Schon morgens Andrang beim Azubitag

HEPPENHEIM. Dreizehn Unternehmen aus der Region sowie zehn Träger verschiedener Projekte präsentierten sich gestern im Jobcenter Bergstraße des Kreis-Eigenbetriebs Neue Wege in Heppenheim. Zielgruppe des offenen Azubitags im Center an der Walther-Rathenau-Straße waren Jugendliche.
Antworten darauf geben bereits die meisten Schulen im Kreis Bergstraße mit eigenen Berufsorientierungen. Seit vier Jahren bietet auch das Jobcenter Bergstraße mit seinem „Azubitag“ den Jugendlichen die Möglichkeit, mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten. Die Resonanz steigt von Jahr zu Jahr, wie Regionalteamleiterin Ingrid Weigold gestern berichtete: „Die erste Auflage war noch recht dürftig, da auch die Vorlaufzeit knapp bemessen war. Damals stand nur ein kleines Zelt. Heute umfasst der Azubitag unser gesamtes Außengelände und auch weite Teile des Innenbereichs. Wir erwarten zwischen 150 und 200 Jugendliche.“
Auch die Ergebnisse der vergangenen Jahre könnten sich sehen lassen, so Weigold: „Wir haben ganz ordentliche Erfolge erzielt.“ Diese Erfolgsaussichten lockten wieder viele Schulklassen in die Walther-Rathenau-Straße. Für Jugendliche, die Leistungen des Jobcenters beziehen, war die Veranstaltung darüber hinaus ein Pflichttermin.
So war es wenig verwunderlich, dass sich schon zu Beginn des Azubitags um 10 Uhr etliche Jugendliche um die Informationsstände scharten. Verschiedene Ausbildungsangebote konnten direkt vor Ort eingesehen werden. Die Mitarbeiter des Eigenbetriebs Neue Wege gaben praxisnahe Tipps zur Bewerbung sowie zur Wahl von weiteren schulischen Bildungsgängen. Zudem informierten zahlreiche Netzwerkpartner des Eigenbetriebs über ihre Tätigkeitsfelder.
Der siebzehnjährige Hassan beispielsweise fand gleich mehrere Ansprechpartner, die ihm die Chancen in seinem Traumberuf Karosseriebauer erläuterten. Neben regionalen Unternehmen gehörten hierzu auch Hauptfeldwebel Marco Klein und Oberleutnant Matthias Schott vom Zentrum für Nachwuchsgewinnung WEST beim Kreiswehrersatzamt Darmstadt. „Die Perspektiven bei der Bundeswehr finde ich durchaus interessant, auch für die persönliche Entwicklung könnte eine derartige Tätigkeit gut sein. Man geht als Junge da hin und kommt als gestandener Mann wieder raus“, befand Hassan. Gleichwohl sorgten die Bedingungen, an die eine Laufbahn beim Bund geknüpft wird, für Fragen: „Neun Jahre sind schon eine Hausnummer. Und dann sind da noch die Auslandseinsätze.“

Der ehrliche Umgang mit den potenziellen Gefahren ist indes für die beiden Wehrdienstberater von besonderer Bedeutung. Matthias Schott: „Die jungen Leute sollen genau wissen, was auf sie zukommt.“ Auftritte wie beim Azubitag des Jobcenters gehören für Schott und seinen Wehrdienstberatungsfeldwebel zum Alltag: „Durch die Aussetzung der Wehrpflicht geht zudem der gesellschaftliche Rückhalt für die Bundeswehr immer mehr verloren. Informationsveranstaltungen wie diese sind deshalb auch unter diesem Gesichtspunkt wichtig.“ Das Zentrum für Nachwuchsgewinnung arbeite seit Jahren eng mit dem Jobcenter zusammen: „Da ist es doch logisch, dass wir hier vertreten sind.“
Gleiches gilt für die meisten teilnehmenden Firmen: Unter anderem waren Großunternehmen wie BASF, ABB oder Unilever sowie regionale Arbeitgeber wie Jäger direkt, die Odenwälder Baumaschinen oder der Heppenheimer Toom-Markt vertreten. Rede und Antwort standen zudem die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, der Steuerberaterkammer Hessen, der Strahlemann-Stiftung, des Kommunalen Bildungswerks, der Kreishandwerkerschaft, der Kombrecht-Engel-Schule, des Caritasverbands sowie des Roten Kreuzes.

Starkenburger Echo, 04.05.2012

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