Neues Beratungsangebot für Alleinerziehende

Berichterstattung aus dem Südhessen Morgen vom 21.08.2009

Frauen im Spagat zwischen Kind und Job

Sie können perfekt organisieren, haben Managerqualitäten und finden dennoch oft keine Arbeit. “Für viele Alleinerziehende ist es ein Spagat, Kind und Beruf unter einen Hut zu bringen”, weiß Sigrid Herbrich, Leiterin der Diakoniestation in Lampertheim. Das neue Projekt “Spagat!”, das die Diakonie in Zusammenarbeit mit dem Viernheimer Verein Förderband gestartet hat, trage also einen passenden Namen, erklärt Herbrich auf einer Pressekonferenz zum neuen Angebot. Finanziert wird das Ganze vom Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege, der mit der Beratung von Alleinerziehenden sein Angebot in Lampertheim, Bensheim und Mörlenbach ausgeweitet hat.
In dem Projekt, das in zehn Einheiten unterteilt ist, lernen derzeit 19 Frauen und ein Mann in einem halben Jahr, wie sie diesen Spagat zwischen Beruf und Familie bewältigen können. Bewerbungen schreiben gehört dabei ebenso zu den Lerninhalten wie persönliche Kompetenzen stärken oder Alltagsmanagement. Drei Mitarbeiterinnen kümmern sich dabei um die Mütter und Väter, eine Erzieherin betreut vor Ort in diesen zwei bis drei Stunden in der Woche die Kinder der Teilnehmer.
“Man bekommt wirklich viel Unterstützung bei den Bewerbungen”, betont eine 42-jährige Mutter aus Bürstadt, die begeistert an dem Programm teilnimmt. Auch für private Probleme hätten die Sozialpädagoginnen immer ein offenes Ohr.
Das Diakonie-Team hat die Alleinerziehende auf die Idee gebracht, sich als Tagesmutter zu qualifizieren. Somit schlägt die Bürstädterin zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie hat genug Zeit, sich um ihre eigenen Kinder zu kümmern und verdient Geld dabei.
Eine andere Teilnehmerin aus Biblis schätzt vor allem den Austausch mit anderen Alleinerziehenden bei “Spagat!”. “Man fühlt sich gleich nicht mehr so alleine”, sagt die 34-Jährige. “Seit ich an den Beratungen teilnehme, ist mir klar geworden, was ich will”, hebt sie hervor.
Suche nach Krippenplatz
Dennoch sei es nicht einfach, einen Arbeitsplatz zu finden, der sich mit der Kinderbetreuung decke. Ihre elfjährige Tochter verbringe daher auch mal ein bis zwei Stunden allein daheim. “Es ist häufig nur eine Stunde, die am Tag fehlt, um die Kinder irgendwo unterzubekommen”, klagt die junge Mutter.
Doch auch um dieses Problem kümmern sich die Mitarbeiterinnen der Diakonie. “Wir helfen den Müttern und Vätern, einen Krippenplatz oder eine Tagesmutter zu finden”, erklärt Sozialpädagogin Elisabeth Benz. Und das mit Erfolg: Drei Teilnehmerinnen haben einen Krippen- und einen Ausbildungsplatz gefunden.

Zuschüsse für Mittagessen an Schulen

Schülerinnen und Schüler, die wegen finanzieller, sozialer oder familiärer Notlagen nicht am Mittagessen an der Schule teilnehmen können, aber gerne eine Mahlzeit – mindestens dreimal die Woche – einnehmen möchten, können einen Zuschuss in Höhe von 2 € erhalten.

Bei Interesse erteilt das Sekretariat der Schule nähere Informationen.

Hier können Sie sich das Markblatt herunterladen:
Merkblatt Zuschuss für Essen an Schulen.PDF

ENERGIETRENDS+ Wirtschaftsförderung und Eigenbetrieb "Neue Wege" erstmalig dabei

Jeder kann von den Zukunftschancen der Erneuerbaren Energien profitieren und langfristig Geld sparen. Ein gut gedämmtes Haus, eine effiziente Heizanlage und stromsparende Geräte entlasten den Geldbeutel und sind ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz.

Die Aussteller der Messe EnergieTrends+, die von Samstag, 29., bis Sonntag, 30. August, in der TSG-Halle stattfindet, sind Ansprechpartner für alle, die vor Investitionsentscheidungen bei der energetischen Altbausanierung stehen oder sich für Energieeffizienz bei Neubauten interessieren. Nicht zuletzt aktuelle Regelungen, wie das “Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz” vom 1. Januar und ab 1. Oktober die “Energieeinsparverordnung 2009”, verpflichten den Bauherren in immer stärkerem Maße zum Einsatz regenerativer Energie.

Die Auswahl an Produkten und Dienstleistungen, die in diesem Jahr angeboten werden, hat sich seit 2008 stetig erweitert. Die Bürstädter Ausstellung gilt als ein Spiegel dieses Trends.

Im vergangenen Jahr wurde die EnergieTrends+ vor allem von der Stadt organisiert. Jetzt hat diese Aufgabe hauptsächlich eine Agentur übernommen. Und es scheint, dass das neue Konzept funktioniert. Doppelt so viele Aussteller wie in 2008 haben sich schon angekündigt. Dazu gehören Dämmstoffspezialisten, Energieberater, Architektur- und Ingenieurbüros, Heizungs- und Solaranlagenbauer, Wärmepumpen- und Geothermiefirmen, Unternehmen für energieeffiziente Bausysteme, baubiologische Sanierung, Finanzierungsberater, das Hessische Forstamt und der regionale Energieversorger EWR.

Ideale Plattform

Das Bewusstsein und Wissen um die Einsatzmöglichkeiten von Erneuerbaren Energien ist in der Bevölkerung generell stark gestiegen. Das Unternehmen Mattfeldt&Sänger, das neben der EnergieTrends+ bundesweit weitere Energiemessen veranstaltet, bestätigt diese Entwicklung. Fachmessen wie die in Bürstadt seien die ideale Plattform für intensive Beratungsgespräche und den offenen Informationsaustausch zwischen Besuchern und Ausstellern. Dieser Wissenstransfer sei dabei natürlich ein wichtiger Aspekt der regionalen Wirtschaft insgesamt. “Ich freue mich, dass in diesem Jahr erstmals auch die Wirtschaftsförderung Bergstraße gemeinsam mit dem Eigenbetrieb “Neue Wege” des Kreises Bergstraße auf der Messe vertreten sein wird und bei uns ihre kostenlosen Angebote

vorstellt”, erläutert Bürgermeister Alfons Haag. Bürstadt ist immer noch als Träger der Messe aktiv für inhaltliche Ausrichtung der EnergieTrends+ im Boot.

Die Wirtschaftsförderung Bergstraße ist eine für Unternehmen, Investoren und Existenzgründer kostenlose Service-Einheit auf Kreisebene, unter anderem für die Themen Fördermittel, Personalgewinnung, Technologietransfer, Unternehmensnachfolge, Außenwirtschaft sowie Weiterbildung.

Darüber hinaus betreibt die Wirtschaftsförderung Standortmarketing. Gesellschafter sind der Kreis Bergstraße, alle 22 Kommunen des Kreises somit auch Bürstadt mit seinen Stadtteilen und die drei im Kreisgebiet tätigen Sparkassen.

Umfangreiche Mitarbeiterschulungen beim Eigenbetrieb Neue Wege

Fallmanager zu zertifizierten Vermittlungscoaches fortgebildet

Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße führt seit Anfang 2008 eine umfangreiche Mitarbeiterschulung durch. Alle Fallmanager werden zu IHK zertifizierten Vermittlungscoaches fortgebildet. 112 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dadurch ihre Kenntnisse in den Bereichen Fallmanagement und Vermittlung vertieft.

Die Fortbildung umfasst 9 Module. In einem Basislehrgang und einem Zertifikatslehrgang erhält jeder Mitarbeiter eine Schulung von insgesamt ca. 200 Stunden. Die verschiedenen Module vermitteln unter anderem Methoden der Gesprächsführung und Motivation. Der Abbau von Vermittlungshemmnissen bei Kunden, erfolgreiches Fallmanagement und rechtliche Grundlagen sind ebenso Fortbildungsinhalt wie die spezifischen Anforderungen bei der Betreuung von Selbstständigen und Existenzgründern.

Die ersten 16 Fallmanager nahmen nun am Abschlusstest teil. Für sie alle endete die interne Fortbildung mit der Übergabe der IHK Zertifikate. Alle Teilnehmer haben sich als zertifizierte Vermittlungscoaches qualifiziert. Im Beisein des Entwicklers der Vermittlungscoaching-Methode, Thomas Heinle und der Bereichsleiterin Weiterbildung, der IHK Darmstadt, Rhein-Main, Neckar, Gerlinde Weber, lobte der Erste Kreisbeigeordnete Thomas Metz die Schulung und deren Inhalte.

„Die Entwicklung von individuellen Strategien zur Wiedereingliederung Hilfesuchender in Arbeit ist eine wichtige Aufgabe im Fallmanagement. Die persönliche Qualifikation der Fallmanager ist daher Grundvoraussetzung um Langzeitarbeitslosen schnell und erfolgreich helfen zu können“, so Metz.

Die Fallmanager werden darin geschult, erlernte Kenntnisse im Umgang mit den Kunden anzuwenden und an diese weiterzugeben. In den einzelnen Schulungsfeldern lernen die Teilnehmer gemeinsam mit ihren Kunden konkrete und realistische berufliche Wunschvorstellungen zu entwickeln und entsprechende Eingliederungsvereinbarungen abzuschließen. In einem Modul steht die Selbstvermarktung der Arbeitssuchenden im Vordergrund. Den Teilnehmern wird vermittelt, wie sie ihre Kunden gezielt auf Bewerbungen und Vorstellungsgespräche vorbereiten. Hierzu gehört auch die Vermittlung von Grundlagen der Rhetorik und Körpersprache. In einem weiteren Kurs werden die Fallmanager selbst in konstruktiver Gesprächsführung geschult, da richtiges Kommunizieren eine der Schlüsselqualifikationen für ein erfolgreiches Fallmanagement ist. Weitere Lerneinheiten sind die erfolgreiche Motivation der Kunden, Abbau von Widerständen und Hemmnissen, sowie die Durchführung eines erfolgreichen Fallmanagements und dessen rechtliche Grundlagen.

Betriebsleiter Rainer Burelbach hob in seiner Begrüßung das Engagement der Mitarbeiter hervor. Trotz einer zusätzlichen zeitlichen Beanspruchung seien alle mit Eifer an die Aufgaben heran gegangen. Der mit der Fortbildung beauftragten VC-Coaching e. G. sprach Burelbach sein Lob aus. „Die Prüfungsergebnisse zeigen, dass die Schulungsinhalte verständlich und praxisnah vermittelt werden konnten“. Burelbach dazu: „Mit der angebotenen Fortbildung haben wir unseren Mitarbeitern das Rüstzeug für ein noch effizienteres Fallmanagement an die Hand gegeben. Mitarbeiter und Kunden profitieren beide von den entwickelten Kompetenzen“.
Aus Sicht des Fallmanagers Norbert König war die Fortbildung sehr erfolgreich: „Die zusätzliche Belastung hat sich gelohnt. Die Schulungsinhalte werden uns im Alltag mit unseren Kunden helfen. Ich konnte das Erlernte bereits in der Praxis umsetzen“.

Maler und Lackierer beenden Ausbildung

Alle 13 Auszubildenden im dritten Lehrjahr im Maler- und Lackiererhandwerk des Lehrbauhofs der Kreishandwerkerschaft haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und ihren Gesellenbrief erhalten. Gefördert und finanziert wurde ihre Ausbildung durch die Agentur für Arbeit und den Hartz-IV-Eigenbetrieb des Kreises.

Erfahrene Ausbildungsmeister und Sozialpädagogen vermitteln handwerkliche und soziale Kompetenzen und stehen den Teilnehmern bei Problemen zur Verfügung. Bei Betriebspraktika erleben die Auszubildenden den normalen Arbeitsalltag auf Baustellen. Die Chance, durch ein gut abgeleistetes Praktikum in einen Betrieb übernommen zu werden, ist gerade bei Malern und Lackierern gut. Um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden, sind außerdem die Nähe zur Heinrich-Metzendorf-Schule und die Kooperation mit den Berufsschullehrern hilfreich. zg

Bergsträßer Anzeiger
17. August 2009

Leichter Rückgang der Langzeitarbeitslosen

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im Monat Juli weiterhin leicht rückläufig. Sie verringerte sich auf 5.281 und fällt damit erstmals seit März unter die Marke von 5.300 Langzeitarbeitslosen.

Ebenfalls einen leichten Rückgang vermeldet der Eigenbetrieb Neue Wege bei der Gesamtzahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Mit 11.549 gemeldeten Personen liegen die Zahlen in diesem Monat geringfügig unter den Werten des Vormonats (11.533). Die gemeldeten Bedarfsgemeinschaften stiegen geringfügig um 20 auf 7.964 an.

Im Bereich der Langzeitarbeitslosen unter 25 Jahren sind im Monat Juli 265 Jugendliche (255 im Vormonat) gemeldet. Der leichte Anstieg lässt sich unter anderem auf das Schuljahresende zurückführen. Jugendliche ohne direkten Übergang in ein Aus-bildungsverhältnis oder ein Studium beantragen oftmals bei Neue Wege Unterstüt-zung. Um den Jugendlichen Alternativen zu bieten, hat der Eigenbetrieb erst kürzlich zusätzliche Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote in Höhe von 1,7 Millionen Euro auf den Weg gebracht. „Durch die erweiterten Angebote ermöglichen wir jungen Menschen einen erleichterten Einstieg ins Berufsleben. Wir werden den Anforderungen des Ausbildungsmarktes jetzt noch gezielter entsprechen können“, so Betriebsleiter Rainer Burelbach.

Eigenbetrieb Neue Wege weitet Angebote für junge Arbeitslose aus

Betriebskommission beschließt Maßnahmen in Höhe von 1,7 Millionen Euro

Wie der Vorsitzende der Betriebskommission des Eigenbetriebs Neue Wege Thomas Metz berichtet, hat die Betriebskommission im Rahmen ihrer letzten Sitzung ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Förderung Langzeitarbeitsloser beschlossen. Ingesamt wurden 11 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von etwa 1,7 Millionen Euro verabschiedet.

Mit Ausgaben in Höhe von 1,2 Millionen Euro bildet hierbei die Förderung junger Menschen unter 25 Jahren auch weiterhin einen Schwerpunkt in der Arbeit des Eigenbetriebs.

Die Zahl der gemeldeten Stellen auf dem Ausbildungsmarkt ist in Süd-Hessen leicht rückläufig. Die Bundesagentur für Arbeit weist in 2009 8% weniger Stellen aus, als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig ist die Zahl der Bewerbermeldungen ebenfalls um 8% gesunken. Eine Verknappung des Angebots für Ausbildungsplatzsuchende ist somit nur partiell spürbar.

Um die Chancen auf geeignete Ausbildungsstellen für junge Menschen zu verbessern, wird Neue Wege die Kreishandwerkerschaft mit der Durchführung von Berufsausbildungen für Jugendliche in einer außerbetrieblichen Einrichtung beauftragen. Diese Form der Ausbildung eröffnet Jugendlichen mit nur geringen Chancen auf dem Lehrstellenmarkt den Einstieg in das Berufsleben.

Weiter wurde die Durchführung von Aktivierungshilfen für Jugendliche und junge Erwachsene mit Vermittlungshemmnissen im Vorfeld von Ausbildung, Qualifizierung oder Beschäftigung beschlossen. Ziel dieser Angebote ist die schrittweise Heranführung der Teilnehmer an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Die Maßnahmen gliedern sich in 3 Phasen: Motivation, Orientierung und Integration. Die Motivationsphase beginnt mit einer Analyse der persönlichen und beruflichen Situation. Unter anderem wird mit den Teilnehmern eine Potenzialanalyse zur Ermittlung ihrer intellektuellen, sozialen und berufsbezogenen Kompetenzen durchgeführt. In der anschließenden Orientierungsphase wird eine individuelle Förderplanung erarbeitet. Es sollen betriebliche Praktika absolviert werden, um berufliche Grundfertigkeiten zu erlernen. Die Teilnehmer werden dabei kontinuierlich sozialpädagogisch begleitet. Ziel ist die Entwicklung eines realistischen und stabilen Berufswunsches. Abschließend erfolgt die Vorbereitung auf die individuelle Integration. Mit Hilfe der betreuenden Pädagogen werden die Teilnehmer bei der Suche nach für sie geeigneten Angeboten unterstützt. Die Absolventen können beispielsweise die Aufnahme einer Ausbildung, die Fortsetzung ihrer schulischen Ausbildung oder die Teilnahme an weiteren Qualifizierungsangeboten anstreben.

Durchgeführt werden die Maßnahmen in Bensheim und Lampertheim mit jeweils 20 Teilnehmerplätzen von der Kreishandwerkerschaft und in Viernheim mit 15 Plätzen vom Verein Förderband e.V.

Betriebsleiter Rainer Burelbach sieht das neu geschaffene Angebot jedoch nur als Momentaufnahme. „Wir werden die aktuelle Lage auf dem Ausbildungsmarkt weiterhin intensiv beobachten. Dies vereinfacht es uns bei Veränderungen schnell zu reagieren. Kurzfristige Anpassungen unserer Förderangebote an aktuelle Bedarfe sind jeder Zeit möglich.“

50Plus-Konzept von Neue Wege überzeugt Bundesministerium für Arbeit und Soziales

Der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Thomas Metz freut sich über das am 1. Juli 2009 vom Eigenbetrieb Neue Wege gestartete und bis zunächst 2013 geplante Projekt „50Plus“ zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitslose. Mit der Fokussierung auf die Aktivierung und Integration der über 50-jährigen berücksichtigt Neue Wege den demografischen Wandel und die damit einhergehende Erkenntnis, dass die Generation 50 plus schon in wenigen Jahren aufgrund ihrer Qualifikation für den Arbeitsmarkt in Deutschland unverzichtbar sein wird. Die Integration älterer Arbeitsloser in den Arbeitsmarkt ist von ebenso hoher gesellschaftlicher wie wirtschaftlicher Bedeutung.

Unterstützt wird das Projekt von dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen des Förderprogramms „Perspektive 50Plus“. Der Eigenbetrieb Neue Wege erhält bis 2010 etwa 1,4 Millionen Euro, um sein eingereichtes Konzept erfolgreich umsetzen zu können.

Neue Wege setzt das Projekt 50Plus mit speziell qualifizierten 50Plus-Fallmanagern um. Eine zielgruppenspezifische Auswahl und Anpassung von Aktivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen sowie die Sensibilisierung der Unternehmen im Kreis Bergstraße für die Kompetenzen und Qualitäten älterer Arbeitnehmer bilden darüber hinaus die Basis für einen erfolgreichen Projektverlauf.

Der Eigenbetrieb Neue Wege wird erfolgreiche Förderinstrumente wie die Einstiegsoffensive der Zielgruppe anpassen und weiterhin mit eigenen Mitarbeitern durchführen. Weitere passgenaue Instrumente wie beispielsweise die Kompetenzbilanzierung zur Darstellung alternativer Berufswege, Gesundheitscoaching oder auch individuelle Auffrischungskurse werden zudem in Kooperation mit Weiterbildungsträgern durchgeführt.

Firmen können vom reichen Erfahrungsschatz über 50-jähriger profitieren. Eine hohe soziale Kompetenz, überdurchschnittliche Zuverlässigkeit, Flexibilität und Loyalität zeichnet diese Altersgruppe aus. Ziel des Projektes ist es deshalb, für die Betroffenen neue Perspektiven zu schaffen. Bis Ende 2010 sollen mit Hilfe der neuen Angebote etwa 250 Langzeitarbeitslose über 50 Jahren wieder in den Arbeitsmarkt vermittelt werden.

Konstante Zahl bei den Langzeitarbeitslosen im Kreis

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im Monat Juni nahezu konstant geblieben. Wie der Eigenbetrieb Neue Wege informiert, liegt diese zum Monatsende bei 5.328 Personen und ist somit geringfügig niedriger als im Vormonat (5.337).

Die registrierten Neuanträge sanken auf den tiefsten Wert seit Januar, auch damals meldeten sich 248 Personen beim Eigenbetrieb arbeitslos. Im Bereich der unter 25jährigen Langzeitarbeitslosen ist erfreulicherweise eine leichte Abnahme zu verzeichnen. Waren im Mai noch 273 Jugendliche ohne Arbeit, so sind es im Juni 255.

Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach erwartet steigende Zahlen gegen Jahresende. Viele Erwerbstätige, die durch die Finanzkrise ihre Arbeit verloren haben, scheiden dann nach 12 Monaten Bezugsdauer aus dem Arbeitslosengeld I der Bundesagentur für Arbeit aus und gehen in die Zuständigkeit von Neue Wege über. „Wir versuchen den veränderten Voraussetzungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und legen weiterhin gesteigerten Wert auf die ausreichende Qualifizierung unserer Kunden. Sie ist Grundvoraussetzung für die erfolgreiche und dauerhafte Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt“, so Burelbach.

Mehr Angebote für Alleinerziehende

Neue Maßnahme hilft bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt / Projektstandorte auf Bensheim, Lampertheim und Mörlenbach ausgedehnt

Der Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege baut sein Beratungsangebot für Alleinerziehende aus. Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Thomas Metz mitteilt, ist nach einem Pilotprojekt in Viernheim, das bereits über ein Jahr erfolgreich läuft, die Fördermaßnahme jetzt auf die Standorte Bensheim, Lampertheim und Mörlenbach ausgedehnt worden. Die Umsetzung des Projektes erfolgt nach Angaben von Metz in Zusammenarbeit mit regionalen Trägern. Insgesamt stehen jetzt 73 Teilnehmerplätze zur Verfügung, davon jeweils 20 in Bensheim und Mörlenbach, sowie 18 in Viernheim und 15 in Lampertheim.

Alleinerziehende haben es bei der Suche nach geeigneten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen meist deutlich schwerer als andere Bewerber. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit stellt diese Gruppe vor besondere Herausforderungen. Die Maßnahmen eröffnen den Alleinerziehenden durch eine kontinuierliche Begleitung neue Perspektiven.

Die Leiterin des Bensheimer Projekts „Chancen mit Kind“ Lena Zitzmann sieht in der engen Abstimmung mit den Teilnehmern einen wesentlichen Pluspunkt des Maßnahmenkonzepts. In Einzelgesprächen mit den Betroffenen suchen sie und ihre Mitarbeiter Lösungen, die schrittweise zu einer Verbesserung der individuellen Lebenssituation und größeren Jobchancen der Teilnehmenden führen sollen.
Alltäglichen Problemen, wie beispielsweise der Organisation der Kinderbetreuung, gilt dabei eine besondere Aufmerksamkeit. „Erst wenn Alleinerziehende ihre Kinder in guten Händen wissen, können sie sich auf die Jobsuche konzentrieren“, so Zitzmann.
Auch eine sozialpädagogische Betreuung gehört zum Beratungsangebot. In individuellen Gesprächen fördern die Maßnahmemitarbeiter die Persönlichkeit der Alleinerziehenden und entwickeln gemeinsam mit ihnen realistische Berufsperspektiven. Nachfolgend findet ein individuelles Bewerbertraining statt, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf anstehende Bewerbungsgespräche vorbereitet. Im Rahmen des Projektes können auch Berufspraktika zur Unterstützung der beruflichen Orientierung in den vorgesehenen Berufsfeldern absolviert werden. Die Praktika erfolgen nur im 1. Arbeitsmarkt, um eine nachhaltige Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit zu erreichen und erste praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

„Mit dem Ausbau des Angebotes erhöhen wir die Chancen für Alleinerziehende, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, deutlich. Die individuelle Betreuung und Unterstützung ermöglicht eine an der Lebenssituation der Teilnehmenden orientierte Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz“, macht Betriebsleiter Rainer Burelbach die Zielsetzung von Neue Wege deutlich.