Konstante Zahl bei den Langzeitarbeitslosen im Kreis

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Bergstraße ist im Monat Juni nahezu konstant geblieben. Wie der Eigenbetrieb Neue Wege informiert, liegt diese zum Monatsende bei 5.328 Personen und ist somit geringfügig niedriger als im Vormonat (5.337).

Die registrierten Neuanträge sanken auf den tiefsten Wert seit Januar, auch damals meldeten sich 248 Personen beim Eigenbetrieb arbeitslos. Im Bereich der unter 25jährigen Langzeitarbeitslosen ist erfreulicherweise eine leichte Abnahme zu verzeichnen. Waren im Mai noch 273 Jugendliche ohne Arbeit, so sind es im Juni 255.

Neue Wege Betriebsleiter Rainer Burelbach erwartet steigende Zahlen gegen Jahresende. Viele Erwerbstätige, die durch die Finanzkrise ihre Arbeit verloren haben, scheiden dann nach 12 Monaten Bezugsdauer aus dem Arbeitslosengeld I der Bundesagentur für Arbeit aus und gehen in die Zuständigkeit von Neue Wege über. „Wir versuchen den veränderten Voraussetzungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden und legen weiterhin gesteigerten Wert auf die ausreichende Qualifizierung unserer Kunden. Sie ist Grundvoraussetzung für die erfolgreiche und dauerhafte Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt“, so Burelbach.

Mehr Angebote für Alleinerziehende

Neue Maßnahme hilft bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt / Projektstandorte auf Bensheim, Lampertheim und Mörlenbach ausgedehnt

Der Bergsträßer Eigenbetrieb Neue Wege baut sein Beratungsangebot für Alleinerziehende aus. Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission Thomas Metz mitteilt, ist nach einem Pilotprojekt in Viernheim, das bereits über ein Jahr erfolgreich läuft, die Fördermaßnahme jetzt auf die Standorte Bensheim, Lampertheim und Mörlenbach ausgedehnt worden. Die Umsetzung des Projektes erfolgt nach Angaben von Metz in Zusammenarbeit mit regionalen Trägern. Insgesamt stehen jetzt 73 Teilnehmerplätze zur Verfügung, davon jeweils 20 in Bensheim und Mörlenbach, sowie 18 in Viernheim und 15 in Lampertheim.

Alleinerziehende haben es bei der Suche nach geeigneten Ausbildungs- und Arbeitsplätzen meist deutlich schwerer als andere Bewerber. Insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit stellt diese Gruppe vor besondere Herausforderungen. Die Maßnahmen eröffnen den Alleinerziehenden durch eine kontinuierliche Begleitung neue Perspektiven.

Die Leiterin des Bensheimer Projekts „Chancen mit Kind“ Lena Zitzmann sieht in der engen Abstimmung mit den Teilnehmern einen wesentlichen Pluspunkt des Maßnahmenkonzepts. In Einzelgesprächen mit den Betroffenen suchen sie und ihre Mitarbeiter Lösungen, die schrittweise zu einer Verbesserung der individuellen Lebenssituation und größeren Jobchancen der Teilnehmenden führen sollen.
Alltäglichen Problemen, wie beispielsweise der Organisation der Kinderbetreuung, gilt dabei eine besondere Aufmerksamkeit. „Erst wenn Alleinerziehende ihre Kinder in guten Händen wissen, können sie sich auf die Jobsuche konzentrieren“, so Zitzmann.
Auch eine sozialpädagogische Betreuung gehört zum Beratungsangebot. In individuellen Gesprächen fördern die Maßnahmemitarbeiter die Persönlichkeit der Alleinerziehenden und entwickeln gemeinsam mit ihnen realistische Berufsperspektiven. Nachfolgend findet ein individuelles Bewerbertraining statt, das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezielt auf anstehende Bewerbungsgespräche vorbereitet. Im Rahmen des Projektes können auch Berufspraktika zur Unterstützung der beruflichen Orientierung in den vorgesehenen Berufsfeldern absolviert werden. Die Praktika erfolgen nur im 1. Arbeitsmarkt, um eine nachhaltige Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit zu erreichen und erste praktische Erfahrungen zu ermöglichen.

„Mit dem Ausbau des Angebotes erhöhen wir die Chancen für Alleinerziehende, Familie und Beruf besser zu vereinbaren, deutlich. Die individuelle Betreuung und Unterstützung ermöglicht eine an der Lebenssituation der Teilnehmenden orientierte Hilfe bei der Suche nach einem Arbeitsplatz“, macht Betriebsleiter Rainer Burelbach die Zielsetzung von Neue Wege deutlich.

Eigenbetrieb Neue Wege und Wirtschaftsförderung Bergstraße arbeiten weiter Hand in Hand

Kooperationsvertrag verlängert/ passgenaue Personalvermittlung

Die seit April 2008 bestehende Kooperation zwischen dem Eigenbetrieb Neue Wege und der Wirtschaftsregion Bergstraße/Wirtschaftsförderung Bergstraße (WFB) wird fortgesetzt. Wie der Erste Kreisbeigeordnete und Vorsitzende der Betriebskommission des Eigenbetriebs Neue Wege Thomas Metz erläutert, sollen die zahlreichen Kontakte der Wirtschaftsförderung Bergstraße zu den Unternehmen in der Region künftig noch intensiver genutzt werden. Dadurch wolle man die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt befördern. Tatsächlich haben die Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr gezeigt, dass das in diesem Zeitraum geknüpfte Netzwerk zwischen dem Arbeitgeberservice des Eigenbetriebs, dem Unternehmerservice der WFB und den hiesigen Betrieben die Chancen für Langzeitarbeitslose erhöhen, einen neuen Job in der Region zu finden.

Seit Beginn der Zusammenarbeit führte der Eigenbetrieb Neue Wege gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung Bergstraße mehr als 200 Firmenbesuche durch. Austausch und Information mit Blick auf Beschäftigungsmöglichkeiten steht bei diesen Besuchen im Mittelpunkt. Die Unternehmer lernen dabei den Arbeitgeberservice als speziell an ihren Bedürfnissen ausgerichtete Dienstleistung des Eigenbetriebs kennen. Mittlerweile haben sich gute Kontakte zu rund 60 Betrieben ergeben, mit denen ein regelmäßiger Austausch zu Personalfragen und Stellenangeboten gepflegt wird.

„Wir konnten bei vielen Firmen im Kreis Bergstraße publik machen, dass es durch die Zusammenarbeit von Neue Wege und der Wirtschaftsförderung Bergstraße eine schnelle Lösung bei Personalbedarf gibt“, so Sebastian Schröder, Leiter Unternehmerservice WFB. „Immer mehr Betriebe nehmen diesen Service in Anspruch“, so Peter Krick, zuständiger Mitarbeiter für das Kooperationsprojekt. Dieses Angebot den Unternehmern aus der Region künftig weiter zu kommunizieren und noch mehr Arbeitskräfte in die Firmen zu vermitteln, ist Ziel des verlängerten Kooperationsprojekts.

Ziel des 2007 eingeführten Arbeitgeberservices ist die individuelle und passgenaue Personal-Vermittlung. Burelbach dazu: “Wir kennen die Stärken unserer arbeitsuchenden Kunden. Durch vorgeschaltetes Fallmanagement und eine entsprechende Auswahl, stellen wir für die interessierten Firmen geeignete und motivierte Bewerber zusammen. Nach einer gezielten Vorauswahl werden durch uns kurzfristig passende Bewerber empfohlen, welche dann zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden können.“