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„Im Topf brodelt es“: Arbeitsmarktzahlen suggerieren falsche Sicherheit

Landrat fordert massive Maßnahmen zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktförderung sowie Bürokratieabbau / Arbeitslosenquote im Kreis aktuell bei 4,4 Prozent

Kreis Bergstraße (kb). Wie ist es um den Bergsträßer Arbeitsmarkt bestellt? Im August waren im Kreis Bergstraße 6.619 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 1,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl deutlich, um 10,9 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag im August im Kreis Bergstraße insgesamt bei 4,4 Prozent. (Vorjahr: 4,0 Prozent) Zum Vergleich: Für Gesamt-Hessen liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,4 Prozent (Vorjahr: 5,1), deutschlandweit bei 5,8 Prozent (Vorjahr: 5,6).

„Der aktuelle, relativ leichte Anstieg der Arbeitsmarktzahlen wird vielerorts als übliche Sommerflaute und erstes Anzeichen einer schwachen Konjunktur gelesen. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen suggerieren, dass es einen grundsoliden Arbeitsmarkt gäbe“, konstatiert Landrat Christian Engelhardt. Doch: „Im Topf brodelt es. Der Einbruch der Konjunktur und die Investitionszurückhaltung der Unternehmen ist größer, als die Arbeitsmarktzahlen erwarten lassen. Denn der Jobabbau in der Wirtschaft wird durch den Fachkräftemangel und das Ausscheiden der sogenannten `Babyboomer` aus dem Berufsleben überlagert. Die von Experten prognostizierte gravierende Wirtschaftsflaute wird uns als Staat hart treffen. Schließlich muss all das, was wir – auch in unserem Kreis – an Leistungen und Infrastruktur bieten, weiterentwickeln wollen und vor allem auch alle sozialen Leistungen zunächst von den Unternehmen erwirtschaftet werden.“

Daher sei es jetzt an der Zeit, dieser Entwicklung gegenzusteuern und auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft mit Hochdruck zu steigern. Wenn beispielsweise Niklaus Stihl (u.a. Hersteller von Kettensägen) sagt, dass es aufgrund der Rahmenbedingungen und der deutschen Lohnkostenlandschaft inzwischen wirtschaftlicher sei, in der Schweiz statt in Deutschland zu produzieren, dann sei dies ein besonders plakatives Beispiel für die Situation unseres Standorts, führt der Landrat aus. „Das von der Bundesregierung geplante Wachstumspaket kann ein erster Schritt werden, um die Wirtschaft zu entlasten und die Konjunktur anzukurbeln. Ausreichen wird dies angesichts der riesigen Herausforderungen, vor denen wir hier stehen, nicht“, ist Engelhardt sicher und fordert weitere Entlastungen für die Wirtschaft, einen Abbau der Bürokratie auf allen Ebenen sowie eine gezielte Arbeitsmarktförderung. Als Landrat werde er angesichts dieser Situation seinen Fokus auf das Thema „Förderung der Wirtschaft und eines wirtschaftsfreundlichen Umfelds im Kreis Bergstraße“ weiter verstärken.

Starker Gründergeist im Kreis Bergstraße

Zahl der Gewerbeanmeldungen steigt / Arbeitslosenquote im Kreis im Juni bei 4,3 Prozent

Kreis Bergstraße (kb). Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie haben viele Selbstständige besonders getroffen. Das hatte auch Auswirkungen auf die Gründungstätigkeit: 2020, im ersten Jahr der Pandemie, gab es bundesweit laut dem Statistischen Bundesamt 4,5 Prozent weniger Neugründungen von größeren Betrieben als noch im Vorjahr. Bei neugegründeten Kleinunternehmen war der Rückgang 2020 noch stärker (minus 17,3 Prozent). Doch seitdem steigen die Zahlen wieder: Die guten Prognosen für die Gründungstätigkeit für das Jahr 2021 und 2022 haben sich für Hessen – auch bedingt durch die Erwartungen von einigen coronabedingt verschobenen Gründungen  – laut der Zahlen des Gründerreports des hessischen Industrie- und Handelskammertages bewahrheitet. Im Bezirk der IHK Darmstadt, zu der auch der Kreis Bergstraße zählt, gab es im vergangenen Jahr 10.500 Neuanmeldungen von Gewerben, hessenweit waren es 61.300, so viele wie seit 2016 nicht mehr. Durch die Erfahrungen der Corona-Pandemie waren 2021 und 2022 auch deutlich mehr Gründungen digital und internetbasiert.

In Deutschland ist Hessen bei der Gründungsneigung insgesamt betrachtet laut NUI-Indikator (Institut für Mittelstandsforschung Bonn, Stand 2021) das stärkste Flächenland bei der Gründungsneigung hinter den Stadtstaaten Berlin und Hamburg und rangiert auf Platz drei des Rankings. Der NUI-Indikator beziffert, wie viele Gewerbebetriebe pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter in einer Region im entsprechenden Jahr neu angemeldet wurden. Nicht nur das Rhein-Main-Gebiet weist im Vergleich eine sehr hohe Gründungsneigung auf, sondern auch die umliegenden Flächenlandkreise, zu denen auch der Landkreis Bergstraße gehört. Der Kreis findet sich in diesem Ranking auf einem hervorragenden Rang 60 (von insgesamt 401 Landkreisen, Kreisen und kreisfreien Städten) wieder, was die sehr guten Bedingungen für Neugründungen hier vor Ort untermauert.

„Der hohe Innovationsgeist und der Gründermut sind wichtige Stärken unseres Kreises. Das ist umso bemerkenswerter angesichts der vielen Herausforderungen, denen sich gerade Selbstständige in der Pandemie gegenübersahen. Die Neugründungen von heute sorgen für unseren wirtschaftlichen Wohlstand von morgen. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Bergstraße ist es als Kreis unsere Aufgabe, möglichst gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Hierzu zählen neben entsprechenden Beratungsangeboten, auch Standortfaktoren wie eine starke digitale Infrastruktur“, sagt Landrat Christian Engelhardt.

Nicht nur der NUI-Indikator, sondern auch die Beratungsnachfrage ist hier ein wichtiger Indikator: Nach der Corona-Pandemie ist die Nachfrage nach Existenzgründungsberatung bei der Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH – trotz aller weiterer Einflüsse auf die wirtschaftliche Lage – wieder auf das sehr gute Niveau vor 2019 mit mehr als 200 Beratungen pro Jahr zurückgekehrt.

Immer noch großen Bedarf gibt es beim Thema Unternehmensnachfolge. Bis Ende des Jahres 2026 stehen laut dem Institut für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) bundesweit rund 190.000 Unternehmen mit drei Millionen Beschäftigten vor einer Übergabe im Rahmen einer Unternehmensnachfolge. Auch deshalb sind Unternehmensnachfolgen beim Gründungswettbewerb der Gründungsoffensive Bergstraße-Odenwald mit in der Zielgruppe der Existenzgründungen miteingeschlossen.

Außerdem bietet die Wirtschaftsförderung Bergstraße immer wieder auch spezifische Angebote wie zum Beispiel die Veranstaltung „walk&talk“ für Gründerinnen und Unternehmerinnen, deren Start der Selbständigkeit maximal fünf Jahre zurückliegt oder auch die „Roadshow Unternehmensnachfolge“.

Die zahlreichen Unternehmensgründungen sind eine von vielen Ursachen dafür, dass sich die Arbeitslosenzahlen im Kreis auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau befinden: Im Juni waren im Landkreis Bergstraße 6.409 (Vormonat: 6.334 Menschen) arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 75 Personen (+ 1,2 Prozent) gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (Bestand: 5.222) stieg die Arbeitslosenzahl um 1.187 Personen (+22,7 Prozent). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,3 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,5 Prozent. Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 5,1 Prozent, deutschlandweit bei 5,5 Prozent.

Fit für die digitale Arbeitswelt

„Digitale Kompetenzförderung“ im kommunalen Jobcenter / Arbeitslosenquote des Kreises aktuell bei 4,1 Prozent

Kreis Bergstraße (kb). Im Oktober waren im Kreis Bergstraße 6.098 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen um 192 Personen beziehungsweise um 3,3 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Arbeitslosenzahl um 24,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 4,1 Prozent (Vorjahr: 3,3 Prozent). Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,9 Prozent, deutschlandweit bei 5,3 Prozent. Der Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Kreis Bergstraße ist weiterhin hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass nach wie vor Geflüchtete aus der Ukraine in die Betreuung des kommunalen Jobcenters überführt wurden. Denn: Durch den sogenannten Rechtskreiswechsel der Geflüchteten, gelten sie ab diesem Zeitpunkt als arbeitslos.

Arbeitsuchende Bergsträßerinnen und Bergsträßer sehen sich bei Ihrer Jobsuche oft mit den verschiedensten Hürden konfrontiert. Ein immer relevanteres Thema hierbei ist die zunehmend digitaler werdende Arbeitswelt. Um Kundinnen und Kunden bestmöglich zu unterstützen, bietet das kommunale Jobcenter Neue Wege ein breites Spektrum an Angeboten für verschiedenste Qualifizierungen an – auch im Bereich Digitalisierung. Das rechtskreisübergreifende Angebot „Digitale Kompetenzförderung“, welches durch Mittel des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration und des Sozialbudgets gefördert wird, soll Menschen im Umgang mit digitalen Medien im Arbeitskontext unterstützen. Über einen Zeitraum von zwölf Wochen werden den Jobsuchenden beispielsweise die Grundlagen zum Thema Hard- und Software, der Umgang und die Nutzung von digitalen Medien sowie die Erstellung von Online-Bewerbungen vermittelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in Einzelgesprächen gecoacht und dadurch individuell geschult. „Es ist enorm wichtig, Menschen beim Umgang mit den digitalen Medien zu unterstützen. Denn nur so können sie an der sich stetig weiterentwickelnden Arbeitswelt teilhaben und neue Chancen für sich nutzen. Diese Maßnahme ist ein tolles Angebot, um Menschen, die bisher keine oder wenig Erfahrung mit digitalen Medien haben, mehr Sicherheit zu vermitteln“, so die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz.

Von dieser Maßnahme können alle langzeitarbeitslosen Frauen, Männer über 50-Jahre im ALG II-Bezug profitieren. Darüber hinaus können auch Personen im SGB II-Bezug, mit einem Migrationshintergrund, die über ein Sprachniveau der Stufe B1/B2 verfügen, teilnehmen. Seit dem 01.02.2022 arbeitet Neue Wege in dieser Sache erfolgreich mit der Merkur-Schule in Heppenheim zusammen. Für Interessierte besteht weiterhin die Möglichkeit, nach Rücksprache mit dem Fallmanagement, sich für diese Maßnahme anzumelden.

Geflüchteten aus der Ukraine werden in die Betreuung des kommunalen Jobcenters überführt

Kreis Bergstraße (kb). Im Juni waren im Kreis Bergstraße 5.222 Menschen arbeitslos gemeldet. Da die ersten Geflüchteten aus der Ukraine in die Betreuung des kommunalen Jobcenters überführt wurden, stieg die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen im Vergleich zum Vormonat deutlich. Denn: Durch den sogenannten Rechtskreiswechsel der Geflüchteten, gelten sie ab diesem Zeitpunkt als arbeitslos. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl dennoch um 5,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag im Juni bei 3,5 Prozent. (Im Vormonat waren es 3,0 Prozent, im Vorjahrsmonat 3,7 Prozent.) Der Kreis liegt damit unter der Arbeitslosenquote für Hessen (4,6 Prozent) sowie deutschlandweit (5,2 Prozent).

„Die Überführung der ersten Geflüchteten aus der Ukraine in die Zuständigkeit des kommunalen Jobcenters ‚Neue Wege‘ lief gut.“, freut sich die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz. Bereits seit Anfang Juni findet der Rechtskreiswechsel der aus der Ukraine geflüchteten Menschen vom Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) in die Grundsicherung (SGB II) statt.

Für einen reibungslosen Ablauf arbeitet das kommunale Jobcenter sehr eng mit dem Sozialamt sowie der Ausländerbehörde des Kreises zusammen. „Der Austausch der verschiedenen Ämter ist unabdingbar. Denn nur wenn eine gute Zusammenarbeit gegeben ist, können die geflüchteten Menschen im Kreis Fuß fassen, wenn sie das auch möchten“, so Dezernentin Diana Stolz.

Wichtig für den Rechtskreiswechsel ist, neben dem Antrag auf Arbeitslosengeld II, ein Aufenthaltstitel nach § 24 Abs. 1 Aufenthaltsgesetz (AufenthG) oder eine sogenannte Fiktionsbescheinigung nach § 81 AufenthG. Diese weist ein bestehendes, vorläufiges Aufenthaltsrechts nach und es geht daraus hervor, dass die geflüchtete Person erwerbstätig sein darf. Ohne die Vorlage einer solchen Bescheinigung kann kein Rechtskreiswechsel stattfinden und die Menschen erhalten bis auf weiteres ihre Leistungen vom Bergsträßer Sozialamt. Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten des Kreises gelingt der Übergang sukzessive. Insgesamt werden nach und nach rund 2 200 geflüchtete Menschen in die Zuständigkeit des kommunalen Jobcenters überführt. Aufgrund dessen ist auch in den kommenden Monaten mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Kreis Bergstraße zu rechnen. Neben der Bewilligung von Leistungsansprüchen prüft Neue Wege, welche Perspektiven die Geflüchteten haben und welche Wege sie einschlagen können. Es wird sich in den kommenden Monaten zeigen, inwieweit Menschen einen Sprachkurs belegen, eine Arbeit aufnehmen oder möglicherweise wieder in ihre Heimat zurückkehren. Neue Wege steht den Menschen zur Seite und berät sie individuell in ihrer jeweiligen Lebenslage.

Bergsträßer Arbeitsmarkt robust

Arbeitslosenquote des Kreises aktuell bei 3,0 Prozent / Landrat fordert Gegensteuern bei Fachkräftemangel

Kreis Bergstraße (kb). Im Mai waren im Kreis Bergstraße 4.425 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen damit um 3,2 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl gar um 22,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag im Mai bei 3,0 Prozent. (Im Vormonat waren es 3,1 Prozent, im Vorjahrsmonat 3,8 Prozent.) Zum Vergleich: Für Hessen insgesamt liegt die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,4 Prozent, deutschlandweit bei 4,9 Prozent.

„Der Arbeitsmarkt im Kreis Bergstraße zeigt sich erneut robust, mit leicht positiver Tendenz“, stellt Landrat Christian Engelhardt heraus. Dieses Ergebnis sei vor allem deshalb bemerkenswert, da die Wirtschaft im Augenblick vor einigen Herausforderungen steht. Die Unternehmen im Kreis Bergstraße kämpfen – wie überall – mit Verzögerungen und Problemen in der Materialbeschaffung und mit steigenden Kosten. Der Blick auf die Arbeitsmarktsituation stimme jedoch eher positiv. „Ich erwarte, dass der Bergsträßer Arbeitsmarkt auch weiterhin dynamisch bleibt“, so der Verwaltungschef. Denn: „Zum einen sind die Corona-Beschränkungen nun aufgehoben. Manche Unternehmen setzen gar neue, in Pandemiezeiten entstandene Ideen um. Doch auf der anderen Seite können zahlreiche Stellen nicht besetzt werden, da in manchen Bereichen – etwa in der IT oder der Pflege – aktuell ein Fachkräftemangel besteht“, so der Landrat. Hier müsse dringend mit gezielten Aus- und Weiterbildungskonzepten sowie Anreiz-Modellen gegengesteuert werden.

Lfd. Nr. 179 / 2022

„Einstiegsoffensive“ wird digitaler

Jobcenter „Neue Wege“ entwickelt Erfolgsprogramm „Einstiegsoffensive“ weiter

Bild: stock.adobe.com/DOC RABE Media

Kreis Bergstraße (kb). Seit nunmehr zwölf Jahren bietet das Kommunale Jobcenter „Neue Wege“ des Kreises Bergstraße seinen Kundinnen und Kunden die Fördermaßnahme „Einstiegsoffensive“ an. Ziel dieses Angebots ist es, die Kunden schnell und effizient bei ihrer Suche nach einer Arbeitsstelle zu unterstützen. Hierfür führen Mitarbeitende des Jobcenters persönliche Beratungsgespräche mit den Arbeitssuchenden und Coaches machen mit den Kundinnen und Kunden Workshops, um sie bestmöglich zu fördern. „Die Einstiegsoffensive ist ein echtes Erfolgsprogramm in unserem Kreis: Rund die Hälfte aller Teilnehmenden findet mit Hilfe dieser Fördermaßnahme einen neuen Arbeitsplatz“, betont die Erste Kreisbeigeordnete und für „Neue Wege“ zuständige Dezernentin Diana Stolz. „Damit die Mitarbeitenden die Kundinnen und Kunden auch künftig bestmöglich unterstützen können, ist es notwendig, dass wir dieses Förderinstrument weiterentwickeln und dafür auch verstärkt digitale Medien nutzen.“

Landrat Christian Engelhardt, der sich bereits seit seinem Amtsantritt für eine moderne und digitale Kreisverwaltung einsetzt, freut sich über die Weiterentwicklung hin zu einer digitalen Einstiegsoffensive. „Mir als technikaffiner Mensch ist es wichtig, dass unsere Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger da ist und zwar genau so, wie diese uns brauchen. Ich bin mir sicher, dass wir daher immer mehr auf den Online- und Digital-Bereich setzen müssen“, so Engelhardt. „Zusätzlich hat uns die aktuelle Corona-Pandemie gezeigt, dass wir alle von einer digitalen Ausrichtung unserer Angebote profitieren können.“

Die einzelnen Bausteine der Einstiegsoffensive waren bisher auf Präsenztermine ausgerichtet. Durch die Corona-Pandemie ist diese Form seit Mitte März jedoch kaum noch möglich. Um ihre Kundinnen und Kunden auch in dieser erschwerten Situation weiterhin bestmöglich unterstützen zu können, beraten die Einstiegsoffensive-Coaches ihre Klientinnen und Klienten nun überwiegend telefonisch und nutzen zudem vermehrt digitale Alternativen. Im Rahmen der Weiterentwicklung des Konzepts der Einstiegsoffensive haben die Coaches außerdem bereits neue, digitale Schulungsunterlagen erstellt, mit denen die Teilnehmenden sich selbst in Sachen Bewerbungen fit machen und die eigenen Kompetenzen stärken können.

Es sind aber noch weitere Schritte für die Weiterentwicklung der Einstiegsoffensive geplant. So sollen etwa neue Coaching- und Kommunikationsformen genutzt werden, wie Coachings via Videochat oder WhatsApp-ähnliche Chatlösungen, die die Kommunikation mit den Kundinnen und Kunden vereinfachen sollen. Auch der Aufbau einer Lernbörse sowie ein interaktives Onlinetraining sind geplant. Zusätzlich soll es den Coaches künftig möglich sein, den Teilnehmenden aus der Ferne zu helfen. Durch eine Softwarelösung, die nach Freigabe durch die Klienten einen erlaubten Fernzugriff auf den PC der Teilnehmenden ermöglicht, könnten die Coaches beim Bedienen des Computers und der Software helfen sowie bei Online-Bewerbungen oder beim Überarbeiten von Bewerbungsunterlagen unterstützen. Bei all diesen Weiterentwicklungen achtet „Neue Wege“ darauf, dass der Datenschutz gewährleistet ist.

Trotz der digitalen Alternativen ist es das Ziel von „Neue Wege“, die Arbeitssuchenden sobald wie möglich wieder vollumfänglich vor Ort beraten zu können – insbesondere die Personen, denen kein oder kaum technische Ausstattung zur Verfügung steht. Für die weitere Zukunft sieht die Erste Kreisbeigeordnete jedoch eine Balance zwischen Präsenzterminen und digitalen Angeboten. „Ich bin davon überzeugt, dass die Zukunft der Arbeit in unseren Jobcentern eine ausgewogene Mischung aus persönlichem Kontakt und digitalem Arbeiten bestehen wird“, so Stolz.

erstellt am 26.06.2020

Arbeitslosigkeit auf Tiefstand

Arbeitslosigkeit in 2019 auf historischem Tiefstand im Kreis

Jahresübersicht 2019

Kreis Bergstraße (kb). Zum Jahresende 2019 waren im Landkreis Bergstraße 4.921 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl damit um 0,4 Prozent (22 Personen). Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – lag im Kreis Bergstraße insgesamt bei 3,3 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 3,4 Prozent gewesen. Zum Vergleich: Hessenweit liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,3 Prozent, deutschlandweit wird eine Quote von 4,9 Prozent verzeichnet. Auch die Erwerbslosen-Zahlen im Bereich SGB-II sind äußerst positiv: So liegt die SGB-II-Quote im Kreis Bergstraße aktuell bei 1,7 Prozent. Hessen verzeichnet eine Quote von 2,7, Deutschland eine von 3,0.

Die Arbeitsmarktzahlen zum Jahresabschluss 2019 zeigen damit noch mal klar: Im Jahr 2019 war die Arbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße auf einem historischen Tiefstand. Im Verlauf des Jahres war die Quote kontinuierlich von 3,8 Prozent auf 3,3 Prozent gesunken. Im Sozialhilfebereich hat sich die Quote von 2,1 Prozent im Januar ebenfalls kontinuierlich auf 1,7 Prozent zum Jahresende verringert.

„Die geringe Arbeitslosigkeit im Kreis Bergstraße und die niedrigen SGB-II-Zahlen sind Ausdruck unserer sehr guten wirtschaftlichen Situation – auch im Vergleich zu den anderen hessischen Regionen“, kommentierte Landrat Christian Engelhardt die Entwicklung. Für den Bergsträßer Landrat ist ein Teil des Erfolgsrezepts, dass der Kreis konsequent die Vorteile seiner Lage als Teil zweier Metropolregionen nutzt. „Kurze Wege in zwei Metropolregionen, eine sehr gute Verkehrsinfrastruktur und gute Bedingungen für die Ansiedlung und den Ausbau von Unternehmen machen den Kreis zu einem sehr attraktiven Pflaster. Davon profitieren wir alle,“ erklärt Engelhardt die Wirtschaftsstrategie des Kreises.

Für Engelhardt ist das eigentliche Geheimnis des Erfolgs aber noch ein anderer Faktor: „Ein Unternehmen kann nur dann erfolgreich sein, wenn es gute Mitarbeiter hat. Wir setzen deshalb alles daran, dass die Menschen sich gerne an der Bergstraße niederlassen, weil sie hier beste Lebensbedingungen vorfinden.“ Dazu gehören für Engelhardt insbesondere hervorragende Schulen, eine gute Nahversorgung sowie ein breites Gesundheits- und auch Freizeitangebot. „Das haben wir und das macht uns attraktiv“, sagt Engelhardt. „Mit den Angeboten im Bereich der Gesundheitsprävention sind wir inzwischen auch Vorzeigeregion in Hessen“, ergänzt Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

Der Erfolg des Kreises sorgt aber auch für neue Herausforderungen: Die Lage auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt ist recht angespannt. Auch an den Schulen müssen in den kommenden Jahren zahlreiche zusätzliche Plätze geschaffen werden. „An den Schulen werden wir in den kommenden Jahren eine Rekordsumme investieren und damit ausreichend Kapazitäten schaffen. Dafür erstellen wir gerade mit unserem Schulentwicklungsplan Plus die Voraussetzungen“, erläutert Engelhardt. Schwieriger sei die Lage auf dem Wohnungsmarkt. Doch auch hier unterstütze der Kreis die Städte und Gemeinden bei der Ausweisung von Bauland und der besseren Vermarktung von vorhandenem Wohnraum.

Auch gegen den drohenden Ärztemangel ist der Kreis aktiv: „Mit unserem Konzept der ortsnahen ärztlichen Versorgung im Odenwald und Ried, NOVO und NORIE, stärken wir die Zusammenarbeit der bestehenden Praxen“, erklärt Diana Stolz. Zusätzlich bemüht sich der Kreis, mit dem Schnupperprogramm „Landpartie 2.0“ junge Mediziner für die Tätigkeit als Arzt im ländlichen Raum zu begeistern. „Hier sind unsere Erfahrungen bislang sehr gut, das Programm wird gut angenommen“, sagte Stolz.

Engelhardt und Stolz sehen den Kreis damit gut für die Zukunft aufgestellt.

Erstellt 03.01.2020

 

NAVI Bergstraße – Berufliche Perspektiven für Geflüchtete

Berufliche Perspektiven für Geflüchtete: Neue Wege zieht positive Zwischenbilanz zur Berufsberatung für Flüchtlinge

Der Eigenbetrieb Neue Wege setzt auf innovative Maßnahmen.

 Kreis Bergstraße (kb). Zielgruppengerechte Beratung und Betreuung – dies sind Erfolgsrezepte, um langzeitarbeitslosen Menschen einen passenden Job zu vermitteln. Auch der Maßnahme NAVI „Infopoint for refugees“ liegt dieses Credo zugrunde. „NAVI“ ist ein Angebot des Eigenbetriebes Neue Wege Kreis Bergstraße -kommunales Jobcenter-, das im Rahmen der Flüchtlingsbetreuung umgesetzt wird. Hier werden geflüchtete Menschen in Einzel-Gesprächen und Einzel-Coachings darüber beraten, wie sie ihren beruflichen Weg in Deutschland beziehungsweise im Kreis Bergstraße bestmöglich selbständig gehen können. Das Beratungsangebot NAVI Bergstraße ist rechtskreisfrei und wird zum großen Teil über das Arbeitsmarktbudget, ein Förderprogramm des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration des Landes Hessen und den Europäischen Sozialfonds finanziert.

Warum gibt es dieses Programm? Junge Zugewanderte befinden sich in Deutschland in einer fremden Bildungs- und Förderlandschaft. Um beruflich Fuß zu fassen, benötigen die meisten professionelle Hilfe, einen persönlichen Plan A und B und auch soziale Unterstützung. Dies leisten NAVI und Neue Wege intensiv seit drei Jahren mit einer vorausschauenden, niedrigschwelligen Flüchtlingsberatung, die bereits 2015 im Jobcenter konzeptionell vorbereitet wurde. Ziel der Beratung, die von erfahrenen Coaches durchgeführt wird, ist auch die Stärkung des Selbstbewusstseins und der Selbstständigkeit der Gesprächspartner/innen. Im Gespräch werden beispielsweise die persönlichen Ziele, ein gangbarer Weg und die nächsten Schritte dahin festgelegt. Von Beginn an navigieren zwei erfahrene Beraterinnen die beruflichen Werdegänge von Geflüchteten über offene Sprechstunden. Bisher haben sie circa 2.500 Einzelcoachings durchgeführt. Pro Woche werden in den Jobcentern Heppenheim, Mörlenbach, Viernheim, Bürstadt und in der Sprachschule Lernmobil in Viernheim insgesamt 15 Stunden Beratung angeboten – ohne Terminanmeldung, flexibel entlang der Themen der Ratsuchenden. Für alle Flüchtlinge (unabhängig von ihrem Status) ist NAVI, ein wichtiges Hilfsangebot, vor allem auch in punkto kostenlose Deutschkurse für Arbeitssuchende und persönliche Wege Arbeit zu finden.

Denn ganz oben auf der Hitliste der Bedarfe der Geflüchteten steht seit zwei Jahren die so genannte berufliche Sprachförderung (DEUFÖV), ein weiteres Programm des BAMF: „Wo früher höchstens ein Anfängerkurs besucht wurde, streben heute jedes Jahr Hunderte Menschen aus Asien und Afrika im Kreis Bergstrasse nach berufsqualifizierenden Fortgeschrittenenkursen mit dem Abschluss B2 oder C1. Damit können sie nachweislich bessere Jobs finden und diese langfristig ausüben“, wissen die Beraterinnen Martina Seeger und Christine-Robin Weis.

Eine besondere Herausforderung in der Beratung bei NAVI ist das Thema Anerkennung ausländischer Qualifikationen. Geflüchtete müssen ihre Schulabschlüsse beim staatlichen Schulamt in Darmstadt, Uniabschlüsse bei der Kultusministerkonferenz Berlin, Berufsabschlüsse bei den jeweiligen Kammern und Verbänden anerkennen lassen. Diese komplizierten Verfahren kosten Zeit und Geld. Hier zeigt Navi mögliche Wege und Unterstützer auf, und vermittelt gegebenenfalls weiter an branchenspezifische Berater.

„Mit dem Programm NAVI ist es uns einmal mehr gelungen, eine Maßnahme für eine für bestimmte Personengruppen erfolgreich umzusetzen“, erklärt Dezernentin Stolz. „Bei unserem Job-Center laufen eine Reihe dieser innovativen, passgenauen Maßnahmen. Dies ist ein Grund dafür, dass die SGB-II-Quote im Kreis Bergstraße so erfreulich gering ist.“ So läge diese Quote laut der Ende November veröffentlichten Zahlen bei 1,7 Prozent und damit um 0,3 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. „Dies bedeutet ganz konkret, dass die Zahl der Arbeitslosen im SGB II-Bezug im Kreis noch einmal um 357 Personen im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist“, stellt Stolz heraus.

„Insgesamt waren im Landkreis Bergstraße im November 4.846 Menschen arbeitslos gemeldet“, so Stolz. Im Vormonat seien es 4.931 Menschen gewesen. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl damit um 1,7 Prozent (85 Personen) gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl um 1,5 Prozent (75 Personen). Die Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen lag bei 3,3 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,4 Prozent.

 

Weitere Informationen zu NAVI und den Aktivitäten des Job-Centers Neue Wege unter www-neue-wege.org.

29.11.2019

Jobcenter setzen verstärkt auf digitale Zukunft.

Hessen Kommunale Jobcenter starten mit digitaler Innovationswerkstatt: Kreis Bergstraße an Entwicklung von „modernem Werkzeugkoffer“ beteiligt. Bild: Gerhard Seybert/stock.adobe.com

 Kreis Bergstraße (kb) Der Arbeitskreis der 16 Hessischen Kommunalen Jobcenter, in dem auch der Kreis Bergstraße aktiv ist, will eine gemeinsame digitale Innovationswerkstatt entwickeln. Ein entsprechender Förderantrag, der von den Jobcentern des Kreises Bergstraße, Fulda, Offenbach, Groß-Gerau und des Main-Taunus erarbeitet wurde, ist bereits durch das Land Hessen genehmigt worden. In der Innovationswerkstatt sollen Themen, die einen direkten Nutzen für Kunden oder auch Mitarbeitende der Kommunalen Jobcenter (KJC) entfalten, geprüft, entwickelt und umgesetzt werden. Eine wohlüberlegte konzeptionelle Ausrichtung und Methodik sollen den Erfolg des Projektes sicherstellen. Unterstützt durch die Mittel aus dem Ausbildungs- und Qualifizierungsbudget des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) streben die Kommunalen Jobcenter die bundesweite Vorreiterrolle beim wichtigen Thema „Digitale Kompetenz“ für ihren Kundenkreis sowie für die Mitarbeiterschaft an.

„Es gibt bereits zahlreiche Ideen und Themen, die in diesem Zusammenhang realisiert werden können“, so äußert sich die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die unter anderem für das Kommunale Jobcenter des Kreises zuständig ist, von dem Vorhaben begeistert und verrät erste Beispiele: „Videokommunikation, die Nutzung von Social Media bei der Ansprache Jugendlicher, die Nutzung von digitaler Medien zur Grundbildung, auch über `Erklär-Videos` und vieles mehr. Die Innovationswerkstatt der KJC wird uns bei der Digitalisierung unseres ohnehin schon digitalen, papierlosen Jobcenters noch weiter voranbringen und Mitarbeitenden und Kunden quasi einen modernen, gut gefüllten Werkzeugkoffer für ihre Tätigkeit im Jobcenter an die Hand geben.“ Für die Erfolgsfähigkeit der Digitalisierungswerkstatt sei allerdings während der Entwicklung der digitalen Lösungen die Einbeziehung sowohl der Mitarbeiterschaft als auch die der SGB-II-Kundinnen und -Kunden von entscheidender Bedeutung, so Stolz. Auch die Akteure selbst sind überzeugt, dass auf diesem Wege die Akzeptanz und Kompetenz für neue digitale Formen der Interaktion und Zusammenarbeit gezielt gefördert werden. Ebenso können die konkreten Bedürfnisse beider Parteien bei der Entwicklung mit einfließen und berücksichtigt werden.

Die Innovationswerkstatt soll dabei bewusst auch außerhalb der originären Strukturen stattfinden beziehungsweise umgesetzt werden, um Mitarbeiter*innen wie auch Kund*innen eine möglichst kreative und „unvoreingenommene“ Form der Zusammenarbeit zu ermöglichen. Räumlichkeiten, in denen aktuell Werkakademien der KJC durchgeführt werden, könnten hierfür genutzt werden und wären in der Regel bereits mit entsprechendem technischem Equipment ausgestattet. Ebenso werden die Kommunalen Spitzenverbände ihre Räumlichkeiten einbringen und auch die KJC selbst weitere geeignete Räume in ihren Häusern zur Verfügung stellen.

Darüber hinaus wird dafür Sorge getragen werden, dass im Rahmen des Projektes nötige IT-Expertise vorhanden ist. Für bestimmte Fachaspekte, zu denen nicht überall eine vertiefte Expertise in den KJC vorliegt (wie möglicherweise zur Methodik des Design-Thinking, die hier eingesetzt werden soll), sollen Berater hinzugezogen werden. Auch für besondere technische Aspekte, wie Funktionalitäten oder ähnlichen Details, wird externes Know-How eingeholt. Inhalte und Themen, die in der Innovationswerkstatt bearbeitet werden sollen, gäbe es zur Genüge, heißt es auch dem Arbeitskreis.

Erstellt 18.11.2019

Kreis Bergstraße mit TOP-Arbeitslosen- und SGB-II-Quoten

Kreis Bergstraße (kb). Im Oktober waren im Landkreis Bergstraße 4.931 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sank die Arbeitslosenzahl damit um 2,9 Prozent (147 Personen). Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – lag im Kreis Bergstraße insgesamt bei 3,3 Prozent. Im Vorjahr waren es 3,5 Prozent gewesen. Zum Vergleich: Hessenweit liegt die Arbeitslosenquote derzeit bei 4,3 Prozent und damit deutlich höher. Deutschlandweit wird eine Quote von 4,8 Prozent verzeichnet.

„Die Arbeitslosenquote im Kreis Bergstraße befindet sich erneut deutlich unter dem bundesdeutschen und auch unter dem hessischen Schnitt“, zeigte sich Landrat Christian Engelhardt über die aktuellen Zahlen erfreut. Die überdurchschnittlich gute Situation am Bergsträßer Arbeitsmarkt sieht der Verwaltungschef unter anderem in der hohen Attraktivität der Region als Wirtschaftsstandort begründet. „Im Kreis befinden sich viele erfolgreiche Unternehmen, die deutlich wachsen. Zudem gibt es eine Reihe von Neu-Ansiedlungen. So hat beispielsweise mit der Eagle Actuator Components GmbH & Co. KG kürzlich ein internationaler Experte für Antriebselemente zur Emissionsminderung einen Standort in Heppenheim eröffnet.“ Dem Wirtschaftsstandort Bergstraße käme dabei auch seine geographische Lage zwischen zwei Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar zugute.

Doch nicht nur mit seinen niedrigen Arbeitslosenzahlen ist der Kreis Bergstraße führend. Auch die Entwicklung der Erwerbslosen-Zahlen im Bereich SGB-II ist äußerst positiv: So liegt die SGB-II-Quote im Kreis Bergstraße aktuell bei 1,8 Prozent. Für ganz Hessen ist dagegen eine Quote von 2,7, für ganz Deutschland von 3,1 verzeichnet.

„Unser Eigenbetrieb ‚Neue Wege‘, der für die Vermittlung von SGB-II-Empfängern zuständig ist, entwickelt regelmäßig neue, innovative Maßnahmen, die stets für ganz bestimmte Zielgruppen konzipiert und die damit überdurchschnittlich wirksam sind“, hob die Erste Kreisbeigeordnete Diana Stolz, die für das kommunale Jobcenter zuständig ist, hervor. So habe Neue Wege erneut eine Verringerung der Anzahl der Bedarfsgemeinschaften für den Kreis zu verzeichnen. Diese liegt nun bei 7126 und sank damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 5,5 Prozent (Berichtzeitraum Oktober 2019, Stand Juni 2019).

Erstellt am 30.10.2019