Perspektive Schulabschluss und Ausbildung: Gute Entwicklungschancen für Jugendliche im Kreis Bergstraße

Gute Berufsaussichten für junge Menschen im Kreis Bergstraße: Nur wenige Personen unter 25 Jahren sind unversorgt.
„Momentan sind 74 Jugendliche im SGB II-Bezug ohne Arbeit oder Ausbildung – die Arbeitslosenquote beläuft sich auf 0,5 Prozent. Die Zahlen sind recht positiv, dennoch ist unser Bestreben, alle Jugendlichen in Arbeit zu bringen“, kommentiert der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz die Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt im Kreis.
Weiterhin erklärt Metz: „Wir haben mit den Metropolregionen Rhein-Main und Rhein-Neckar eine günstige Ausgangslage. Die gute Infrastruktur und die vielfältigen Bildungsangebote bieten gute Voraussetzungen für Arbeitsuchende. Wir arbeiten auf dieser Basis stetig und gezielt daran, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit auf einem niedrigen Niveau bewegt. Der Eigenbetrieb bietet viele Fördermöglichkeiten an, die auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt sind. Wir führen die Jugendlichen durch eine hohe Kontaktdichte mit persönlicher Betreuung und Beratung schrittweise an den Arbeitsmarkt heran und geben ihnen eine Perspektive für ein Leben ohne Abhängigkeit von Sozialleistungen.“
Im Kreis Bergstraße sind insgesamt 474 Jugendliche im SGB II- und SGB III-Leistungsbezug (74/400) unversorgt. Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent – der niedrigste Wert im Hinblick auf andere hessische Regionen, bei denen sich die Quote zwischen über 3,3 und 10,4 Prozent bewegt. In Deutschland sind aktuell laut Bundesagentur für Arbeit 6,5 Prozent der Jugendlichen (gesamt 300.920 Personen) bei SGB II- und SGB III-Trägern arbeitslos gemeldet. Im europäischen Vergleich ist dies ein sehr gutes Ergebnis. In Spanien und Griechenland spricht man bereits von einer „verlorenen Generation“, die heranzuwachsen droht – dort betrifft das Problem der Arbeitslosigkeit jeden zweiten Jugendlichen unter 25 Jahren. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) prognostiziert für 2012 eine
Arbeitslosenquote von rund 18 Prozent bei Jugendlichen in den EU-Staaten und anderen entwickelten Industrieländern.
Der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- hat seit seiner Gründung im Jahre 2005 die Arbeit im Bereich Jugendliche und Ausbildung fachlich und organisatorisch weiterentwickelt. In den vier Jobcentern Bergstraße, Odenwald, Ried und Viernheim sind mehrere so genannte U-25 Fallmanager im Einsatz, die den Jugendlichen als persönliche Ansprechpartner zur Seite stehen. Grundlage für die Arbeit des Eigenbetriebes ist eine gute Vernetzung mit Arbeitgebern, Trägern und anderen Akteuren der Jugendarbeit wie Jugendämtern und Schulen. Durch hausinterne jährliche Veranstaltungen, wie den Azubitag oder durch Mitwirkung beim Ausbildungstag der Agentur für Arbeit Darmstadt informiert Neue Wege Jugendlichen über freie Ausbildungsstellen und stellt den Kontakt zu potentiellen Arbeitgeber her.
Für handwerklich Interessierte stellt Neue Wege bereits seit 2010 Berufsausbildungen in außerbetrieblichen Einrichtungen in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft zur Verfügung. Aktuell befinden sich 18 Personen in Ausbildung. Auch die Kreis-handwerkerschaft bietet in Kooperation mit Neue Wege verschiedene Förder- und Ausbildungsmöglichkeiten für Schulabgänger mit Vermittlungshemmnissen an. Hier absolvieren derzeit 51 Personen eine Ausbildung – entweder in Zusammenarbeit mit den Betrieben oder ausschließlich durch einen Bildungsträger als überbetriebliche Ausbildung.
46 junge Menschen, die noch auf der Suche nach dem passenden Ausbildungsweg sind, bereiten sich gerade mit der Maßnahme „Aktivierungshilfen für Jüngere“, die von verschie-denen Trägern angeboten wird, auf die Aufnahme einer Ausbildung vor. Ein Sprungbrett in eine erfolgreiche Zukunft können für die 17 Teilnehmer die berufsvorbereitenden Bildungs-maßnahmen (BvB) sein: Der Hauptschulabschluss im August 2012 mit anschließender Aus-bildung wird angestrebt.
„Mit unseren Angeboten ist es auch sozial oder gesundheitlich beeinträchtigten Jugendlichen möglich, eine Ausbildung zu absolvieren und sich eine berufliche Zukunft fern ab von Sozial-leistungen aufzubauen. Die aktuelle Zahlen belegen, dass unser Ansatz, jungen Menschen schon frühzeitig Orientierungsmöglichkeiten anzubieten und sie mit Betrieben in Kontakt zu bringen, richtig ist“, so Metz abschließend.

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