Rechmann am Ruder

NEUE WEGE Kommunales Jobcenter unter neuer Führung / Gute Zahlen für 2011

Mit Wirkung vom 1. Januar hat der Kreisausschuss den kaufmännischen Leiter des Eigenbetriebes Neue Wege Bergstraße, Stefan Rechmann, zum neuen Betriebsleiter berufen. Er folgt damit Rainer Burelbach, der seit September 2011 das Amt des Bürgermeisters in der Kreisstadt Heppenheim innehat.
Rechmann, Jahrgang 1969, ist verheiratet, hat zwei Kinder und stammt aus dem Vogelsbergkreis, wo er auch wohnt. Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz, der den neuen „Steuermann“ vorstellte, verwies auf dessen hohe Sachkompetenz und die beiderseitige Übereinstimmung in der Überzeugung, dass intensives Fordern und Fördern die richtige Zielrichtung für die Integration von Langzeitarbeitslosen in den ersten Arbeitsmarkt sei.

Blick in die Leistungsbilanz

Metz und Rechmann präsentierten die Entwicklung, die der Eigenbetrieb von 2008 bis 2011 genommen hat. Erstmals seit seinem Bestehen konnte mit 6 967 Bedarfsgemeinschaften die 7000er-Grenze unterschritten werden. Neben der positiven Wirtschaftsentwicklung war das Engagement der Fallmanager in den vier Jobcentern an dem Erfolg für 900 Familien beteiligt. Die Zahl der Arbeitslosen ging im zurückliegenden Jahr um 8,18 Prozent auf 4 220 Personen zurück. Der schon geringe Sockel der unter 25-jährigen Arbeitslosen verminderte sich auf 120 Personen. Die Anzahl der Menschen, die neben ihrem in Teilzeit oder in Mini-Jobs erzielten Lohn, noch ergänzende finanzielle Leistungen erhalten, liegt über 50 Prozent der 3 225 Personen umfassenden Gesamtzahl. Erfreulich sei die Entwicklung bei der Übernahme der Kosten der Unterkunft, die sich aufgrund der positiven Entwicklung von 32,8 Millionen Euro auf 30,6 Millionen Euro reduzierte.

Förderschwerpunkte zur Eingliederung

Die Vermittlungs- und Qualifizierungsstruktur von Neue Wege, so berichtete Stefan Rechmann, finde mittlerweile bundesweite Beachtung. In der internen und externen Einstiegsoffensive, die jeder neue Langzeitarbeitslose maximal acht Wochen durchlaufen muss, stehen zusammen 320 Plätze zur Verfügung. Sie wurde 2011 von 1 500 Personen besucht, von denen 50 Prozent seit 2008 in sozialversicherungspflichtige Jobs vermittelt wurden. Für schwierige Fälle stehen im Integrationscenter 205 Plätze für eine interne, individuelle Förderung zur Verfügung. Für besondere Zielgruppenmaßnahmen stehen für die Gruppe der unter 25-Jährigen 221 Plätze, für das Betreuungsangebot für Alleinerziehende 85 Plätze und für das Projekt 50plus 37 Plätze und zwölf Fallmanager zur Verfügung. Auch die Möglichkeit der individuellen Qualifizierung über die Vergabe von Bildungsgutscheinen wird genutzt.

Wege in Ausbildung

Zu Beginn des Ausbildungsjahres 2011/2012 konnten 31 Jugendliche in Arbeit und 60 in eine Ausbildung vermittelt werden. Weitere 104 Jugendliche beginnen Qualifzierungs- und Orientierungsmaßnahmen. Die Zahl der unversorgten Jugendlichen belief sich Ende September vergangenen Jahres auf neun Personen. Ganzjährig kümmert sich um diesen Personenkreis ein Expertenteam von U-25 Fallmanagern. Mit im Boot sind dabei die Kreishandwerkerschaft Bergstraße und das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft. Im Rahmen der berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen ist zudem eine Vorbereitung auf den Erwerb des Hauptschulabschlusses und den Start in eine Ausbildung möglich.

Ausblick auf das Jahr 2012

Nach den Worten des Ersten Kreisbeigeordneten Thomas Metz wird die Maßnahme Ein-stiegsoffensive fortgeführt – die Zahl der Teilnehmer im Jahr 2012 soll sich auf 1 500 bis 2 000 Personen belaufen.
Die Zahl der Integrationscenter, die im Kreisgebiet nahezu flächendeckend vorhanden sind, wird beibehalten. Ebenfalls können die Arbeitsgelegenheiten in ihrer Struktur aufrechterhalten werden. Die Förderung für ältere Menschen wird innerhalb des 50Plus-Projektes ausgebaut und zwei weitere Integrationsangebote geschaffen.
Ein neues Förderinstrument für Leistungsberechtigte mit mehrfachen Vermittlungshemmnissen soll erprobt und bei erfolgreichem Verlauf flächendeckend zum Einsatz kommen.

Lampertheimer Zeitung 20.01.2012

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