Fit für den 1. Arbeitsmarkt: Neue Wege gibt Startschuss für „eoPLUS“

Das neue Förderinstrument eoPLUS des Eigenbetriebes Neue Wege Kreis Bergstraße -Kommunales Jobcenter- ist mit Umzug in die neuen Räumlichkeiten in der Walther-Rathenau-Straße 21 in Heppenheim gestartet. Neue Wege bietet mit dem Gegenstück zum erfolgreichen Sofortprogramm Einstiegsoffensive in Zusammenarbeit mit der SRH Berufliche Rehabilitation gGmbH Heidelberg und der Softdoor GmbH Heppenheim Menschen mit Einschränkungen gezielte Unterstützung.

Krankheitsfolgen, Stress, psychische oder körperliche Behinderungen, Suchtprobleme oder Schulden – die gesundheitliche und private Situation vieler langzeitarbeitsloser Menschen stellt ein gravierendes Problem dar. Der Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernent Thomas Metz erklärt: „Arbeitslosigkeit kann stressanfällig und krank machen und zum Teil die Fähigkeit zur Steuerung der eigenen Tagesstrukturen zerstören. Und genau an diesem Punkt setzt eoPLUS an: Das Programm bietet speziell Menschen mit mehrfachen Hemmnissen durch eine neuartige Konzeption und Herangehensweise gezielte Unterstützung an – Gesundheits- und Mobilitätsfragen werden ebenso abgeklärt wie auch ein eventueller Weiterbildungsbedarf auf dem Weg in den 1. Arbeitsmarkt. Die Kunden erhalten eine qualifizierte Begleitung und Anleitung, um wieder selbst Verantwortung für ihren Integrationsprozess übernehmen zu können.“

Derzeit befinden sich 32 Personen in der ersten Anamnesephase: In den kommenden 14 Tagen werden gemeinsam mit den Leistungsberechtigen mit Blick auf bestehende Einschränkungen die nächsten Schritte auf dem Weg in den Arbeitsmarkt durch einen Allgemeinmediziner, einen Psychologen sowie einen Jobcoach in einem Arbeitsplan festgehalten. Der Leitsatz „Jeder kann etwas, auch mit persönlichen Einschränkungen, in der jeweiligen Lebenssituation, auch außerhalb eines erlernten Berufs“ steht dabei im Mittelpunkt.

„Nach Auswertung der Tests wird in der zweiten Phase parallel zur gesundheitlichen Hilfe, beispielsweise in Form von Suchtberatung oder Präventionskursen, gemeinsam mit dem Kunden nach einem geeigneten Praxisjob gesucht – die Theorie „Arbeitsplan“ wird in die Praxis umgesetzt. Hier sind Einsatz und Eigeninitiative seitens der Kunden gefragt. Besteht der Kontakt zu einem Arbeitgeber hat dieser auch einen entscheidenden Vorteil: Ihm wird eine potentieller Arbeitnehmer mit genauem Profil vorgestellt. Im Praxisjob können dann beide Parteien testen, ob daraus ein festes Arbeitsverhältnis, eventuell auch erst nach weiterer Qualifizierung, werden kann“, so Betriebsleiter Stefan Rechmann. Auch wenn der Schritt in Arbeit geglückt ist, endet die Betreuung durch Neue Wege noch nicht. Um beispielsweise Arbeitsabbrüche zu verhindern, erfolgt eine Nachbetreuung durch den zuständigen Jobcoach, der auch nach Arbeitsaufnahme als Ansprechpartner für Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber zur Verfügung steht.

Unternehmensberater Dick Vink aus Holland, der bereits am Aufbau der Erfolgsmaßnahme Einstiegsoffensive beteiligt war, ist sich sicher, dass eoPLUS als ergänzende Maßnahme das Angebot des kommunalen Jobcenters Neue Wege komplettiert: „Mit eoPLUS ist Neue Wege Vorreiter für andere Kommunen, dies bestätigen die zahlreichen Anfragen die der Eigenbetrieb bezüglich des Pilotprojektes erhält.“ Stefan Rechmann ergänzt: „Wir sind überzeugt, dass eoPLUS genau die Maßnahme ist, die bei unseren Förderinstrumenten bisher noch gefehlt hat.“

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