegsoffensive, ein intensives Beratungsangebot und die konsequente Umsetzung des „Work-first“ Ansatzes – die zügige Vermittlung von Erstantragstellern in Arbeit. Die Einstiegsoffensive ergänzt seit 2008 das Maßnahmeangebot des Kommunalen Jobcenters und gilt bundesweit als Best Practice-Modell. Zahlreiche Landkreise unter anderem Rotenburg-Wümme und Kleve sowie der Ennepe-Ruhr-Kreis haben das Projekt vor Ort angeschaut. Die leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eigenbetriebs Neue Wege sind infolgedessen in Expertenkreisen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und im Bundesbeirat 50PLUS vertreten. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kommunalen Jobcenters beteiligen sich an bundes- und landesweiten SGB II-Expertengruppen zu den Themen Leistungsrecht, Eingliederung, Finanzen, Statistiken und Kennzahlen Werkakademie, Kosten der Unterkunft und Bildungspaket.

Die Zahlen bei den Bildungspaket-Leistungen sind ebenfalls erfreulich: Die Hilfe für Kinder und Jugendliche, deren Eltern Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter, Leis-tungen nach dem SGB XII oder Asylbewerberleistungsgesetz, Wohngeld oder Kinderzuschlag erhalten wird im Kreis Bergstraße gut angenommen. Alle Anträge werden rechtskreisübergreifend im Eigenbetrieb Neue Wege bearbeitet. In allen Rechtskreisen ist der Kreis Bergstraße besser als der Hessenschnitt. Im Kreis Bergstraße sind 2013 im Bereich SGB II 5459 Einträge auf Leistungen des Bildungspaketes eingegangen – die Quote der Inanspruchnahme beläuft sich auf 58 Prozent. Im Vergleich mit 110703 hessenweit eingegangenen Anträgen und einer Inanspruchnahme von 52 Prozent ein gutes Ergebnis. Im Bereich SGB XII liegt die Inanspruchnahme sogar bei 73 Prozent – in Hessen sind es nur 55 Prozent.

„Trotz guter Zahlen müssen wir stets im Blick behalten, dass nachhaltiges und langfristiges Handeln stärkere Beachtung im Gegensatz zu kurzfristigen Erfolgen finden muss. Nur so kann dem Langzeitleistungsbezug wirkungsvoll und nachhaltig begegnet werden“, so Landrat Matthias Wilkes abschließend.

97 Langzeitarbeitslose schafften den Sprung ins Arbeitsleben

Erfolgreiche Zusammenarbeit des Kommunalen Jobcenters mit den Gemeinden Einhausen, Groß-Rohrheim und Fürth

Das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße arbeitet seit September 2013
verstärkt mit den Gemeinden Einhausen, Fürth und Groß-Rohrheim zusammen, um den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit gezielt voranzutreiben. Gemeinsam mit den Bürgermeistern Philipp Bohrer, Volker Oehlenschläger und Rainer Bersch werden vor Ort individuelle Strategien für ortsansässige Arbeitslosengeld II-Empfänger entwickelt und mit den vorhandenen Eingliederungsmaßnahmen des Kommunalen Jobcenters verknüpft. Im Dialog mit den Gemeinden hat ein von Neue Wege eingerichtetes Projektteam die Bedarfslagen der Leistungsbezieher vor Ort ausgewertet und mit Stand April insgesamt 320 Beratungsgespräche mit Betroffenen in mobilen Büros in den jeweiligen Rathäusern geführt. Eine Zwischenbilanz wurde nun von Neue Wege erstellt.

„Die ersten Auswertungen sind vielversprechend. Die erfolgreiche Arbeit unserer Mitarbeiter und die guten Kontakte der Bürgermeister zu den heimischen Unternehmen spiegeln sich in den Zahlen wider. Seit Projektstart im September 2013 bis April 2014 konnten insgesamt 97 Langzeitarbeitslose aus Fürth, Einhausen und Groß-Rohrheim in Arbeit oder Ausbildung vermittelt werden – ein sehr gutes Ergebnis“, so der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann.

In der Gemeinde Einhausen konnten von 70 erwerbsfähigen Leistungsberechtigten bisher 13 Personen in Arbeit und Ausbildung vermittelt werden. In Fürth schafften von 265 Leistungsbeziehern 73 den Sprung in Arbeit. Von 77 Groß-Rohrheimer SGB II-Beziehern starteten 11 in den Beruf. Weitere insgesamt 320 Personen aus den drei Gemeinden nehmen nun an Förder- und Qualifizierungsmaßnahmen teil. Betrachtet man die Anzahl der Familien in Grundsicherung sind mit Stand April 2014 24 sogenannte Bedarfsgemeinschaften weniger im Leistungsbezug nach dem SGB II.

„Eine tolle Zwischenbilanz, die wir gern noch verbessern wollen. Das Projekt läuft vorerst noch bis Ende August 2014, danach erfolgt eine weitere Auswertung“, so Stefan Rechmann abschließend.

Informationen für Langzeitarbeitslose und Arbeitgeber auf dem Hessentag

Kommunales Jobcenter Neue Wege mit eigenem Stand auf dem Landesfest

Das Kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße ist beim Hessentag in Bensheim vom 06. bis 15. Juni mit einem Zelt auf dem Parkplatz des Badesees auf der Aktionsfläche MAKE vor Ort. Langzeitarbeitslose, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie alle Interessierten sind eingeladen, sich am Stand des Kommunalen Jobcenters über dessen Arbeit sowie Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten für Langzeitarbeitslose und Unternehmen zu informieren.

Neben der Sicherung des Lebensunterhaltes von Hilfebedürftigen besteht die Kernaufgabe des Eigenbetriebs Neue Wege darin, durch Förderung und Vermittlung in Arbeit, die Abhängigkeit von staatlicher Unterstützung zu beenden. Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Wir möchten unsere Arbeitsweise und die vielfältigen Ansätze zur Vermittlung von Langzeitarbeitslosen den Besucherinnen und Besuchern des Hessentages präsentieren und sie für die anspruchsvolle und herausfordernde Arbeit unserer Mitarbeiter sensibilisieren. Alle Interessierten sind herzlich an unseren Stand eingeladen.“

Während der Öffnungszeiten der Landesausstellung von 10 bis 19 Uhr wird der Stand mit Fachkräften der Vermittlung und des Fallmanagements besetzt sein, die gerne die Aufgaben und die Arbeit des Kommunalen Jobcenters erläutern, Anregungen sammeln und neue Kontakte suchen. Geplant sind zudem spezielle Thementage: Um über 50-jährige und ihre Potentiale geht es am Dienstag den 10. Juni. Speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtete Fallmanager informieren über individuelle Fördermöglichkeiten für ältere Langzeitarbeitslose, die mögliche Defizite ausgleichen und Ressourcen fördern können. Am Mittwoch den 11.06. steht die Einstiegsoffensive im Fokus. Das Projekt des Kommunalen Jobcenters steht im Kreis Bergstraße für ein intensives Beratungsangebot und die konsequente Umsetzung des „Work-first“ Ansatzes – die zügige Vermittlung von Erstantragstellern in Arbeit. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen an diesem Tag das Projekt und ihre Arbeitsweise vor. Einblick in die Arbeit mit arbeitslosen Jugendlichen und jungen Erwachsene unter 25 Jahren geben die U 25-Fallmanager, die am Donnerstag den 12. Juni bei Fragen allen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Zudem ist das Personalmanagement des Kreises Bergstraße am Mittwoch und Donnerstag, den 11. und 12. Juni, ebenfalls mit Mitarbeitern am Stand von Neue Wege vertreten und informiert über Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten beim Kreis Bergstraße. Am Freitag den 13. Juni sind speziell Arbeitgeber eingeladen, sich beim Neue Wege-Arbeitgeberservice über die Fördermöglichkeiten bei Einstellung von Langzeitarbeitslosen sowie über den vorhandenen Fachkräftepool des Eigenbetriebs zu informieren.

Zahl der Langzeitarbeitslosen unter 25 und über 50 Jahre im Kreis Bergstraße gesunken

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- vermeldet einen leichten Rückgang bei den Langzeitarbeitslosen unter 25 und über 50 Jahre. Im Mai 2014 waren 44 Jugendliche ohne Arbeit – im Monat April waren es 48. Bei den älteren Leistungsbeziehern über 50 Jahre sind 1078 Personen statistisch erfasst – eine Person weniger als noch im Vormonat (1079). Die Gesamtzahl der Langzeitarbeitslosen bewegt sich nahezu auf dem Niveau des Vormonats und ist leicht um acht Personen auf 3730 gestiegen (April = 3722).

„Insgesamt steht der Arbeitsmarkt gut da, wenn auch die Frühjahrsbelebung etwas geringer ausgefallen ist. Positiv anzumerken ist allerdings, dass die Gesamtzahl der Arbeitslosen diesen Monat im Vergleich mit dem Vorjahresmonat Mai 2013 insgesamt um 252 Personen, das heißt 6,3 Prozent zurückgegangen sind. Blickt man auf die über 50-jährigen können wir einen Rückgang um 135 Langzeitarbeitslose und 11,1 Prozent im Vergleich zum letzten Jahr vermelden“, kommentiert der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann die Entwicklungen.

Förderung von zukünftigen Führungskräften

Berufsbegleitendes Studienangebot „BASS“ des Kommunalen Jobcenters Neue Wege

In Kooperation mit den Kommunalen Jobcentern in Hessen wird seit dem Wintersemester 2011/12 an der Hochschule Fulda im Fachbereich Sozialwesen der neue Studiengang BASS als dualer und berufsbegleitender Studiengang angeboten. „BASS“ ist eine Kurzform von Bachelor of Arts Soziale Sicherung, Inklusion und Verwaltung und setzt seine Schwerpunkte in den Bereichen Arbeitsverwaltung und kommunale soziale Verwaltung. Dieser Studiengang wurde speziell aus den Anforderungen des SGB II entwickelt, um Mitarbeiter für die Arbeit im Rahmen der Integration von Langzeitarbeitslosen passgenau zu qualifizieren und künftige Führungskräfte auszubilden.

Der Bedarf an dualen wie berufsbegleitenden Studienmöglichkeiten ist im Bereich der Sozialen Verwaltung groß, weil hier gesetzliche Grundlagen insbesondere im Feld der Arbeitsverwaltung/Grundsicherung mit Einführung des SGB II neu geschaffen wurden und ständig gesetzgeberischen Veränderungen wie der Rechtsfortbildung unterliegen. Der Studiengang bietet im Bereich Sozialer Verwaltung erstmals eine Studienmöglichkeit für ein duales wie ein berufsbegleitendes Studium an. Der Studiengang ist ein gemeinsames Projekt der Fachbereiche Sozialwesen, Pflege und Gesundheit, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie Wirtschaft der Hochschule Fulda und der hessischen Kommunalen Jobcentern. Zeitgleich ist es in Deutschland das einzige konsekutive Online-Fernstudienangebot in diesem Bereich. Das Studium umfasst in berufsbegleitender bzw. dualer Form sieben Semester, ist modular aufgebaut und folgt dem Ansatz des Blended-Learning. Dabei greifen Selbststudienphasen, Online-Studienphasen und Präsenzphasen optimal ineinander.

Ausbildungsziel ist es, dass die Studierenden neben den Kompetenzen der Rechtsanwendung im Sozial- und Leistungsrecht weitere vielfältige berufliche Kompetenzen beispielsweise im Bereich regionaler Arbeitsmärkte, Personalführung, ökonomischer Prozesse und Verwaltungshandeln entwickeln. Inklusion als gesellschaftliche Aufgabe spielt hierbei genauso eine Rolle wie wirkungsorientiertes Controlling in sozialen Unternehmen und Verwaltungen. Die Studieninhalte aus den Bereichen Soziale Arbeit, Gesundheit, Sozialwissenschaften und Wirtschaft sind so miteinander kombiniert, dass das vielschichtige Feld der Beratung, Förderung und Vermittlung von Menschen mit (drohender) Langzeitarbeitslosigkeit erfasst wird.

Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Im Bereich der Sozialen Verwaltung ist der Bedarf an dualen wie berufsbegleitenden Studienmöglichkeiten groß. Gesetzliche Grundlagen wurden insbesondere im Feld der Arbeitsverwaltung und Grundsicherung mit Einführung des Zweiten Sozialgesetzbuches neu geschaffen und unterliegen ständig gesetzgeberischen Veränderungen.“

Auch vier Mitarbeiter des Kommunalen Jobcenters Neue Wege Kreis Bergstraße absolvieren das BASS-Studium, zwei davon berufsbegleitend und weitere zwei Mitarbeiter im Rahmen eines Ausbildungsverhältnisses. Gerade für den berufsbegleitenden Studiengang ist es das Ziele, im Rahmen der Personalentwicklung künftige Führungskräfte auszubilden.

Der praktische Teil der Ausbildung erfolgt mit 25 Wochenstunden bei Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter-. Das Besondere des dualen Studienganges ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis: Die Kooperation zwischen Hochschule und einer Einrichtung der kommunalen sozialen Verwaltung ermöglicht den Studierenden betriebliche Studienphasen, in denen Praxisaufgaben direkt umgesetzt werden können. So wird die zeitgleiche betriebliche Ausbildung bereits um die im Studium erworbenen Kompetenzen ergänzt.

„Das BASS-Studium verbindet die Verwaltungsausbildung und den Bereich der sozialen Arbeit auf Hochschulniveau. Ich bin froh von meinem Arbeitgeber die Möglichkeit zur Teilnahme an diesem Studiengang erhalten zu haben“, erklärt Christian Rößler. Er ist seit mehreren Jahren in der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen tätig und hat als erster Mitarbeiter 2012 diesen Studiengang neben seiner Tätigkeit begonnen und kann sehr gute Ergebnisse vorweisen. 2014 wird er das Studium abschließen und damit als erster, speziell für den Bereich SGB II, qualifizierter Mitarbeiter in der Führungsebene zur Verfügung stehen.

„Wir versprechen uns hiervon eine große Bereicherung für unsere Arbeit“, so Stefan Rechmann.

Für die 16 Kommunalen Jobcenter stehen 15 Studienplätze für das in Deutschland einzige konsekutive Studienangebot in diesem Bereich zur Verfügung. Voraussetzung ist die Fach-/Hochschulreife sowie ein abgeschlossener Ausbildungsvertrag mit einem Träger. Die Finanzierung der Maßnahme erfolgt aus Mitteln des europäischen Sozialfonds und des Landes Hessen.