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WIEDEREINGLIEDERUNG Langzeitarbeitslose werden intensiv geschult

Dem Ziel, einen weiteren Baustein zur Wiedereingliederung arbeitsloser Menschen künftig stärker zu nutzen, diente der Besuch des Ersten Kreisbeigeordneten Thomas Metz und des Betriebsleiters von Neue Wege, Stefan Rechmann, und Sabine Manhart bei dem seit drei Jahren in Bensheim, Neumarkt am Beauner Platz, ansässigen Schulungszentrum der SRH Berufliche Rehabilitation GmbH aus Heidelberg.

Das Unternehmen ist der einzige Anbieter des Programms „RehaStep“ in Hessen, eine bildungsbegleitende berufliche Integrationsmaßnahme für Arbeitslose, die einen anerkannten Reha-Status hat. Die angebotenen Hilfestellungen richten sich an Menschen mit einer Behinderung, die zur Eröffnung beziehungsweise Wahrung ihrer Arbeitsmarktchancen der umfassenden psychosozialen und fachlichen Begleitung bedürfen. „RehaStep“ ist als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben zugelassen. Die Anmeldung erfolgt durch den Leistungsträger, zum Beispiel die Deutsche Rentenversicherung, das Arbeitsamt oder auch durch den Eigenbetrieb Neue Wege.

Die Teilnehmer durchlaufen, angeleitet von Fachkräften, zuerst eine dreimonatige, ganztägige Schulung in berufsbezogenen Grundlagen und individuellem Coaching in den Bensheimer Räumlichkeiten. Es schließen sich weitere sechs Monate individuelle Qualifizierung an, die in aller Regel auch eine Praktikumsphase umfassen. In die Gesamtbeurteilung fließen auch mögliche ehrenamtlich geleistete Tätigkeiten des Arbeitslosen ein, aus denen sich unter Umständen eine neue Berufsperspektive vermitteln lässt. Ziel ist es, so Daniela Tedesco von SRH, in jedem Fall einen Arbeitsplatz zu finden.

Die Praktika müssen sich die Teilnehmer selbst erarbeiten, möglichst wohnortnah entsprechende Bewerbungen und Vorstellungsgespräche festmachen. Dieses Ziel kann auch vom Maßnahmenträger damit unterstützt werden, dass die Praktikumsphase bis auf neun Monate verlängert wird. Von Mai 2009 bis August 2011 verzeichnet die Bensheimer Einrichtung eine zwischen 80 und 90 Prozent liegende Vermittlungsquote der von ihr betreuten Menschen. Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz wies darauf hin, dass sich der Eigenbetrieb Neue Wege nach der relativen Entspannung auf dem Arbeitsmarkt verstärkt den vorhandenen Randgruppen bei den Langzeitarbeitslosen widmet. So wurde das Projekt „eoPlus“ für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen gestartet. Mit ihm soll arbeitslosen Menschen mit mehrfachen Hemmnissen gezielte Unterstützung angeboten werden. Gesundheits- und Mobilitätsfragen werden ebenso abgeklärt wie auch ein individueller Weiterbildungsbedarf auf dem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. Die im Rahmen des Besuchs aufgezeigten Möglichkeiten, diesen Weg weiter auszubauen, sollen nun auch verstärkt durch Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb Neue Wege in die Tat umgesetzt werden.

Lampertheimer Zeitung, 13.11.2012

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