Gesundheit in Arbeit

Mit 50plus in Fahrt den Akku wieder aufladen

Gesundheitliche Probleme, geringes Selbstbewusstsein, das Gefühl von Perspektivlosigkeit und nicht gebraucht zu werden – ältere Langzeitarbeitslose haben mit verschiedenen
Problemlagen zu kämpfen. Das Vorhandensein eines Arbeitsplatzes stellt eine wichtige Ressource für die Gesundheit dar, im Gegensatz dazu gefährdet Arbeitslosigkeit die Gesundheit. Nur durch eine individuelle Förderung können Defizite ausgeglichen und Ressourcen aktiviert werden. Im Kreis Bergstraße werden ältere Arbeitslose bei „50plus in Fahrt“ an den Standorten Heppenheim, Viernheim, Mörlenbach und Bürstadt gezielt gefördert.

Brigitte Wecht, Projektleiterin 50PLUS erklärt: „Die Teilnehmer entdecken mit Hilfe von freiberuflichen Coachs ihre Stärken und Fähigkeiten neu und entwickeln eine Zielvorstellung für eine Rückkehr ins Berufsleben. Durch Arbeitslosigkeit kann eine gesundheitliche Abwärtsspirale entstehen, der die Maßnahme entgegenwirkt. Wir legen deshalb vor allem auf die Gesundheit der Teilnehmer einen Schwerpunkt, denn nur wenn die gesundheitlichen Voraussetzungen stimmen, kann eine Rückkehr in den Beruf gelingen. Gesundheit bedeutet natürlich nicht automatisch, dass man eine Anstellung findet, erhöht aber die Chancen wieder im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und beschäftigungsfähig zu werden. Die Maßnahme hat nicht die direkte Vermittlung in Arbeit zum Ziel, sondern ist nur der erste Schritt Richtung Arbeitsmarkt. In den Modulen geht es darum die Teilnehmer körperlich und psychisch aufzubauen, ihre Ressourcen und ihren Mut zu aktivieren.“

Bewerbungstraining, Potentialcoaching und ein Modul zum Thema sicheres Auftreten
gehören ebenfalls zum Programm. „Wir legen Wert auf persönliche Förderung und ein individuelles Eingehen auf Fähigkeiten und Defizite“, beschreibt Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann die Zielsetzung des Projektes. „Die Auffrischung von Kenntnissen, der Abbau von Vermittlungshemmnissen, die Verbesserung der Bereitschaft beziehungsweise Fähigkeit zur beruflichen Integration und die Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung sind die Schwerpunkte der aufeinander abgestimmten Module. Somit sind auch diejenigen, die nicht unmittelbar aus dem Projekt heraus eine Anstellung finden können, durch die Teilnahme an der Maßnahme wieder näher an den Arbeitsmarkt herangeführt worden und haben ihre Chancen auf einen Arbeitsplatz deutlich erhöht“, so Stefan Rechmann abschließend.

Februar-Statistik zeigt leichten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen

Im Monat Februar 2014 ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße leicht angestiegen. Im Februar waren 3.885 Personen beim Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- gemeldet, im Januar 2014 waren es 3.776. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Februar, als 3.921 Personen statistisch erfasst waren, ist die Zahl der Menschen ohne Arbeit niedriger als noch vor einem Jahr.

Betriebsleiter Stefan Rechmann teilt mit: „Der leichte Anstieg ist jahreszeitlich bedingt und überrascht nicht. Erfreulich ist, dass wir im Februar 2014 mit 40 arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 54 Personen einen Rückgang um rund 26 Prozent zu verzeichnen haben.“

Der Blick auf die älteren Langzeitarbeitslosen über 50 Jahren zeigt eine ähnliche Entwicklung: Hier ist ein Rückgang von 1.312 Personen im Januar auf 1.152 im Februar zu registrieren.

1300 Langzeitarbeitslose über 50 Jahre schafften den Sprung in Arbeit

Brigitte Wecht, Projektleiterin „ProArbeit 50PLUS“ im Kreis Bergstraße, im Gespräch

Der demografische Wandel ist in vollem Gange und auch in der Arbeitswelt angekommen. In naher Zukunft werden die notwendigen Fachkräfte nicht mehr für alle Unternehmen und Branchen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen. Trotzdem ist es für ältere Arbeitssuchende noch immer schwer, eine neue Anstellung zu finden. In der öffentlichen Meinung wird ein fortgeschrittenes Lebensalter oftmals mit einem Absinken der Leistungsfähigkeit verbunden. Dabei sind es überwiegend Menschen über 50 Jahre, die das aktuelle Geschehen in Wirtschaft und Politik weltweit prägen. Ältere sind nicht weniger, sondern anders leistungsfähig.

Um die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser zu verbessern, wurde das Bundesprogramm „Perspektive 50plus“ ins Leben gerufen. Als regionaler Partner ist das Kommunale Jobcenter Neue Wege mit dem Projekt „ProArbeit 50PLUS“ Anlaufstelle im Kreis. Projektleiterin Brigitte Wecht berichtet über Umsetzung, Angebote und Ziele des Projekts.

Was ist das Bundesprogramms „Perspektive 50plus“?

Brigitte Wecht:

Das Bundesprogramm „Perspektive 50plus“ basiert auf einem regionalen Ansatz, der es den Projektpartnern erlaubt, bei der Wahl der Integrationsstrategie von älteren Langzeitarbeitslosen gezielt auf die regionalen Besonderheiten einzugehen. Es ermöglicht jedem Beschäftigungspakt eigenverantwortlich Vermittlungsideen zu entwickeln, Eingliederungsstrategien zu erproben sowie erfolgreiche Ansätze weiter auszubauen. Derzeit sind 477 Jobcenter und damit mehr als 98 Prozent aller Grundsicherungsstellen bundesweit am Programm beteiligt. Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- nimmt seit 2009 am Bundesprogramm teil und hat dazu ein 14-köpfiges Team 50PLUS gegründet.

Welche Ziele verfolgt man mit dem Programm?

Brigitte Wecht:

Die Integrationschancen für Arbeitslosengeld II-Empfänger über 50 Jahre sollen verbessert werden. Die Konzentration speziell auf Menschen über 50 Jahre ermöglicht eine ganzheitliche Betreuung der Teilnehmer auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. Wir setzen auf eine hohe Betreuungsintensität – unsere Fallmanager kümmern sich jeweils um rund 100 Kunden, was einen effizienten und zielgerichteten Maßnahmeneinsatz garantiert. Eine wichtige Aufgabe unserer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ist vor allem auch die Ansprache der Arbeitgeber im Kreis in Kooperation mit unserem Arbeitgeberservice, um sie für das Potential älterer Arbeitsgeber zu sensibilisieren. Wir möchten das Einstellungsklima für Ältere in der Region weiter verbessern. Ältere müssen mehr Wertschätzung erfahren, sie bringen schließlich jahrelange Erfahrung und einen großen Wissensschatz mit, der für Unternehmen unerlässlich ist.

Wie wird das Programm im Kreis Bergstraße umgesetzt? Was sind die Besonderheiten dieser Zielgruppe?

Brigitte Wecht:

An jedem Jobcenter-Standort gibt es mindestens zwei 50PLUS-Fallmanager, die ältere Leistungsempfänger betreuen. Die Fallmanager laden neue Kunden zu einem ersten Gespräch in das jeweilige Jobcenter vor Ort ein. Gemeinsam wird der Wege zurück in Arbeit geplant. Auf diesem Weg sind oftmals mehrere Hindernisse wie beispielsweise Schulden- oder Suchtprobleme zu überwinden, bevor an eine Rückkehr in den Arbeitsmarkt gedacht werden kann. Viele der Betroffenen haben sich aus der Gesellschaft zurückgezogen, Familien- und Freundesstrukturen sind zerbrochen. Allein die Bewältigung des Alltags und andere alltägliche Gänge – wie die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Einkaufen gehen – stellen oftmals ein Problem dar. Solche Probleme benötigen Monate um bewältigt zu werden. Erst wenn ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wurde, kann der Weg gemeinsam gemeistert werden. Durch kreative Projekte und gemeinschaftliche Aktivitäten fördern wir die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Betroffenen müssen Schritt für Schritt wieder an die Anforderungen und Strukturen der Arbeitswelt herangeführt werden. Ein Problem dieser Zielgruppe ist, dass diese Menschen oftmals nicht mobil sind. Dies stellt im Kreis Bergstraße, gerade in der Odenwaldregion ein Problem dar. Deshalb sind unsere Angebote flächendeckend im Kreis zu finden. Wenn eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Aussicht ist, ist es durchaus auch möglich, dass wir bspw. die Kosten für den Führerschein übernehmen. Jeder Kreis steht vor anderen Problemen, deshalb ist die Möglichkeit der individuellen regional Umsetzung des Programms wichtig. Das Problem der Mobilität ist in einer größeren Stadt mit Straßenbahnnetz beispielsweise nicht gegeben.

Welche Angebote gibt es speziell für ältere Arbeitslose?

Brigitte Wecht:

Potentiale erkennen, Perspektiven entwickeln, auf die Gesundheit achten, optimal auf das Bewerbungsverfahren vorbereiten – die berufliche Neuausrichtung und Vermittlung von über 50-jährigen in den ersten Arbeitsmarkt steht bei unserer Maßnahme „50PLUS in Fahrt“ im Vordergrund. Das Programm wird an den Standorten Heppenheim, Viernheim, Mörlenbach und Bürstadt durchgeführt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass vor allem Gruppenveranstaltungen sehr gut wahrgenommen werden. Mit anderen gemeinsam den Weg in Arbeit zu beschreiten und wieder unter anderen Menschen zu sein ist für viele der erste Schritt zurück in ein normales Leben. Des Weiteren gibt es Integrationscenter für Ältere in Bürstadt und Viernheim. Über vier Monate hinweg erarbeiten die Teilnehmer mit ihren Coaches einen Integrationsplan für ihre Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt. Die Optimierung der Bewerbungsunterlagen, die Verbesserung der Selbstpräsentation und die Stärkung der Motivation und der Bewerbungskompetenzen sind wichtige Bestandteile des Projekts. Ein Praktikumsplatz im Rahmen der Maßnahme bietet die Möglichkeit die betrieblichen Strukturen im gewünschten Arbeitsgebiet kennen zu lernen. Eine technisch und lebenspraktisch orientierte Qualifikationsmaßnahme ist „NEUSTART 50PLUS“ in Fürth-Ellenbach. Hier kann ein IHK Zertifikat im Bereich Möbel-, Küchen-, und Umzugsservice oder Lagerlogistik erworben werden. Ein wichtiger Bestandteil der Maßnahme ist die Förderung von Alltagskompetenzen, die eine Voraussetzung für eine erfolgreiche (Re-)Integration in den Arbeitsmarkt darstellen. Dazu gehören neben dem Thema Gesundheit u.a. eine persönliche Standortbestimmung. Im Rahmen der Projektwerkstatt liegt ein Schwerpunkt auf der Erschließung eines Netzwerkes und der erfolgreichen Vermarktung der eigenen Arbeitskraft auf dem Arbeitsmarkt. Hier besteht unter anderem die Möglichkeit neue Arbeitsfelder kennen zu lernen und je nach Voraussetzung die eigenen Qualitäten bei einem potentiellen Arbeitgeber unter Beweis zu stellen und im Idealfall eine neue Anstellung zu erhalten. Die fachlich-technische Ausbildung findet überwiegend innerhalb von Projekten statt. Eine weitere Grundlage der Qualifikation ist der theoretische Unterricht. Am Ende des Unterrichts steht die theoretische und praktische Prüfung. Einmal wöchentlich öffnet unser „B-Treff“ in Heppenheim seine Türen – hier können sich Arbeitssuchende austauschen, Bewerbungsunterlagen erstellen und ausdrucken. Ein Coach steht für alle Fragen rund um das Thema Bewerbung zur Verfügung.
Wir werden auch mit einem Stand und einem Jobmobil auf dem Hessentag in Bensheim vertreten sein. Interessierte können sich dort über unser Projekt informieren und Stellenanzeigen sichten.

Wo liegen die Probleme auf Unternehmerseite? Warum scheuen sich Firmen oftmals ältere Arbeitslose einzustellen?

Brigitte Wecht:

Wir haben mit den Arbeitgebern im Kreis Bergstraße überwiegend sehr gute Erfahrungen im Bezug auf die Einstellung älterer Arbeitnehmer gemacht. Unternehmen denken inzwischen um und setzen vermehrt auf Ältere über 50 Jahre. Die ältere Generation hat eine hohe soziale Kompetenz und Erfahrung im Umgang mit Menschen. Mitarbeiter ab 50 Jahren verfügen über Erfahrung, langjährig gepflegte Netzwerke, Disziplin und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – Eigenschaften, die den jüngeren Arbeitnehmern hin und wieder noch fehlen. Ihre Lernbereitschaft, Flexibilität und die Fähigkeit, mit modernen IT- und Kommunikationsmedien umzugehen, sind oftmals viel stärker ausgeprägt als allgemein angenommen. Auch das Vorurteil, dass mit zunehmendem Alter die krankheitsbedingten Fehlzeiten steigen, wurde inzwischen statistisch widerlegt. Ältere Arbeitnehmer sind auch für die Zusammensetzung der Teams wichtig. Teams sind erst dann erfolgreich, wenn sie aus unterschiedlichen Persönlichkeiten und Altersklassen zusammengesetzt sind. Das gilt auch für den Kontakt nach außen, zu Kunden und Geschäftspartnern: Ein älterer Bankkunde fühlt sich beispielsweise von einem älteren Berater besser verstanden als von jemandem, der 30 oder 40 Jahre jünger ist als er. Ganz ähnlich ist die Situation in vielen anderen Beratungs- und Dienstleistungsbereichen. Es gibt allerdings noch immer zurückhaltende Arbeitgeber, die wir von den besonderen Stärken der Älteren überzeugen möchten. Unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen stehen deshalb in regelmäßigem Kontakt zu ortsansässigen Firmen und bieten professionelle und kostenfreie Hilfe bei der Stellenbesetzung an – so können die Unternehmen Zeit und Kosten sparen. Arbeitgeber haben zudem die Möglichkeit einen Lohnkostenzuschuss oder eine spezielle Förderung für behinderte Arbeitnehmer in Anspruch zu nehmen.

Welche Erfolge können Sie verzeichnen?
Brigitte Wecht:

Seit Beginn des Programms haben 2206 Personen an unserem Projekt teilgenommen und verschiedene Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen durchlaufen. Es konnten 1000 Personen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen vermittelt werden, das ist ein tolles Ergebnis. Weitere 300 Personen fassen derzeit auf dem Arbeitsmarkt als Mini-Jobber Fuß, die restlichen Personen nehmen momentan an Förderprojekten teil oder durchlaufen die Erwerbsfähigkeitsprüfung.

Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Rückkehr in den Arbeitsmarkt ist ein von uns betreuter Mittfünfziger, der als Selbstständiger in der Finanzbranche tätig war. Der berufliche Absturz erfolgte durch die Finanzkrise, es folgten die Scheidung und der verschuldete Fall in Hartz IV. Wir unterstützten ihn auf seinem Weg in die Privatinsolvenz und zeigten Möglichkeiten auf, wie er in seinen ursprünglichen Beruf zurückfinden kann. Er hat die Rückkehr in die Finanzbranche geschafft, befindet sich nun in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis und benötigt keine Leistungen mehr. Als „Sicherheitsnetz“ qualifiziert er sich berufsbegleitend weiter – so hat er auch im Falle des Scheiterns des jetzigen Arbeitsverhältnisses ein weiteres, berufliches Standbein. Der Arbeitgeber konnte von uns motiviert werden, hierfür auch die Kosten zu übernehmen.

Einer 57-jährigen Kundin finanzierten wir eine einjährige Qualifizierung zur Altenpflegehelferin, nachdem sie schon viele Jahre arbeitslos war bzw. in Minijobs oder in der Zeitarbeit arbeitete. Aufgrund intensiver Gespräche mit der Kundin, durch Abtasten der Interessenlage und Beobachtung des Arbeitsmarktes haben wir die Entscheidung zur Qualifizierung gemeinsam mit der Teilnehmerin getroffen. Obwohl eine Anzahl persönlicher Probleme vorlagen, hat die Kundin die Fortbildung gemeistert und ihr Zertifikat mit sehr guter Benotung erhalten. Solche positiven Beispiele motivieren uns ungemein bei unserer Arbeit und zeigen, dass wir im Kreis Bergstraße auf dem richtigen Weg sind.

Betriebskommission beschließt Maßnahmenpaket für Zielgruppen

Jugendliche, Ältere und Menschen in schwierigen Lebenssituationen im Fokus

Mit Projekten zur Förderung von Jugendlichen, Älteren und Personen im SGB II-Leistungsbezug, die mit ihrer Situation überfordert sind beschäftigten sich die Mitglieder der Betriebskommission von Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- in ihrer letzten Sitzung.

Familiäre Schwierigkeiten, Verschuldung und Suchtprobleme – Langzeitarbeitslose sind oft-mals mit ihrem Alltag überfordert und vernachlässigen Behördengänge und Verpflichtungen. Diese Personen ziehen sich aus den unterschiedlichsten Gründen zurück und stellen manchmal die Zusammenarbeit mit dem Jobcenter sogar vollständig ein. Hier setzt ab März 2014 die Maßnahme „Aufsuchende Hilfe“ des Berufsbildungswerks Neckargemünd GmbH an: Die Betroffenen werden von Mitarbeitern der Aktivierungsmaßnahme „Aufsuchende Hilfe“ zu Hause besucht. Der Vermittler macht Entscheidungen zu Maßnahmen nachvollziehbarer, hilft das Vorgehen des Jobcenters zu verstehen und begleitet auf Wunsch Behördengänge.

Ein wichtiger Baustein im Maßnahmenkonzept des Kommunalen Jobcenters ist die
Förderung von jungen Menschen im SGB II-Bezug. Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren mit schlechtem oder fehlendem Schulabschluss bietet das Projekt „Joblinge“ seit Mai 2013 eine Perspektive. Durch die Kooperation von Neue Wege mit der gemeinnützigen Initiative der Unternehmensberatung der The Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG können junge Menschen ihre Fähigkeiten in der Praxis unter Beweis stellen. In einem rund sechsmonatigen Programm erlernen sie wichtige Schlüsselqualifikati-onen, trainieren soziale Kompetenzen und erarbeiten sich ihren Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Die Betriebskommission gab die Zustimmung für eine Verlängerung des Angebotes bis Mai 2015.

Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Durch dieses Projekt bekommen alle Jugendlichen eine Chance in der Gesellschaft Fuß zu fassen und sich zu beweisen – hier zählen allein Motivation und Eigeninitiative. Auf ihrem Weg in Ausbildung werden die
Teilnehmer von Joblinge-Mitarbeitern und Mentoren begleitet, geschulten ehrenamtlichen Helfern aus Unternehmen mit Lebens- und Berufserfahrung, die den Teilnehmern zur Seite stehen.“

Die Generation 50 plus wird bei „50plus in Fahrt“ an den Standorten Heppenheim, Viernheim, Mörlenbach und Bürstadt gezielt gefördert. Die Teilnehmer entdecken mit Hilfe von freiberuflichen Coaches ihre Stärken und Fähigkeiten neu und entwickeln eine Zielvorstellung für eine Rückkehr ins Berufsleben. Ein Bewerbungstraining gehört ebenso zum Programm wie auch ein Modul zu Gesundheit und Vorsorge. Die ressourcenorientierte Intensiv-Maßnahme steht für das Jahr 2014 weiter zur Verfügung.

„Mit der Verbreiterung unseres Maßnahmenangebots um zielgruppenorientierte
Förderinstrumente werden die Möglichkeiten der individuellen und lebenslagenbezogenen Hilfe stetig weiter ausgebaut“, so Stefan Rechmann abschließend.

Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße leicht steigend

Januar-Statistik des Kommunalen Jobcenters Neue Wege

Im Vergleich zum Vormonat stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße von 3.776 auf 3.849 (+ 73 Personen). Ein leichter Anstieg im Monat Januar ist auch bei den Bedarfsgemeinschaften zu verzeichnen. Hier sind aktuell 6.633 Bedarfsgemeinschaften statistisch erfasst, im Dezember 2013 waren es 6.609. Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren ging hingegen von 39 Personen im Vormonat auf 37 zurück.

„Die leichte Stagnation bei der Vermittlung ist saisonal bedingt. Wir gehen davon aus, dass sich die Beschäftigungschancen zum Frühjahr hin verbessern und dann wieder mehr Menschen einen Arbeitsplatz finden können“, teilt der Betriebsleiter Stefan Rechmann mit.

Blick zurück auf ein erfolgreiches Jahr

Jobcenter Neue Wege stellt Jahresbilanz vor

Gemeinsam mit Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann und dessen Stellvertreter
Harald Weiß lud der scheidende Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz zur Vorstellung der Jahresbilanz 2013 und eines Ausblicks auf das Jahr 2014 in das kommunale Jobcenter in Heppenheim ein. Thomas Metz, der in Kürze den Posten des Staatssekretärs im Wiesbadener Justizministerium begleiten wird, freute sich über die positive Entwicklung auf dem Bergsträßer Arbeitsmarkt.

„2013 war ein erfolgreiches Jahr mit deutlich sinkenden Arbeitslosenzahlen im Kreis
Bergstraße. Insgesamt konnten 1966 Personen, die Leistungen nach dem Zweiten Sozialgesetzbuch erhielten, in Arbeit und Ausbildung integriert werden. Durch die Abnahme der Arbeitslosigkeit ist nicht zuletzt auch die Zahl der Bedarfsgemeinschaften gesunken, der Haushalte, die auf Leistungen der Grundsicherung angewiesen sind. Von 6763 registrierten Familien Ende 2012 sind nun noch 6609 auf staatliche Unterstützung angewiesen“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz.

Die Zahl der Arbeitslosen belief sich im Monat Dezember 2013 auf 3776 Personen. Im
Vergleich: Im Vorjahresmonat Dezember 2012 waren 173 Menschen mehr auf Sozialleistungen angewiesen. Die Zahl der Arbeitslosen insgesamt fiel im Jahresverlauf um 4,69 Prozent. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den unter 25-jährigen. Hier waren mit Stand Dezember 2013 39 Jugendliche ohne Arbeit oder Ausbildung. Im Vergleich zum Januar 2013 mit 81 Jugendlichen ein Rückgang um knapp 52 Prozent. Die SGB II-Arbeitslosenquote im Kreis Bergstraße lag im Jahr 2013 mit 2,8 um 1 Prozent niedriger als der hessische Durchschnitt mit 3,8 Prozent.

Auch im Blick auf das Bildungs- und Teilhabepaket, das seit 2011 als Unterstützung für Kinder und Jugendliche angeboten wird, sind steigende Antragszahlen zu vermelden. Die Quote der Inanspruchnahme beläuft sich im Kreis Bergstraße im Bereich SGB II auf 49,3 Prozent. Berücksichtigt man den Schulbedarf, der zweimal jährlich an Schüler im SGB II-Bezug ausgezahlt wird, liegt die Inanspruchnahme bei 90,3 Prozent.

„Das Bildungspaket ist ein Gewinn und eine soziale Unterstützung für die Familien vor Ort, kein Kind soll außerhalb der Gesellschaft stehen. Wir sind mit der Entwicklung zufrieden, sehen aber noch Luft nach oben und bewerben das Angebot weiterhin mit Broschüren,
Plakaten und Informationsveranstaltungen“, erklärt Betriebsleiter Stefan Rechmann.

Darüber hinaus gab Stefan Rechmann Einblick in die Schwerpunkte für das laufende Jahr 2014. Der Fokus der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Neue Wege liegt auf der Förderung von Menschen mit multiplen Einschränkungen. Ein großer Teil der Menschen, die sich im Leistungsbezug nach dem zweiten Sozialgesetzbuch befinden, sind auf Grund mehrfacher Hemmnisse nicht sofort in den Arbeitsmarkt vermittelbar. Dementsprechend müssen die Mittel und Maßnahmen um eine Integration zu erreichen, angepasst werden, so Stefan Rechmann. Es hat sich gezeigt, dass die Einstiegsoffensive – ein Sofortprogramm, das seit 2008 für eine intensive Beratung und eine zügige Vermittlung von Langzeitarbeitslosen in Arbeit steht – nicht für alle Langzeitarbeitslosen geeignet ist. Rund ein Viertel der Antragsteller, häufig Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, benötigen eine andere Form der Unterstützung. Hier setzt das Projekt „eoPLUS“ für Menschen mit multiplen, zumeist gesundheitlichen Problemlagen, an.

Auf Grund des hohen Bedarfs wird die Gesundheitsmaßnahme ab 1. Februar 2014 zusätzlich neben dem Standort Heppenheim auch am Standort Mörlenbach angeboten. Ebenfalls wird es ab Februar 2014 an den Standorten Heppenheim und Viernheim einen Servicepoint Gesundheit geben. Für Leistungsbezieher, bei denen auf Grund ihrer gesundheitlichen Situation die Erwerbsfähigkeit oder berufliche Eignung unklar ist, ist der Service Point Gesundheit erste Anlaufstelle. Neben der Durchführung von
Erwerbsfähigkeitsprüfungen soll die Anlaufstelle die gesundheitliche Situation der Teilnehmer beleuchten und durch fachliche Begutachtungen Empfehlungen für den bestmöglichen Förderweg des Teilnehmers geben. Für Kunden der Jobcenter Viernheim und Odenwald ist der Service Point Gesundheit Viernheim Anlaufstelle, für Kunden der Jobcenter Bergstraße und Ried der Service Point Gesundheit Heppenheim.

Auch die noch engere Zusammenarbeit mit regionalen Arbeitsgebern steht auf der Agenda des Eigenbetriebs. Gemeinsam sollen Konzepte von arbeitsmarktgerechten Maßnahmen erarbeitet und Problematiken besprochen werden. „Ein gutes Netzwerk ist für eine nachhaltige Arbeitsvermittlung essentiell“, erläutert Stefan Rechmann. „Denn unser Ziel ist es, dass die Integrationen von Dauer sind und nicht nach kurzer Zeit beendet werden.“
Ein Augenmerk wird zudem auf die Förderung von Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlingen gelegt. Des Weiteren wird das Projekt „50PLUS“, das sich für die Integration älterer langzeitarbeitsloser Männer und Frauen in den ersten Arbeitsmarkt einsetzt fortgeführt. Allein in diesem Jahr wird das Projekt mit rund 1,2 Millionen Euro vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

Abschließend bedankte sich Betriebsleiter Stefan Rechmann bei dem ausscheidenden Ersten Kreisbeigeordneten und Sozialdezernenten Thomas Metz für die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in den letzten Jahren.

Der Schritt in die finanzielle Unabhängigkeit

Coaching für Selbstständige von Neue Wege und der Wirtschaftsförderung Bergstraße

Wie kann ich meinen Lebensunterhalt mit meiner Selbstständigkeit dauerhaft sichern?
Welche Hindernisse müssen für eine unabhängige Existenz aus dem Weg geräumt werden? Wer eine gute Geschäftsidee in die Realität umsetzen und damit dauerhaft finanziell unabhängig sein möchte, kommt ohne eine fachkundige Beratung kaum aus. Für Selbstständige, die Sozialleitungen erhalten, bietet das kommunale Jobcenter Neue Wege gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH ein auf diese Zielgruppe ausgerichtetes Coaching an.

„Die Freiheit, sein eigener Herr zu sein, bedeutet auch eine größere Verantwortung zu tragen. Wenn man sich für die Selbstständigkeit entscheidet, sind die Anforderungen hoch – als Unternehmer handelt man auf eigenes Risiko. Wer diesen Weg gehen will, sollte fachmännische Beratung und Unterstützung in Anspruch nehmen. Unser Angebot richtet sich an Personen, die aktuell eine unwirtschaftliche Selbstständigkeit ausüben und kompetente Begleitung bei der Bewältigung ihrer Hindernisse im Hinblick auf ein Leben fern von Sozialleistungen benötigen“, erklärt der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann.

Das in Module aufgeteilte Coaching setzt bei der aktuellen Situation des Unternehmens an. Wie sehen die Einnahmen und Ausgaben aus? Wie ist das Arbeitsumfeld? Die erhaltenen Informationen bilden die Basis für das weitere Coaching, bei dem auch die bisherige Ent-wicklung einbezogen wird.

„Über die weiteren Module befassen wir uns gemeinsam mit dem Unternehmer mit allen Fragen zum Stand seiner Selbstständigkeit. Insbesondere analysieren wir, ob die Geschäftsidee nach wie vor tragfähig ist und was zu tun wäre, um die Umsätze erfolgreicher zu gestalten. Bei positiver Prognose erarbeiten wir gemeinsam eine Strategie zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit. Anschließend begleiten wir den Selbstständigen bei der Umsetzung der neuen Impulse und Ideen“, erklärt Markus Lahm von der Wirtschaftsförderung.

Der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz resümiert: „Den Erfolg der Kooperation bestätigt die wachsende Zahl der Menschen, die das Angebot in Anspruch nehmen. Im Jahr 2013 nutzen 167 Personen das Coaching und die Tragfähigkeitsanalyse. Für viele der Betroffenen ist es durch die begleitende Beratung möglich, ihren Lebensunter-halt mit ihrer Geschäftsidee zu sichern und aus dem Leistungsbezug auszuscheiden. Bei guter Planung und mit der richtigen Unterstützung ist der Aufbau einer eigenen Existenz eine Chance, die genutzt werden sollte.“

Kurze Wege und direkter Draht

Kommunalprojekt mit der Gemeinde Groß-Rohrheim

Das Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße und die Gemeinde Groß-Rohrheim intensivieren im Rahmen eines Kommunalprojektes ihre Zusammenarbeit. Zu einem Gespräch im Rathaus trafen sich der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz und Bürgermeister Rainer Bersch. Begleitet wurden sie von Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann, Stellvertreter Harald Weiß und dem Leiter des für die Gemeinde zuständigen Jobcenters Ried, Christian Bayer. Ziel des gemeinsamen Projekts ist eine konzentrierte Förderung von Arbeitslosengeld II-Beziehern und damit gesteigerte Erfolgsaussichten bei der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit. Bereits im September fiel der Startschuss für die Intensivierung der Zusammenarbeit in Groß-Rohrheim. Partner zweier weiterer Kommunalprojekte sind die Gemeinden Fürth und Einhausen.

„Getreu unserer Philosophie „Nah am Menschen nah an der Arbeit“ sind wir vor Ort in den Gemeinden aktiv. Mit der Kooperation möchten wir eine bestmögliche Unterstützung der Leistungsbezieher gewährleisten. Sie sollen von den Netzwerken vor Ort profitieren und dadurch bei ihrem Wiedereinstieg in die Erwerbstätigkeit unterstützt werden“, erläutert Thomas Metz den Grundgedanken des Projekts.

Im engen Dialog mit der Gemeinde wurde zunächst die Situation der Leistungsbezieher vor Ort ausgewertet. Im persönlichen Gespräch mit den Betroffenen werden anschließend individuelle Vorgehensweisen zur Wiedereingliederung getroffen. Angestrebt wird die Vereinbarung einer qualifizierten Eingliederungsmaßnahme oder die Vermittlung in ein passendes Förderinstrument. Die zuständigen Fallmanager des kommunalen Jobcenters halten intensiven Kontakt mit den Beteiligten vor Ort und gehen Themen von der Kinderbetreuung bis zur Ansprache des ansässigen Gewerbes an.

Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann machte in der Runde deutlich: „Die enge Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern ist uns sehr wichtig. Sie kennen die Unternehmen vor Ort und haben Kontakte zu allen arbeitsmarktrelevanten Akteuren. In den ersten Wochen seit Projektstart haben wir schon viele positive Erfahrungen und Rückmeldungen sammeln können. Wir freuen uns über einen regelmäßigen Austausch und eine zügige und ergebnisorientierte Hilfe für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger“.

“Unser gemeinsames Bestreben ist es, Langzeitarbeitslose fit für den Arbeitsmarkt zu machen und so den Betroffenen und ihren Familien wieder eine Perspektive zu geben. Dies gelingt nur, wenn alle Akteure ihre Kompetenzen und ihr Know-how im Sinne der Betroffenen bündeln”, so Bürgermeister Rainer Bersch abschließend.

Perspektiven für Rehabilitanden

Reha-Berater des kommunalen Jobcenters Neue Wege Kreis Bergstraße unterstützen betroffene Langzeitarbeitslose

„Bei Rehabilitanden ist ein besonderer Betreuungsbedarf vorhanden. Daher stehen Betroffenen in den Jobcentern Bergstraße, Odenwald, Viernheim und Ried sogenannte Reha-Kümmerer, speziell geschulte Fachkräfte, als Ansprechpartner zu Seite. Wir möchten Frauen und Männern, die auf Grund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr in ihrem erlernten Beruf arbeiten können, bei ihrem Weg zurück in die Beschäftigung gezielt unterstützen“, erklärt der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz.

Menschen, die länger als sechs Monate erkrankt oder dauerhaft gefährdet sind zu erkranken, können Hilfen zur beruflichen Rehabilitation, also zur Wiedereingliederung in das Berufsleben, erhalten. Die Erkrankungen können körperlicher, geistiger und seelischer Art sein. Leistungen der beruflichen Rehabilitation sollen die Arbeitsfähigkeit erhalten, verbessern oder wiederherstellen. Rehabilitanden benötigen eine besondere Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt, die ihre persönliche, soziale und gesundheitliche Situation berücksichtigt. Dem trägt das kommunale Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße durch ein spezielles, dezentrales Betreuungsteam Rechnung. Die Mitarbeiter helfen, einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden und beraten zu Fragen der Erwerbsfähigkeit. Auch wenn es um berufliche Integrationsmaßnahmen, Eingliederungsleistungen und die Kontaktherstellung zum zuständigen Reha-Träger geht, stehen die Reha-Kümmerer mit Rat und Tat zur Seite. Dies kann unter anderem die Agentur für Arbeit, die Deutsche Rentenversicherung oder die Berufsgenossenschaft sein. Diese schätzen nach Eingang des Rehabilitationsantrags ein, inwieweit ein Rehabilitationsbedarf besteht. Die Leistungen können die Übernahme der Kosten für technische Arbeitshilfen, Hilfen zur Einrichtung eines behinderungsgerechten
Arbeitsplatzes oder auch Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung umfassen.

Der Neue Wege Betriebsleiter Stefan Rechmann erklärt: „Schwere Erkrankungen, Unfälle oder sonstige Ereignisse können dazu führen, dass der ursprüngliche Beruf nicht mehr
ausgeführt werden kann und eine berufliche Neuorientierung erfolgen muss. Viele Menschen mit Reha-Bedarf wissen oft nicht, welche Möglichkeiten ihnen zur Eingliederung in Arbeit zur Verfügung stehen. Unsere Mitarbeiter halten enge Kontakte zu den Trägern der Rehabilitation, um eine bedarfsgerechte Betreuung, Qualifizierung und Vermittlung der Kunden zu erreichen. Diese Kooperation ist auch notwendig, damit bei einer Arbeitsplatzvermittlung potentielle Arbeitgeber schnell und reibungslos auch die Angebote anderer Reha-Träger in Anspruch nehmen können. Viele Unternehmen haben jedoch noch Berührungsängste, wenn es um die Einstellung von Menschen mit Handicaps geht. Nach unserer Erfahrung haben diese Menschen trotz gesundheitlicher Einschränkungen mit der richtigen Unterstützung das Potential, auf dem Arbeitsmarkt mit Hilfe der beruflichen Rehabilitation wieder dauerhaft erfolgreich Fuß zu fassen.“

November-Statistik zeigt leichten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im November leicht angestiegen. So waren in diesem Monat 3.798 Personen beim Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter – gemeldet, im Oktober waren es 3.718. Bei den Bedarfsgemeinschaften zeigt der Blick in die Statistik mit 6.637 einen nahezu konstanten Wert, verglichen mit dem Vormonat, der mit 6.623 den bislang niedrigsten Stand seit Bestehen des Jobcenters ausgewiesen hatte.
Etwas nach oben gegangen ist auch die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren. In dieser Gruppe waren im Oktober 34 Personen statistisch erfasst – im Monat November sind es 41.
„Der geringe Anstieg ist jahreszeitlich bedingt und überrascht nicht“ erklärt Betriebs-leiter Stefan Rechmann. So rechnet der Eigenbetrieb Neue Wege zum Jahresende aus Erfahrung mit einer gewissen Stagnation, da das Winterwetter die Beschäftigungschancen mindert.