Arbeits- und Ausbildungsplätze: Qualifizierung und Förderung durch die Merkur-Schule in Bensheim

Berichterstattung des Bergsträßer Anzeigers vom 09.10.2010

Gute Strategien für eine gelungene Integration
Bensheim. Schnell und intensiv müssen die Angebote an Arbeitslose sein, wenn sie Aussicht auf Erfolg haben wollen. Und “je rascher ein solches Angebot kommt, umso größer sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz”, machte Erster Kreisbeigeordneter Thomas Metz gestern die Notwendigkeit und Brisanz von Unterstützung, Beratung, Coaching und Netzwerkarbeit bei der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche beim Besuch der Merkur-Schule in Bensheim deutlich.

Die Einrichtung im Industriegebiet Lilienthaltstraße 30-32, ist eine von inzwischen acht Einstiegsoffensiven für Langzeitarbeitslose im Kreis. Seit Beginn der Basismaßnahme im Februar 2008 hat der Eigenbetrieb Neue Wege Kreis Bergstraße sein Angebot in Zusammenarbeit mit regionalen Bildungsträgern bis heute an unterschiedlichen Standorten verdoppelt.

Fast alle Plätze sind belegt
Neu hinzugekommen als Kooperationspartner in Bensheim ist im Juni dieses Jahres die Merkur-Akademie. Seit Beginn der Maßnahme haben, nach Auskunft von Schulleiterin Elke Kuhne, innerhalb kürzester Zeit 26 Personen ein sozialversicherungspflichtiges Arbeits- und Ausbildungsverhältnis begonnen. Für weitere konnten in Zusammenarbeit mit Fallmanagern weitergehende Qualifizierungs- und Fördermöglichkeiten erreicht werden.

An vier Tagen pro Woche, jeweils vier Stunden, sind Arbeitssuchende über einen Zeitraum von acht Wochen in Kleingruppen mit Recherche- und Bewerbungsaktivitäten beschäftigt, um ihr Ziel zu erreichen, einen Arbeitsplatz zu finden. Insgesamt 40 Plätze stehen zur Verfügung, 37 sind derzeit belegt. Schwerpunkt ist die Unterstützung der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuche durch qualifizierte Beratung und Bewerbungscoaching, Bereitstellung von PC-Arbeitsplätzen und Telekommunikationsmitteln, der Zugang zum Internet für regelmäßige Stellenrecherche und ein intensiver Austausch sowie Netzwerkarbeit.

“Wir halten unsere Türen für Unternehmer immer offen”, forderten Schulleiterin Kuhne und Projektleiter Stephan Scherbel Arbeitgeber der Region, Gewerbetreibenden und Mittelstand zu einer noch intensiveren und direkten Zusammenarbeit auf. Erster Kreisbeigeordneter Metz outete sich als Verfechter einer engen Vernetzung zwischen Neue Wege, Städten und Gemeinden. Letztere seien schließlich für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verantwortlich. In diesem Zusammenhang lobte Metz die Stadt Bensheim als “Jobmotor in Südhessen”. So habe sich die Zahl der Langzeitarbeitslosen in der Stadt seit Januar 2007 bis heute von 1000 auf 700, also um 30 Prozent, reduziert.

Bürgermeister Thorsten Herrmann, der sich zusammen mit Metz, Simone Knussmann, Einstiegsbetreuerin von Neue Wege, Christine Herzberg-Pirih, Teamleiterin Jobcenter und Projektleiterin, sowie dem Leiter des Eigenbetriebs Neue Wege, Rainer Burelbach, über die Einstiegsoffensive Bensheim in der Merkur-Schule informierte, nannte ebenfalls neue Zahlen. Die Arbeitslosenquote in Bensheim ist mit 4,9 Prozent erstmals unter fünf Prozent Hürde gesunken.

Es sei der richtige Weg, die Arbeitslosen so schnell wie möglich zu motivieren und bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu unterstützen, so Herrmann, der seinen Eindruck auf einen Nenner brachte: “Gute Idee, gutes Konzept, gute Schule”. Burelbach wies daraufhin, dass seit Beginn des Bensheimer Projekts am 1. Juni bereits mit mehr als 100 Personen eine auf ihre individuelle Situation ausgerichtete Integrationsstrategie erarbeitet wurde. Für die Merkur-Schule als Kooperationspartner habe man sich aufgrund einer öffentlichen Ausschreibung mit zahlreichen Bewerbern entschieden. gs

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