Hin zu neuen Perspektiven

Die GFN-Coachs Gabriela Lipp und Kerstin Hüfner, Gundra Simon, Teamleiterin „Förderinstrumente“, der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Heinz Klee, Kompetenz Center Teilnehmerin Carolin Mehl sowie Helmut Burk, Fallmanager beim kommunalen Jobcenter Neue Wege in Viernheim, feierten gemeinsam die Eröffnung der Ausstellung „Perspektivwechsel“ in Viernheim.

Kreis Bergstraße (kb). Üblicherweise üben Langzeitarbeitslose in Schulungen, wie man Bewerbungen schreibt oder ein Vorstellungsgespräch meistert. In der Fördermaßname „Kompetenz Center“, das einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und das unter anderem die GFN AG im Auftrag des Kommunalen Jobcenters Bergstraße „Neue Wege“ durchführt, erfahren Arbeitslose noch weit mehr: Sie lernen beispielsweise neue Perspektiven kennen – auf das Arbeiten, ihr Leben und ihre Zukunft. So setzten sich mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem fünfteiligen Workshop mit sich selbst, aber auch mit eigenen Problemen, Vermittlungshemmnissen und anderen Themen künstlerisch auseinander. Durch das Malen erhielten sie nicht nur neue Zugänge zu sich selbst, sondern auch zu möglichen Lösungen. Die entstandenen Kunstwerke sind seit Neustem in der Ausstellung „Perspektivwechsel“ in den Räumen der GFN in Viernheim zu sehen, die mit einer feierlichen Vernissage kürzlich eröffnet wurde.

Während des Malworkshops setzten sich die Teilnehmenden mit persönlichen Themen auseinander und konnten alte, oftmals unbewusste Einstellungen anschaulich, greifbar und begreifbar machen. In einem wertschätzenden, aufbauenden und respektvollen Umgang miteinander, unterstützten sie sich gegenseitig dabei, äußere wie innere Prozesse wahrzunehmen. So konnten sie auf kreative Weise Hindernisse erkennen und neue Prozesse in Gang setzen, um neue, eigene Entscheidungen zu treffen, zu formulieren und umzusetzen. Sie haben einen Weg für sich gefunden: weg von alten Positionen hin zu neuen Perspektiven. Der kreative Ansatz führte dazu, dass Ängste und Hemmungen abgebaut wurden und Passivität, Perspektivlosigkeit sowie Resignation durch Gelassenheit, Neuorientierung und Verantwortung abgelöst wurden. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verurteilen sich nicht länger selbst, sondern nehmen sich so an, wie sie sind. Statt die potentielle Ausweglosigkeit ihrer Situation, sehen sie nun Lösungsansätze, die sie verfolgen können. Ihre Mutlosigkeit weicht dem Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten und Stärken, ihr Selbstwertgefühl wächst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen nun eigene Entscheidungen. Sie sind in der Lage, sich zu organisieren, zu fokussieren und Ziele aktiv umzusetzen. Diese positive Entwicklung ihrer Persönlichkeiten ist auch in den vielfältigen ausgestellten Bildern sichtbar.

„Ich finde es ungemein spannend, die Entwicklungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand ihrer Kunstwerke förmlich miterleben zu können“, betonte der Kreisbeigeordnete Heinz Klee. „Der ganzheitliche Ansatz, den das Kompetenz Center verfolgt, bietet unseren Kundinnen und Kunden individuelle und einzigartige Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln. Ich bin mir sicher, dass wir mit solchen Angeboten den Menschen dabei helfen können, wieder zu einer gesunden Selbstwahrnehmung und dem richtigen Selbstbewusstsein zu finden, um so wieder fit für den ersten Arbeitsmarkt zu werden“, ergänzte Vize-Landrätin Diana Stolz.

07.06.2019