Nach wie vor gute Lage am Bergsträßer Arbeitsmarkt

Arbeitslosenquote des Kreises aktuell bei 3,1 Prozent / Landrat fordert Maßnahmen zur Integration ukrainischer Arbeitnehmer und Wirtschaftshilfen

Kreis Bergstraße (kb). Im März waren im Landkreis Bergstraße 4.640 Menschen (Vormonat: 4.868) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat sank die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 4,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl um 25,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt damit für den Monat März bei 3,1 Prozent. (Vorjahr 4,2 Prozent) Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,6 Prozent, deutschlandweit bei 5,1 Prozent. Damit verzeichnet der Kreis Bergstraße einmal mehr eine Top-Platzierung in Hessen und auch deutschlandweit.

„Aktuell befindet sich der Bergsträßer Arbeitsmarkt noch in einer guten Lage, zum Teil auch saisonal bedingt“, betont Landrat Christian Engelhardt. „Doch unter anderem angesichts massiv steigender Energiepreise und Lieferengpässen in verschiedenen Bereichen ist mittel- und langfristig eher mit einer Eintrübung zu rechnen“, so der Christdemokrat. „Ich bin sicher, die Unternehmen im Kreis werden den Entwicklungen mit aller Kraft und viel Kreativität begegnen.“ Doch in der jetzigen Situation sei auch staatliche Hilfe notwendig, wie dies etwa zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie erfolgt war. Dennoch, Engelhardt sieht in den aktuellen Gegebenheiten auch Chancen: „Möglicherweise können Bergsträßer Unternehmen unter den hier angekommenen, aus der Ukraine geflohenen Menschen qualifizierte Mitarbeitende gewinnen. Dieses Potential sollten wir nutzen“, stellt der Landrat heraus, und fordert entsprechende rechtliche Möglichkeiten, beispielsweise durch die unkomplizierte Anerkennung von ukrainischen Berufs- und Universitätsabschlüssen. Denn: „Die Beschäftigung ukrainischer Menschen kann nicht nur das jeweilige Unternehmen stärken, sondern auch zum Gelingen der Integration beitragen.“

Lfd. Nr. 117 / 2022

Abschiede nach 17 Jahren im Dienste der Kreisverwaltung

 

Der stellvertretende Regionalteamleiter des Bergsträßer Jobcenters Mörlenbach Peter Wagner geht in den verdienten Ruhestand

Peter Wagner (vorne Mitte) wird von (v.l.n.r.) der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz, Landrat Christian Engelhardt, der Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege, Dr. Melanie Marysko, und Sonja Seidl vom Personalmanagement verabschiedet.

Peter Wagner (vorne Mitte) wird von (v.l.n.r.) der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz, Landrat Christian Engelhardt, der Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege, Dr. Melanie Marysko, und Sonja Seidl vom Personalmanagement verabschiedet.

Kreis Bergstraße (kb). Ganze 17 Jahre hat Peter Wagner das Jobcenter von Neue Wege in Mörlenbach geprägt: Zunächst als Fallmanager, von Anfang 2005 bis Ende 2009. Ab 2010 dann als stellvertretender Regionalteamleiter. Dabei konnte der Sozialpädagoge stets auf die umfangreichen Erfahrungen zurückgreifen, die er bereits in Mannheim und Heidelberg durch seine Begleitung von Arbeitsförder-Projekten sowie die Ausbildungs- und Arbeitsstellenvermittlung erworben hatte.

„Ein solcher Abschied bedeutet für uns hier immer eine große Herausforderung. Wir erfüllen unsere Aufgabe vor allem durch Menschen, die sich in ihre Aufgabe hineingefunden haben. All das geht verloren, wenn uns diese Menschen verlassen“, resümiert Landrat Christian Engelhardt. „Doch mit dieser Lücke müssen wir umgehen.“

Auch Erste Kreisbeigeordnete und für den Eigenbetrieb Neue Wege zuständige Dezernentin Diana Stolz bezeichnete das Ausscheiden Wagners als „schmerzhaften Abschied“: „Dass das Jobcenter in Mörlenbach so gut aufgestellt ist, daran haben Sie einen maßgeblichen Beitrag geleistet.“

Die Betriebsleiterin des kommunalen Jobcenters Neue Wege, Dr. Melanie Marysko, hatte ebenfalls nur lobende Worte für den scheidenden stellvertretenden Regionalteamleiter: „Ich hatte die Gelegenheit bekommen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und ich weiß, was für ein unglaublich kollegialer und engagierter Mensch Sie sind. Alle, die in der Sozialpädagogik arbeiten, wissen, wie fordernd diese Arbeit ist. Ich stehe heute für alle, die nicht da sein können, um mich bei Ihnen für Ihren Einsatz zu bedanken.“

Auf seine zukünftigen Pläne angesprochen antwortete Peter Wagner, er plane, neben dem Reisen „die Zeit dafür zu nutzen, nicht nur am privaten Glück zu arbeiten, sondern auch anderen zu helfen. Das wird immer Teil meines Lebens sein.“ Der studierte Sozialpädagoge bedanke sich für die gemeinsamen Jahre und die gute Zusammenarbeit.

 

Teamplayer Harald Weiß geht neue Wege

Verabschiedung des stellvertretenden Betriebsleiters des Bergsträßer Jobcenters

Harald Weiß (vorne) wird von (oben v.l.n.r.) Landrat Christian Engelhardt, der Ersten Kreisbeigeordneten Diana Stolz und der Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege Dr. Melanie Marysko verabschiedet.

Kreis Bergstraße (kb).

Rund 18 Jahre lange unterstützte Harald Weiß durch seine Arbeit im kommunalen Jobcenter Neue Wege Menschen auf ihrem Weg zurück in die Arbeitswelt. Im Jahr 2012 übernahm Weiß die stellvertretende Betriebsleitung und prägte die Arbeit des Jobcenters nachhaltig. Nun war es auch für ihn Zeit, neue Wege einzuschlagen: Harald Weiß verabschiedete sich in den Ruhestand. „Sie waren all das, was man sich von einem Mitglied der Betriebsleitung wünschen kann und für Ihre Mitarbeitenden ein toller Chef, der sein Team nicht nur forderte, sondern auch förderte. Sie sind eben ein echter Teamplayer“, lobt Landrat Christian Engelhardt, „ich hoffe, Sie sind im Ruhestand so glücklich, wie Sie uns glücklich gemacht habe

Auch die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz wünschte Harald Weiß alles Gute: „Sie waren in all den Jahren unvorstellbar wertvoll und haben mir als Dezernentin stets den Rücken freigehalten. Auf Sie konnte man sich immer verlassen. Vielen Dank für diese gute Zusammenarbeit und für Ihre Zukunft alles Gute.“

Die Betriebsleiterin des Eigenbetriebs Neue Wege Dr. Melanie Marysko betonte zum Abschied, wie viel sie durch die Arbeit mit Harald Weiß gelernt hat: „Sie waren bei meinem Start bei Neue Wege eine tolle Unterstützung und gaben mir stets offen Feedback. Sie sind ein ganz besonderer Mensch, wir werden Sie sehr vermissen“.

Der Ruheständler Weiß wünschte sich, dass der Kontakt trotz seiner Verabschiedung nicht verloren geht, dankte für die ehrenden Worte und hob hervor, dass die Zeit bei Neue Wege stets von guter Zusammenarbeit geprägt war. Seinen Ruhestand leitete er mit dem Motto ein: „Wer die Gegenwart genießt, hat zukünftig eine tolle Vergangenheit.“

Die Beratung geht neue Wege

Neue Wege, das Jobcenter des Kreises Bergstraße, führte derweil die „Videoberatung“ ein, um Kundinnen und Kunden, Trägern sowie weiteren Gesprächspartnerinnen und -partnern neben persönlichem, telefonischem und schriftlichem Kontakt eine zusätzliche Alternative zu den bisherigen Kommunikations­möglichkeiten zu bieten. „Die Videoberatung bietet viele Vorteile! So entfällt etwa das Fahren zum Jobcenter. Das spart nicht nur enorm viel Zeit, sondern leistet zudem einen Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem findet so – im Gegensatz zur schriftlichen Kommunikation – ein unmittelbarer Austausch statt, was ebenfalls viel Zeit einspart“, lobt die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz und fügt hinzu: „Neue Wege setzt damit weiter Maßstäbe für eine moderne Verwaltung. Natürlich wird Datenschutz hierbei auch großgeschrieben.“ Für die Videoberatung kommt die Open Source Software „Big Blue Button“ zum Einsatz. Technische Voraussetzungen sind lediglich ein PC, Laptop oder Smartphone, eine stabile Internetverbindung sowie, meist bereits in die Geräte integriert, Kamera und Mikrofon. Es muss weiter nichts installiert oder heruntergeladen werden.

In enger Zusammenarbeit mit den internen Datenschützern und dem Personalrat startete das Vorhaben im Februar 2021 als Pilotprojekt. Für die Pilot- und Testphase konnten auch Kundinnen und Kunden gewonnen werden, die aktiv an dem Projekt teilnahmen. Die überaus positive Rückmeldungen führten bereits Ende 2021 zur Realisierung. So wurden bis Januar 2022 bei Neue Wege 210 Arbeitsplätze umgerüstet und mit Kameras ausgestattet. Alle Mitarbeitenden, auch über die Kundenberatung hinaus, können so an diesem Fortschritt und den damit verbundenen Vorteilen teilhaben. So werden etwa auch Autofahrten zu standortübergreifenden Arbeitstreffen zukünftig seltener notwendig. Gefördert wurde das Projekt mit Hessischen Landesmitteln aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget (AQB).

Alle Informationen zur Videoberatung bei Neue Wege finden Sie unter: https://www.neue-wege.org/wie-funktioniert-die-videoberatung/

Mit NAVI Bergstraße neue berufliche Perspektiven finden.

Etablierte Beratungsstelle für Geflüchtete und Migranten beim Jobcenter Neue Wege / Insgesamt bereits mehr als 4.000 Beratungen

Kreis Bergstraße (kb). Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist ein wichtiges Instrument bei der Förderung von Beschäftigung und sozialer Eingliederung. Ziel ist es hier, die Beschäftigungsfähigkeit benachteiligter Personen durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen. Im Fokus der Arbeitsmarktförderung stehen hier benachteiligte Personen, Geringqualifizierte sowie Beschäftigte im Leistungsbezug aus den Rechtskreisen des SGB II, III, VIII, XII sowie dem Asylbewerberleistungsgesetz. Durch präventive, flankierende, kultursensible und/oder sozialintegrative Beratungs- und Qualifizierungsangebote sollen benachteiligte Menschen in den förderfähigen Rechtskreisen eine Unterstützung zur Erhöhung ihrer Beschäftigungsfähigkeit und Integration erhalten. Der Eigenbetrieb Neue Wege des Kreises Bergstraße (Kommunales Jobcenter im Kreis) setzt diese Aufgabe für Geflüchtete und Migranten im Rahmen des NAVI Bergstraße seit 2016 um. Dank der Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds ist es seit dieser Zeit möglich, allen Ratsuchenden eine Anlaufstelle zu bieten, die Beratung zu den vielfältigen Fragen und etwaigen Problemen rund um die Integration bietet.

So konnten seit 2016 mehr als 4.000 Beratungen durchgeführt werden und somit den Ratsuchenden, durch die Unterstützung des NAVI Bergstraße eine Perspektive für ihren Weg in eine neue berufliche Zukunft entwickelt werden. Die zuständige Mitarbeiterin steht den Ratsuchenden in allen Fragen zur Anerkennung von Abschlüssen, Sprachförderung bis hin zur Perspektivbildung im neuen Heimatland zur Verfügung. NAVI Bergstraße ist ein fester Bestandteil in der Flüchtlingsberatung des Kreises geworden.

Mit der fortschreitenden Integration der geflüchteten Menschen haben sich über die Jahre die Anforderungen und Fragestellungen geändert. Stand in den ersten Jahren noch das Ankommen in Deutschland im Vordergrund, so sind es heute mehr die Beratungen zu Berufsabschlüssen oder das Thema „Frauen in ihrer neuen Rolle“ in Deutschland. Ein wichtiges Thema ist über alle Jahre jedoch geblieben – der Spracherwerb. Hier spielt NAVI Bergstraße eine zentrale Rolle. Denn ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist eine Integration auf dem Arbeitsmarkt schwierig beziehungsweise unmöglich. So hat die zuständige Kollegin eine zentrale Aufgabe, in dem sie das Thema Sprache beständig in den Fokus des Bewusstseins der Ratsuchenden rückt.

Lfd. Nr. 515 / 2021

Vom Sprachkurs zur Weiterbildung – Integrationsplanung im Bergsträßer Jobcenter 

Erfolgreiches Absolventenmanagement bei Neue Wege auch in „Coronazeiten“

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie fanden die Sprachkurse Anfang des Jahres im virtuellen Klassenzimmer statt. Es war somit nicht möglich, die Kundinnen und Kunden, wie vorgesehen, vor Ort in den Sprachschulen zu beraten. Um eine Lösung zu finden, wurden die Kursteilnehmenden alternativ zu den Gesprächen ins Jobcenter eingeladen. Somit konnte gewährleistet werden, dass alle, die an den Sprachkursen teilnahmen, durch die beiden zuständigen ASM-Mitarbeiterinnen ausführlich und zielführend beraten wurden.

So konnten allein den Jahren 2020/2021 mehr als 400 Personen auf dem Weg aus dem Sprachkurs in die Arbeitsmarktintegration an individuellen Beratungsgesprächen teilnehmen. Im Jahr 2020 war die Anzahl der Teilnehmenden durch den Lock-down und die wochenlangen Schulschließungen wesentlich geringer als in den Vorjahren. 2021 verbesserte sich die Lage durch virtuelle Klassenzimmerangebote und wiederkehrenden Präsenzunterricht. Jedoch waren die Klassengrößen aufgrund der Corona-Vorschiften und der Vorgaben zur begrenzten Anzahl der Teilnehmenden insgesamt wesentlich geringer als vor der Pandemie.

Da viele Träger im Frühsommer wieder auf Präsenzunterricht umstellten, konnte ab diesem Zeitpunkt die ASM-Beratung wie gewohnt beim Träger vor Ort durchgeführt werden. Trotz erschwerter Bedingungen aufgrund des Pandemiegeschehens konnten in diesem Jahr alle Teilnehmenden von Integrationskursen sowie Berufssprachkurse (DeuföV B1 und DeuföV B2) von den Mitarbeiterinnen des ASM beraten werden. Diese Kontinuität spiegelt auch die Kernkompetenz von Neue Wege wieder, sich auch unter erschwerten Bedingungen lösungsorientiert und flexibel auf neue Situationen einstellen zu können.

 Lfd. Nr. 508 / 2021

Arbeitsuchende im Kreis profitieren von Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget Hessen

Land und Kreis arbeiten bei der Arbeitsmarktförderung Hand in Hand / Umfangreiche Hilfestellungen für benachteiligte Menschen

Kreis Bergstraße (kb). Das Land Hessen unterstützt hessische Landkreise und kreisfreie Städte mit dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget bei der Umsetzung ihrer regionalen Förderansätze. Grundidee dabei: Die regionale Arbeitsmarktförderung eng mit den Akteuren vor Ort zu verknüpfen. Der Eigenbetrieb Neue Wege als Kommunales Jobcenter im Kreis Bergstraße hat diese Herausforderung angenommen und erhält durch die Förderung über das Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget die Möglichkeit, innovative Projekte umzusetzen, die aus den Bundesmitteln alleine nicht finanzierbar wären.

Ziel der Arbeitsmarktförderung ist dabei stets die Integration benachteiligter Menschen aus den Rechtskreisen des SGB II, III, VIII, XII sowie dem Asylbewerberleistungsgesetz. Seit vielen Jahren arbeiten die Mitarbeitenden als Kommunales Jobcenter gerade im Bereich der Förderung Jugendlicher mit den Mitteln des Landes Hessen und konnten so im Jahr 2021 neben den Förderungen der Jugendlichen zur Hinführung entsprechender Abschlüsse auch acht Projekte für Menschen mit Fluchthintergrund/Migranten umsetzen. Über die Maßnahmen der beruflichen Erstorientierung fördern die Experten junge Flüchtlinge und Migranten und führen sie über verschiedene Schritte in eine Ausbildung oder Arbeitsaufnahme.

Mit dem neuesten Projekt unterstützt Neue Wege Teilnehmende von Integrationssprachkursen im Rahmen einer „Sprachkursbegleitenden Hilfe“, um sie zu befähigen, auch mit Lerndefiziten der Herausforderung „Erlernen einer neuen Sprache“ gerecht zu werden. Doch damit nicht genug: „Auch im Bereich der Digitalisierung ermöglichen es die Mittel des Ausbildungs- und Qualifizierungsbudgets, Personengruppen mit Hemmnissen auf diesem Gebiet die entsprechende Unterstützung zu geben“, betont Diana Stolz, die Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Bergstraße, die als Dezernentin für das kommunale Jobcenter zuständig ist. „So startet im Februar ein Kurs zur Erlangung der Grundkenntnisse auf dem Gebiet der Digitalisierung. Hier sehen wir auch künftig eine große Herausforderung, der wir gerade mit diesen Zusatzmitteln des Landes Hessen gerecht werden können.“

Lfd. Nr. 500/ 2021

Arbeitslosenquote im Kreis Bergstraße sinkt weiter

Weniger Arbeitslose und Langzeitarbeitslose im Kreis / Kennzahlen des Kreises Bergstraße deutlich unter Hessen- und Deutschland-Schnitt.

Kreis Bergstraße (kb). Im November waren im Landkreis Bergstraße 4.700 arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 185 Personen, also um 3,8 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 6.117) sank die Arbeitslosenzahl um 1.417 Personen (-23,2 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 3,2 Prozent. Im Vorjahr waren es 4,1 Prozent. Dies ist die niedrigste Quote seit vielen Jahren. Zum Vergleich: Hessenweit liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,6 Prozent und damit deutlich höher. Deutschlandweit wird eine Quote von 5,1 Prozent verzeichnet.

Für Landrat Christian Engelhardt sind die Rekordzahlen ein guter Beleg für die sehr gute wirtschaftliche Struktur der Bergstraße, die von Vielfalt und einer guten Vernetzung in die Metropolregionen geprägt ist. „Die Bergsträßer Wirtschaft zeigt, dass sie durch Corona nicht niedergeworfen wurde. Viele Unternehmen suchen Fachkräfte – und finden Sie bei uns.“

Auch Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die für das kommunale Jobcenter zuständig ist, freut sich über die positive Entwicklung. „Der positive Trend mit immer neuen Rekorden ist kein Selbstläufer. Mein Dank geht deshalb insbesondere an unsere Arbeitsmarktagentur ‚Neue Wege‘, die mit einer Vielzahl von Konzepten Menschen Wege in den Arbeitsmarkt öffnen.“

Neben den sehr guten Arbeitsmarktzahlen punktet der Kreis Bergstraße auch mit sehr guten Arbeitslosigkeitszahlen (ALO) im U25-Bereich: Der Arbeitsmarkt an der Bergstraße zeigt sich trotz vierter Coronawelle im November freundlich. Die ALO-Zahlen im SGB II-Bereich sind weiterhin rückläufig und liegen bei 1,7 % am Stichtag 30.11. Sie belegen die großen Anstrengungen des kommunalen Jobcenters Neue Wege den Betroffenen beratend, unterstützenden und gezielt vermittelnd zur Seite zu stehen. Besondere Erfolge erzielte das Jobcenter im Bereich U25. Mit einer Quote von nur 0,3% belegt es einen absoluten Spitzenplatz im hessischen Ranking und ist die niedrigste seit Juli 2017.

„Unsere Strategie mit maßgeschneiderten Fördermaßnahmen der Arbeitslosigkeit in unserer Region entgegen zu treten, zahlt sich immer wieder aus“, so die zuständige Dezernentin Diana Stolz. “Junge Menschen auf einen guten Weg zu bringen und gleichzeitig den Fachkräftemangel abzumildern sind zwei der wichtigen Zukunftsaufgaben.“

erstellt am 30.11.2021

BASS-Studium – Gutes tun in einem guten, sicheren Job!

Dual studieren bei den Kommunalen Jobcentern in Hessen / Arbeitslosenquote im Oktober im Kreis Bergstraße auf Allzeit-Tief / Auch SGBII-Zahlen des Kreises deutlich unterm Südhessen-Schnitt

Der BASS-Studierende Lars H. an seinem Arbeitsplatz bei Neue Wege.

Kreis Bergstraße (kb). Berufseinsteiger wägen sorgfältig ab, welche Faktoren bei ihrer Laufbahnwahl den Ausschlag geben: Eine sinnstiftende Tätigkeit, in einem professionellen und modernen Umfeld? Ein Höchstmaß an Sicherheit und Planbarkeit in Krisenzeiten? Exzellente Studienbedingungen, Gehalt vom ersten Tag an sowie eine Fülle weiterer Vorteile wie Betriebliches Gesundheitsmanagement? Wer die oben genannten Fragen mit Ja beantwortet, sollte sich über BASS informieren. Hinter BASS steckt der Bachelor Soziale Sicherung, Inklusion, Verwaltung. Ein Duales Studium, welches die hessischen Kommunalen Jobcenter 2011 gemeinsam mit dem Land Hessen und der Hochschule Fulda konzipiert haben, um langfristig den eigenen Nachwuchs auszubilden und zu sichern.

 

Die Aufgaben in der Sozialverwaltung sind abwechslungsreich, herausfordernd und für die betroffenen Menschen von existenzieller Tragweite. Es ist eine besondere Verantwortung, die junge Menschen mit dieser Berufswahl übernehmen. Es gilt, Wege aus der Arbeitslosigkeit gemeinsam zu planen und zu beschreiten. Im individuellen Beratungsprozess lösen die Fallmanagement-Profis vielfältige persönliche oder strukturelle Problemlagen und behalten dabei immer die Anforderungen des Arbeitsmarktes sowie die politischen Rahmenbedingungen im Blick.

 

Im Oktober 2021 startete bereits der elfte Jahrgang von BASS-Studierenden. Die mittlerweile über 230 erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen sind längst unentbehrliche Fachkräfte in den 16 hessischen Kommunalen Jobcentern. Es ist der besondere Spagat zwischen rechtskonformem und gewissenhaftem Verwaltungshandeln einerseits sowie empathischen und unbürokratischen Umgang mit Hilfebedürftigen andererseits, der dieses Berufsfeld auszeichnet.

 

Grundsätzlich ist der stark praxisorientierte Studiengang speziell auf die Bedürfnisse des Fallmanagements im SGB II zugeschnitten. Während der sieben Semester verbringen die Studierenden den Großteil ihrer Zeit vor Ort in den Kommunalen Jobcentern. Die Hochschule vermittelt theoretische Inhalte überwiegend online und einmal im Monat in Präsenz. Am Ende der Ausbildung winken der vielseitige Berufsabschluss Sozialverwaltungswirt:in.

 

Schon seit einigen Jahren bildet das Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße regelmäßig junge Menschen erfolgreich in diesem Beruf aus. „Wir verknüpfen mit unserem Leitgedanken `Miteinander in die Zukunft` nicht nur das Angebot für eine fundierte Ausbildung, sondern auch die Möglichkeit der eigenen Akquise für unser Haus“, führt die Erste Kreisbeigeordnete und zuständige Dezernentin Diana Stolz aus. „Gezielte Nachwuchsförderung mit einer engen Anbindung an unser Jobcenter, speziell für den Bereich Fallmanagement, bringt uns große Chancen, Mitarbeitende langfristig zugewinnen und zu binden.“

 

Lars H., einer der aktuellen BASS-Studierenden bei Neue Wege, ist begeistert: „Ich wollte etwas im Sozial-Bereich erlernen und wurde auf die Möglichkeit des Dualen Studiums bei Neue Wege aufmerksam. Ich bin im fünften Semester und konnte schon einen sehr guten Einblick in die Praxis vieler unterschiedlicher Arbeitsfelder, auch Jobcenter-übergreifend, gewinnen.“ Das Spannende ist für ihn die Mischung aus Verwaltung und Soziales. Hier bietet das kommunale Jobcenter aufgrund der modernen und digitalen Verwaltungsform einen zusätzlichen Anreiz für junge Leute. Nach Abschluss des Studiums bietet Neue Wege einen attraktiven Arbeitsplatz mit weiteren beruflichen Entwicklungsperspektiven.

 

Interessiert bei den Kommunalen Jobcentern beruflich einzusteigen? Informieren Sie sich bei unserem Kommunalen Jobcenter Neue Wege Kreis Bergstraße unter www.neue-wege.org oder unter www.kjc-hessen.de. Spezielle Ausschreibungen für neue BASS-Studiengänge gibt es ab April/Mai 2022 für den Start in 2023. #Stark.#Sozial.#VorOrt.

 

Dass die Verantwortlichen im Kreis Bergstraße einen tollen Job machen, belegen auch die aktuellen Arbeitsmarkt-Zahlen: So lag die Arbeitslosenquote im Kreis Bergstraße im Oktober bei einem Allzeit-Tief von 3,3 Prozent – die südhessische Durchschnittsquote hingegen bei 4,6 Prozent. Im Bereich SGBII liegt die Quote für den Kreis Bergstraße bei 1,8, für Südhessen bei 2,9.

 

Landrat Christian Engelhardt sieht sowohl in der Arbeit des Eigenbetriebs Neue Wege als auch vor allem in der starken und vielschichtigen mittelständischen Wirtschaftslandschaft des Kreises wichtige Erfolgsfaktoren für das überdurchschnittlich gute Abschneiden des Bergsträßer Arbeitsmarktes: „Die Entwicklung ist sehr erfreulich. Unsere Arbeitsmarktzahlen sind außergewöhnlich gut. Auch wenn es aufgrund von aktuellen Problemen zum Beispiel in der wichtigen Automobilindustrie nicht so ist, dass wir insgesamt entspannt auf die wirtschaftliche Entwicklung blicken können. Mein Augenmerk im Bereich lokale Wirtschaft liegt vor allem auf einer adäquaten Ausweitung des Fachkräftemarktes. Denn der Fachkräftemangel stellt eine zunehmend große Gefahr für die Zukunft unserer Unternehmen, aber auch für die Verwaltungen dar. Hier müssen wir konsequent gegensteuern.”

 

Nähere Informationen zum BASS-Studiengang gibt es hier: https://www.hs-fulda.de/sozialwesen/studium/studiengaenge/soziale-sicherung-inklusion-verwaltung-bass.

Bildungs- und Teilhabepaket: Dabei sein!

Gleich zum Schuljahresbeginn die Leistungen des Bildungs- und Teilhabepakets nutzen

Bild: stock.adobe.com / Pixel-Shot

Kreis Bergstraße (kb). Kinder und Jugendliche sollen die Möglichkeit haben, bei allen Aktivitäten ihrer Freunde dabei sein zu können. Selbst dann, wenn das Geld in ihren Familien aufgrund eines geringen Einkommens knapp ist oder sie Sozialleistungen beziehen. Dies ist eines der wichtigsten Ziele des Bildungs- und Teilhabepakets des Bundes (kurz BuT). Wir möchten, dass möglichst viele Leistungsberechtigte um diese Unterstützung wissen und die Angebote für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe nutzen“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und für den Eigenbetrieb „Neue Wege“ zuständige Dezernentin, Diana Stolz. „Daher ist es uns ein Anliegen, alle Bürgerinnen und Bürger nochmals auf das Bildungs- und Teilhabepaket aufmerksam zu machen. Bitte scheuen Sie sich nicht und melden sich bei Bedarf bei unserem Team für Bildung und Teilhabe.“

 

Das BuT bietet zum Beispiel finanzielle Unterstützung bei Klassenfahrten, Nachhilfeunterricht oder beim Mittagessen in den Schulmensen. Auch die Kosten für eine Mitgliedschaft in einem Verein oder für die Teilnahme an einer Freizeit können übernommen werden. Das BuT soll dabei möglichst vielen Leistungsberechtigten die Chance bieten, Dinge zu tun, die ihnen sonst aus finanziellen Gründen vielleicht nicht möglich gewesen wären.

 

Die Leistungen des BuT umfassen die gesamten Ausgaben für das gemeinschaftliche Mittagessen in Schule, Kindertagesstätte oder bei Tageseltern – und das ohne Eigenanteil der Eltern. Ebenso werden bei Leistungsberechtigten in der Sekundarstufe 2 die Kosten für Fahrkarten im Rahmen der Schülerbeförderung übernommen. Für Aktivitäten im Bereich Sport und Kultur, Musikunterricht sowie Hobbykurse oder die Teilnahme an Freizeiten stehen 15 Euro pro Monat zur Verfügung. Dieser Betrag wird dabei pauschal ausgezahlt. Darüber hinaus erhalten Leistungsberechtigte einen Pauschalbetrag, der für die Beschaffung von Schulmaterial zum Beginn des Schuljahres gezahlt wird. Aktuell erhalten leistungsberechtigte Schülerinnen und Schüler Euro pro Kalenderjahr insgesamt rund 155 Euro: 103 Euro zum Beginn des ersten Halbjahres und 51,50 Euro für das zweite Halbjahr. Der Betrag für den persönlichen Schulbedarf wird jährlich mit dem gleichen Prozentwert wie der Regelbedarf erhöht.

 

Während der Corona-Pandemie sind bei vielen Kindern Lernrückstände aufgrund der erschwerten schulischen Bedingungen entstanden, die es aufzuholen gilt. Damit Kinder aus Familien mit geringem Einkommen trotzdem ihre Bildungsziele erreichen können, benötigen diese Kinder und ihre Familien besondere Unterstützung. Dafür hat die Bundesregierung in diesem Jahr das Programm „Aufholen nach Corona“ aufgelegt. Dieses Programm stärkt zum einen die bereits vorhandenen schulischen Angebote und erleichtert gleichzeitig den Zugang zur Lernförderung über das Bildungs- und Teilhabepaket. So brauchen Leistungsberechtigte bis zum 31.12.2023 keinen gesonderten Antrag stellen, sie müssen nur die entsprechenden Nachweise über die Notwendigkeit der außerschulischen Förderung vorlegen. Dabei sind die schulischen Angebote weiterhin vorrangig.

 

Damit möglichst viele leistungsberechtigte Personen das BuT nutzen und um das Angebot möglichst niederschwellig zu gestalten, wurde das Verfahren für die Leistungsbeantragung bereits 2019 vereinfacht. So müssen Eltern und Erziehungsberechtigte, die Leistungen nach SGB II, SGB XII oder dem AsylbLG erhalten, keinen gesonderten Antrag mehr stellen. Zudem können Leistungen auch noch zu einem späteren Zeitpunkt geltend gemacht werden – etwa dann, wenn zum Schuljahresbeginn noch nicht feststeht, welche Angebote die Kinder und Jugendlichen nutzen wollen oder welche Ausgaben anfallen.

 

Berechtigt für Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket sind Kinder und Jugendliche, die Sozialgeld (SGB II), Sozialhilfe (SGB XII) oder Asylbewerberleistungen (AsylbLG) erhalten beziehungsweise deren Familien den Kinderzuschlag oder das Wohngeld beziehen. Die Bearbeitung der Anträge für alle genannten Anspruchsberechtigten erfolgt im Kreis Bergstraße zentral beim Eigenbetrieb des Kreises „Neue Wege Kreis Bergstraße – Kommunales Jobcenter“. Für Rückfragen steht das Team Bildung und Teilhabe unter der Hotline: 06252/15-6051 gerne zur Verfügung. Auch auf der Internetseite www.bildungspaket.neue-wege.org finden Interessierte weitergehende Informationen, auch in mehreren Fremdsprachen. Hier stehen zudem alle nötigen Formulare zum Download bereit.

 

 

erstellt am 12.08.2021